Das hätte schlimm ausgehen können. Gestern bin ich am Schiff gestürzt. Nicht beim Arbeiten – sondern beim Fotografiert-werden! Eine Freundin bat mich: “Dreh dich doch mal ein bisschen um!” Das machte ich und vergass dabei, dass ich nur auf einem drei Zentimeter breiten Stahlsträger stand. Ich stürzte rückwärts in die Tiefe, mein Oberschenkel prallte mit voller Wucht auf den Stahlträger und blieb da hängen, das Knie des anderen Beins schlug auf einem anderen Stahlträger auf. Da ich gerade einen Drucklufthammer in den Händen hielt, konnte ich mich nicht gut abfangen.
Weil der Oberschenkel doch mächtig weh tat, humpelte ich in die Ambulanz, um es überprüfen zu lassen. Die Ärztin geht davon aus, dass ich nur einen ganz mächtigen, Unterteller-großen Bluterguss am Oberschenkel habe, höchstens ein paar Muskelkatern angerissen sind, nichts Schlimmeres. Und hat mir Kühlung und Ruhe verordnet. Gut, dass heute Sonntag ist.
Ich kann mich gerade nicht bücken und nicht gut in die Knie gehen….bin aber einfach dankbar, dass nicht mehr passiert ist. Ich hätte mich bei dem Sturz leicht am Arm, an der Wirbelsäule oder am Kopf verletzen können. Ein riesiger blauer Fleck und leicht gezerrte Muskeln istrin fast nichts. Dankbar bin ich nicht nur für diesen glimpflichen Ausgang. Sonder auch im Rückblick für den unfallfreien Bauverlauf. Seit August baue ich gemeinsam mit wechselnden Helfern am Schiff gebaut. Die meisten von uns hatten keine oder wenig Bauerfahrung. Und gerade in der Anfangsphase als noch keine Böden lagen, sondern unter Deck nur ein Gitter aus Stahlträgern war, war das Schiff eher ein Klettergerüst als ein Ort, an dem man sich leicht bewegen konnte.
Trotzdem ist die Unfall-Billanz extrem niedrig. Bis auf kleinere Schnitte ist seit wir in Berlin am Schiff bauen niemandem etwas passiert. Mein Sturz gestern war das Schlimmste. Als ich vom Arzt nach Hause kam fuhr ich meinen Laptop hoch. Gerate höre ich viel den Elias von Medelson-Bartholdy. Wunderschöne Musik kombiniert mit Glauben stärkenden Botschaften. Als ich auf “Play” drückte, kam das nächste Lied in der Reihenfolge. Ein wunderschönes Doppelquartett: “Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.” Mich hat das sehr berührt. Ich sehe in der Bewahrung bei meinem Sturz und in der ganzen Bauphase Gottes Schutz und Bewahrung und Freundlichkeit. Und bin sehr dankbar!
Hmmm…..
sieht irgendwie aus wie ein riesiger “Knutschfleck”! 🙂
Ne, im Ernst, das ist so was von Bewahrung, dass dir nicht mehr passiert ist. Und trotzdem frag ich mich manchmal, warum der Schutzengel nicht den Sturz ganz verhindert hat?
Wichtig ist, dass du weiterhin kühlst und vielleicht etwas zum Abschwellen nimmst. Was auch gut ist, ist eine Quarkauflage, oder eben auch Arnikagel, das find ich ziemlich gut. Aber so oder so, bis der Bluterguss verstoffwechselt ist, wirds ein bißchen dauern… Schnelle Besserung für dich!
Karin
Selbst der Arzt hat heute vor Schreck aufgeschrieen, als ich ihm das gute Stück gezeigt habe. Hat es mit Tape eingewickelt, da das Tape wohl den Oberschenkel stabilisiert und die Heilung beschleunigt…und ich soll weiter kühlen und sanft bewegen.
Ich hatte an dem Morgen mehrfach den Gedanken “Was ist, wenn ein Unfall passiert?” An so was denke ich nie…im Nachhinein frage ich mich, ob Gott mich durch die Gedanken darauf aufmerksam machen wollte, dass es wichtig wäre, für Schutz zu beten. Ich verstehe das auch nicht alles…aber es überwiegt die Dankbarkeit.
Und der Arzt sagt, ich soll viel trinken, um die Nieren, die jetzt alles mögliche an zerstörtem Gewebe abbauen müssen, zu entlasten.