Vor zwei Tagen sind die letzten Gäste abgereist. Ich erlebe es als großes Geschenk, Menschen Zeit und Raum schenken zu können.
Seit Anfang April waren 28 Menschen an Bord. Einige Freunde. Und andere, die als Coaching-Gäste kamen, um zur Ruhe zu kommen und Orientierung zu finden. Es war wunderbar, ihnen den nötigen Raum und die gewünschte Begleitung zu geben – und dann zu erleben, dass Menschen anders von Bord gingen als sie gekommen sind: Klarer, freier, glücklicher. Wir hatten Spass und zugleich war es tief und Leben verändernd. Es war wunderbar.
Und jetzt ist es wunderbar, das Schiff wieder für mich zu haben. Ich genieße es, Morgens ins Wasser zu springen und Smoothies machen zu können und Abends mit dem Handstaubsauger auf Mückenjagd zu gehen, ohne Sorge haben zu müssen, Gäste zu wecken. Ich finde es schön, dass die Dinge jetzt meist an ihrem Platz sind. Und ich nicht als lebendiges Google dienen muss: “Wie komme ich von hier am besten nach dort….?”. Ich genieße es, am Abend den Tag ruhig mit Blick aufs Wasser ausklingen zu lassen – so sehr der extrovertierte Teil von mir die abendlichen Gespräche mit den Gästen genossen hat. Der introvertierte Teil von mir lebt auf, genießt den Raum.
Eine Freundin hatte mir vor einigen Wochen einen Newsletter mit einem Artikel von Ilona Dörr-Wälde weitergeleitet: Ein Lebensstil von Ebbe und Flut. Darin schreibt sie über den irischen Mönch Aidan, der zum Berater des Königs Oswald berufen wurde. Als Wohnort wählte er eine Gezeiteninsel, die nur bei Ebbe zu erreichen war. Bei Flut waren ” die Schotten dicht”. Aidan war unerreichbar für die Anfragen der Menschen. Wer etwas wollte, musste warten, bis der Weg wieder frei war.
Ebbe und Flut – Begleitung für die Höhen und Tiefen des Lebens – das ist das Motto meines Coaching- und Seminarschiffes. Ich will hier nicht nur anderen Raum zur Stille und Reflexion geben, sondern auch für mich selbst genug Raum haben, um abzuschalten, zu reflektieren und neue Kraft zu finden.
Einige Wege für einen guten Lebensryhythmus aus Aktivität und RUhe habe ich bereits relativ fest etabliert.
- Morgens und Abends Internet-freie Zeit
- Sonntags arbeitsfrei. Zeit für Ruhe, Genuss, Begegnung
- Reflexions- Gebets- und Planungstag am 1. Tag jeden Monats
- 1 – 2 längere Reflexions- Gebets- und Planungstage pro Jahr
Neu dazu kommt jetzt die Zeit für mich an Bord. Gäste sind willkommen vom 2. – 22. Tag eines Monats. Die anderen Tage ziehe ich die “Zugbrücke hoch” und bin allein an Bord,
Ab und an wird es einen ganzen Monat Pause und Auszeit für mich geben – zum Beispiel jetzt im August, da ich mich auf die Fertigstellung meines Buches konzentrieren möchte. Das Manuskript soll bis 31. 8. fertig sein. Da geht es über die Schätze, die ich im Leben entdeckt habe. Einer davon ist der Schatz, der in dem Wechsel von Ebbe und Flut besteht.