Ist das heftig!!!
Vor sechs Monaten ist mein Pelletofen, der das gesamte Schiff heizt, kaputt gegangen. Seitdem sagte mir der Kundendienst bei Dutzenden von Telefonaten, dass er die Ersatzteile nicht vom Hersteller bekommt. Er sagte zu, den Ofen zu reparieren, sobald er die Ersatzteile hat.
Am Montag habe ich beim Hersteller sehr deutlich meinen Ärger zum Ausdruck gebracht. was mir nicht leicht fällt. Ich neigte bisher immer dazu, stets meine verständnisvolle Seite zu zeigen – selbst wenn Ärger durchaus angemessen wäre.
Das hat mit Erziehung und Prägung zu tun. Und auch damit, dass es in unserer Gesellschaft in der Regel akzeptiert wird, wenn Männer Ärger ausdrücken. Wenn Frauen das tun, selbst wenn es angemessener Ärger ist, wird das oft verachtet.
Doch siehe da – der respektvolle, aber klare Ausdruck meiner Unzufriedenheit bewegte das Hindernis: Noch am gleichen Tag wurden die Ersatzteile verschickt.
Das war Teil 1.
Heute schrieb mir dann der Kundendienst:
“Guten Tag Frau Hack, leider werden wir die Reparatur nicht vornehmen, da der Kamin nicht den technischen Vorraussetzungen des Herstellers entspricht.”
Wie bitte!!!!!
Ich koche gerade vor Wut.
Dass er die Reparatur nicht vornehmen will, hätte er mir auch vor 6 Monaten sagen können. Dann hätten wir das gute Wetter im Sommer nutzen können, um nötige Änderungen am Kamin vorzunehmen.
Ärger dient dazu, Hindernisse zu beseitigen.
Das habe ich kürzlich bei einem Seminar mit Dirk Eilert gelernt. Ich werde noch etwas abwarten, bis die erste, nicht so konstruktive Wut, verraucht ist und dann meinem Ärger deutlich Ausdruck verleihen. Und Lösungswege suchen.
Die Firma, bei der ich den Kaminofen gekauft habe, wirbt mit dem Slogan “Feuer ist unsere Leidenschaft!” Meine derzeit auch.
Bis der Winter kommt, will ich einfach nur schön und warm wohnen.
Das Ziel möchte ich erreichen. Falls es nötig ist, dafür Ärger zu spüren und angemessen auszudrücken ist das schon ok. Ärger dient dem Leben. Auch meinem.
Ein paar Tage später:
Als der Kundendienst dann kam, war die erste Frage: “Ist das ein Gasofen?” Wie bitte?! Ich erklärte ihm, dass es sich bei dem Gerät um einen Pelletofen handelt. Er meinte, dass er noch nie (!!!) einen Pelletofen repariert hätte. Mit Hilfe und unter Anleitung meines Bootsbauers, den ich vorsorglich gebeten hatte, zu dem Termin an Bord zu sein, hat es dann geklappt. Der Ofen läuft.