Was ein Wetterphänomen und Hundefutter mit deiner Denkleistung zu tun hat und warum Ordnung und Struktur positive Auswirkungen haben? Nun, das wirst du heute erfahren.
Diesen Blogbeitrag behandelt thematisch das Lebenselement Ordnung & Struktur“ aus meinem Swing-Konzept der 8+1 Lebenselemente.
Ordnung und Struktur ist die Fähigkeit stärkende Gewohnheiten, Muster und Rhythmen zu entwickeln. Ohne Ordnung und Struktur wird es haltlos. Klare Strukturen ordnen das Leben. Das gibt einen sicheren Rahmen. Damit ist für mich vor allem Klarheit und Sicherheit verbunden.
Es gibt viele gute Gründe für ein aufgeräumtes Leben. Ich habe nach Wegen gesucht, mir und anderen das Leben leichter zu machen. Denn:
- Ordnung schenkt mehr Freiheit, Zeit, Freude und Glücksmomente.
- Struktur vermittelt Leichtigkeit.
- Ein übersichtlicher Platz begünstig die Konzentration und ermöglicht mehr Fokus.
Ordnung & Struktur machen mich Ruhig, klar, sicher und beständig Deswegen haben wir für dieses Lebenselement die Farbe Blau und das Icon der Wolke gewählt.
Der Nebel im Gehirn
Vor kurzem war bei mir der Kopf längere Zeit müde und schlapp.
- Es fiel mir schwer, mich zu konzentrieren.
- Ich sprang ständig vom Schreibtisch auf, weil ich mich ablenken ließ.
- Ich war fahrig und unkonzentriert und brauchte doppelt so lang für die gleiche Aufgabe wie sonst.
Zusammenreißen, versuchen mich zu konzentrieren – all das half nichts. Man nennt es Brainfog oder auch Gehirnnebel. Es ist ein weitverbreitetes Phänomen, das dir jegliche Konzentration raubt und deinen Blick aufs Wesentliche „vernebelt”. Du kannst nicht mehr klar denken, vergisst die einfachsten Sachen und fühlst dich wie in Watte gepackt.
Brainfog kann viele Ursachen haben. Auslöser dafür kann ein Nährstoffmangel sein, aber auch gewisse Lebensumstände, die Körper und Geist nicht guttun.
Am 30. Mai gibt es um 19:00 Uhr erstmals ein Webinar von mir dazu:
Brainfog überwinden. Ein starkes, waches Gehirn bekommen.
Ich erkläre
- Was dein Gehirn schwächt und wie du das Reduzieren kannst
- Mit welchen – teils sehr einfachen Maßnahmen – die den Nebel im Kopf vertreibst und du wieder klarer und schärfer denken kannst.
In diesem Blogbeitrag zeige ich dir, wie sich Ordnung und Struktur positiv auf deine Denkleistung auswirken kann.
Ordnung befreit von Ballast
Eine Bekannte erzählte mir, dass sie dreimal mit ihrem gesamten Kellerinhalt umgezogen ist. Erst in der vierten Wohnung stellte sie sich dem Chaos und begann mit dem Ausmisten und Aufräumen. Am Ende war der Inhalt des Kellers zwei Drittel weniger.
Sie hatte also sehr viel Energie und Zeit damit verschwendet, ungenutzte Dinge von einem Ort zum anderen zu transportieren. Einiges an Ballast ist nun aus ihrem Leben verschwunden. Eine feste Struktur ermöglicht es ihr jetzt, die Dinge gleich dorthin zu räumen, wohin sie gehören.
Kommt dir das bekannt vor? Diese Beklommenheit, wenn du einen Raum betrittst, den du schon lange aufräumen wolltest? Oder der Schrank, bei dem dir jedes Mal beim Öffnen ein Teil der Dinge entgegen fällt? Oder die Unruhe beim Blick auf den Schreibtisch und auf die vielen Blätter, die dort noch liegen?
Ordnung ist für mich inzwischen nur noch selten eine lästige Pflicht. Meist erlebe ich es als wohltuend, wenn in meinem Leben aufgeräumt ist.
Der Nutzen von Ordnung und einer aufgeräumten Umgebung
Die meisten Menschen vermischen Aufräumen und Ordnen. Das ist ein großer Stressfaktor und Stolperstein. Meist bleibst du im Prozess stecken, wenn du während dem Aufräumen zu überlegen beginnst, wohin die Dinge gehören. Das kostet Kraft und frustriert.
- Aufräumen heißt: Etwas hat einen festen Platz. Ich räume es wieder dorthin.
- Ordnen heißt: Etwas hat noch keinen festen Platz. Ich muss überlegen, wohin es gehört.
Es empfiehlt sich also, Aufräumen und Ordnen zu unterscheiden. Beides gleichzeitig funktioniert selten. Du hast sicher in manchen Bereichen schon eine bestehende und funktionierende Ordnung. Und in anderen Bereichen noch nicht. Hier empfiehlt es sich, strategisch zu sortieren. Damit beschäftigen wir uns in der ersten Woche.
Zu Energie gehört auch die mentale Energie.
Vielleicht hattest du schon mal mit einer Matschbirne zu kämpfen – etwa nach zu viel Alkohol, zu wenig Schlaf oder auch nach einer Virusinfektion oder Impfung. Oder – wie ich – mit Brainfog. Dann weißt du, wie es ist, wenn man nicht mehr klar und energievoll denken kann.
Noch schlimmer ist es, wenn das zum Dauerzustand wird.
Die schlechte Nachricht ist: Manches ist nicht beinflussbar – Gene spielen ebenso eine Rolle wie Umwelteinflüsse.
Die gute Nachricht ist: Du kannst einiges dafür tun, dass dein Gehirn fit bleibt. Bis ins hohe Alter.
Ordnung, Struktur und unser Gehirn
Es kostet mental sehr viel Energie, wenn man häufig von einer Sache zur anderen wechselt. Hier eine E-Mail, da ein Text, dort Blumen gießen, dann Kaffee kochen und nebenbei telefonieren.
Das arme Gehirn kriegt vom ständigen Hin- und Herspringen bald zu viel und kann sich nicht mehr auf wirklich wichtige Aufgaben konzentrieren.
Ein geordnetes und strukturiertes Leben fängt im Kopf an. Das Gehirn ist ein extrem leistungsfähiges Organ, das Informationen und Impulse von außen in großer Geschwindigkeit verarbeiten kann.
Doch auch das beste Gehirn kommt an seine Grenzen, wenn es auf zu viel reagieren muss. Etwa auf Klingeltöne, Werbebotschaften, E-Mails usw. Und wenn die Pausen und Freiräume fehlen, die nötig sind, um Infos zu verarbeiten.
Das Gehirn ist süchtig nach Neuem – deshalb schauen wir auch auf Werbetafeln, selbst wenn uns das Thema, z.B. Hundeleckerli, gar nicht interessiert.
Wenn das Gehirn keine Impulse von außen bekommt, fängt es an, die bereits vorhandenen Informationen zu sortieren, zuordnen und sich Lösungen für Probleme auszudenken.
Die meisten Menschen nehmen beim Duschen keine neuen Infos auf – das Gehirn hat Zeit, über Sachen nachzudenken, und kommt dann oft auf die besten Ideen.
Pausen tun Gehirn und Seele gut: Alle 60-90 Minuten, wenn man merkt, dass man müde wird, eine Pause machen.
Siesta: Gerne mittags ein Nickerchen.
Pause für die Sinne: Möglichst für optisch und akustisch ruhige Räume sorgen. Unterbrechungen stoppen – nicht nur durch Kollegen, sondern auch durch Telefon und Internet.
Zeit in der Natur: Täglich etwas draußen sein und nichts tun außer laufen, sehen und spüren.
Onlinedetox
Die ständige Erreichbarkeit durch mobile Geräte kostet viel Zeit. Der Deutsche verbringt 2,5 Stunden pro Tag mit sozialen Medien und schaut alle fünf bis sieben Minuten nach, ob eine E-Mail ankam. Er glaubt aber, es viel seltener zu tun.Viele der Informationsbrocken, die wir durch soziale Medien aufnehmen, geben uns einen kurzen Kick. Sie haben eine mit Drogen vergleichbare Suchtwirkung. Experten empfehlen, drastisch zu reduzieren, um Lebensfreude und Produktivität zu erhalten:
Benachrichtigungen abschalten: Man reagiert mit leichter Anspannung auf Benachrichtigungssignale. Reduktion entlastet.
Mobilfreie Zonen definieren: Überall erreichbar zu sein, raubt innere Ruhe. Hier kann man definieren: Kein Handy im Bad, Schlafzimmer, beim Essen.
Mobilfreie Zeiten festlegen: Abends ab x Uhr kein Internet mehr, E-Mails erst auf der Arbeit lesen, sonntags und im Urlaub ohne Internet usw.
Wer den Konsum von Internet und sozialen Medien einschränkt, wird mit Entzug zu kämpfen haben. Der Kick, den »mal eben checken« gibt, und die Angst, etwas zu verpassen, sind heftige Treiber. Hier hilft es, die Geräte außerhalb von Sicht- und Reichweite zu platzieren oder sie auf einem langen Spaziergang ganz zu Hause zu lassen. Wer sich erst einmal daran gewöhnt hat, wird die Entlastung und den Freiraum, den solche Zeiten schenken, nicht mehr missen wollen.
Multitasking-Detox
Multitasking ist hip. Die meisten Menschen bilden sich ein, sie könnten problemlos zwei Tätigkeiten gleichzeitig tun. Sie irren sich. Die Hirnforschung zeigt, dass wir Dinge nicht gleichzeitig tun, sondern lediglich schnell zwischen Aufgaben hin und her springen.
Das merkt man, wenn man etwa bei einem Vortrag »schnell mal« eine Mail beantwortet und feststellt, dass man in dieser Zeit doch nicht richtig zugehört hat.
Jedes Umschalten kostet das Gehirn drei Sekunden Zeit. Der durchschnittliche Angestellte checkt alle fünf Minuten seine E-Mail – pro Stunde 24 Umschaltzeiten = 72 Sekunden Verlust pro Stunde = knapp 10 Minuten pro Tag. Das ist fast eine Stunde pro Woche.
Dazu kommt der Verlust an Flow. Wenn man richtig in einer Aufgabe drin ist und durch andere Menschen unterbrochen wird oder sich selbst unterbricht, braucht man bis zu 30 Minuten, um wieder voll im Flow zu sein.
Wer die Kraft und Energie des Gehirns erhalten will, tut gut daran, bei einer Aufgabe zu bleiben und diese fertig zu machen.
Das kann im Kollegenkreis bedeuten, zu signalisieren, dass man eine Weile lang nicht unterbrochen werden will. Oder man geht in einen anderen Raum, um konzentriert zu arbeiten.
Um sich selbst nicht zu unterbrechen, empfiehlt es sich, verlockende Ablenkungen bewusst auszuschalten – z.B. Handy stumm zu schalten und Internet zu deaktivieren.