Vor ein paar Tagen habe ich geweint. Wegen der DSGVO, der ab 25. Mai gültigen neuen Datenschutzgrundverordnung. Ups. Ganz so stimmt das nicht.
Der Datenschutz selbst war nicht der Auslöser für meine Tränen. Der Schutz der Daten meiner Kunden ist mir wichtig. Ich habe in all den Jahren seit ich eine Firma führe beispielsweise nie Kundendaten an Dritte herausgegeben. Logisch.
DSGVO – Berge von Arbeit
Zum Heulen fand ich zum einen den riesigen organisatorischen Aufwand. Dazu gehört, dass wir mit allen Firmen, mit denen wir kooperieren, separate Verträge abschließen müssen, in denen sie sich verpflichten, Datenschutz einzuhalten.
Dazu gehören unsere Versand-Dienstleister, aber auch Internet-Firmen wie WordPress, die unsere Blogs hosten oder unsere Email-Versender. Alles in allem um die zwanzig Partner.
Die Verträge kann man natürlich meist nicht einfach online bestätigen, sondern muss sie ausdrucken und unterschreiben. Die andere Variante: Ein paar Dutzend Seiten einscannen, und dann per Mail versenden.
Ich kann mir eine Million Dinge vorstellen, mit denen ich lieber meine Zeit verbringe, als damit Dutzende von Verträgen zu scannen. Oder dafür zu zahlen, dass jemand das für mich macht.
Meine persönliches Akronym für DSGVO heißt deshalb: DSGVO = Du sollst ganz viel organisieren.
Das musste mal raus!
DSGVO heißt: Noch mal alle um Erlaubnis fragen
Doch das Schlimmste: Ich schreibe seit mehr als einem Dutzend Jahren einen Newsletter mit Inspiration für ein gutes, starkes Leben. Manche Menschen bekommen den Inspirationsbrief schon seit über 10 Jahren.
Die DSGVO fordert, dass man als Sender beweisen können muss, das die Menschen der Zusendung zugestimmt haben. Das schaffe ich rückwirkend nicht mehr. Also musste ich alle anschreiben und neu um Erlaubnis bitten.
DSGVO schädigt mein Geschäft
Ich verstehe das. Man liest nicht immer alle Mails. Manchmal hat man keine Zeit. Außerdem werden vermutlich nicht alle Empfänger meine “Bitte bestätige, dass du den Newsletter weiter haben möchtest” Mail lesen.
Deshalb war es vor allem die Sorge um den möglichen Verlust von liebgewordenen Kontakten, der mich zum Weinen gebracht hat.
Ich fand das brutal. Da habe ich jahrelang Beziehungen aufgebaut und mein Bestes gegeben, um Menschen zu ermutigen und zu stärken. Jetzt stehe ich in Gefahr einen Teil dessen was ich aufgebaut habe einfach nur wegen der DSGVO zu verlieren.
Der drohende Verlust von Kontakten war für mich noch heftiger als die Zeit und das viele Geld (ein paar Tausend Euro!) die mich das Organisatorische um die DSGVO gekostet hat. Auch wenn ich Zeit und Geld lieber für etwas verwendet hätte, was Menschen nützt.
Doch vor allem finde ich es hart, richtig hart, wenn ich Zeit und Mühe in etwas investiert habe und es dann wieder verliere. Das ist zum Heulen.
DSGVO – das Beste daraus machen
Klar, ich wäre nicht ich, wenn ich nicht Wege suchen würde, das Beste aus einer doofen Situation zu machen. Nicht umsonst sage ich oft:
Wenn die Türen zu sind, kannst du durchs Fenster klettern. – Kerstin Hack
Zum einen lade ich – noch direkter als bisher – zum Inspirationsbrief ein. Alle 14 Tage Inspiration und richtig gute, praktische Tipps und Ressourcen, die dir helfen, dein Leben zu meistern. Dazu lade ich dich von Herzen ein.
Den Inspirationsbrief bekommst du HIER.
DSGVO Unterstützung für Freunde: Newsletter die ich mag
Da es vielen Selbständigen so geht wie mir, dache ich, dass ich mal die Gelegenheit nutze, um ein paar Newsletter zu empfehlen, die ich sehr mag. Damit beschere ich ein paar netten Kollegen vielleicht ein paar neue Kontakte, die sie durch die DSGVO verloren haben.
Coaching, Business und Gebet
- Christoph Schalk: Empowerment Zone. Ein gehaltvoller Newsletter für Menschen, die sich und andere weiterentwickeln wollen. Gespickt voll mit Input und Downloads zur Selbstreflexion
- Create a business and a life you love ist das Motto der italienischstämmigen Amerikanerin Marie Forleo. Sie hat eine Online-Business School und einen YouTube Kanal mit wöchentlich einer 10 – 20 Min Episode, wie man Leben oder Beruf verbessert. Der Newsletter von Marie Forleo informiert vor allem über die jeweils neueste Sendung. Ich als Selbständige finde die oft sehr inspirierend.
- 24-7 Prayer: Die internationale Bewegung verknüpft auf beeindruckende Weise Gebet und Spiritualität mit gemeinschaftlichem Leben und sozialem Handeln. Die Englischsprachigen Newsletter finde ich immer sehr bewegend.
Umwelt und Soziales
- Wenn ich meinen “Garten” gieße, höre ich mir oft den Pioneering Today Podcast von Melissa K. Norris an. Sie gibt Tipps, wie man zum Selbstversorger wird. Garten ist bei mir noch etwas übertrieben. Es ist eher ein verwildertere Stück Industriegebiet, das ich kultiviere.
- Wer weniger Plastik und Verpackung verbrauchen will, bekommt Inspiration in meinem Impulsheft Umweltfreundlichund im Newsletter von Original Unverpackt.
- Innnovative Ideen und starke soziale Projekte gibt es bei den Crowdfunding-Plattformen Startnext und Betterplace. Hier sind so viele tolle Ideen zu finden, dass ich am liebsten alle unterstützen würde. Wo ich es kann, tue ich es auch.
So, jetzt einmal durchatmen. DSGVO ist geschafft. Jetzt können wir uns wieder den angenehmen Dingen im Leben widmen. Wie schön!