Am westlichen Punkt meiner Reise angekommen, bewegt es mich nach wie vor, wie jung dieses Land ist, wie viele Ereignisse, die ich als “historisch” abgespeichert hatte, erst vor recht kurzer Zeit passiert sind.
Der Goldrausch und die damit verbunden Entwicklung der Stadt Sacramento, in deren Innenstadt noch einige echte Westernhäuser erhalten sind, war vor etwas mehr als Hundert Jahren.
Gerade wohne ich in einem der wenigen Häuser in San Francisco, das das verheerende Erdbeben von 1906 und die Brände, die fast die ganze Stadt zerstörten, überstanden hat.
Gestern habe ich einem Mädel von Rosa Parks, dem Montgomery Bus Strike und Martin Luther King erzählt…auch das ist noch kein Menschenleben her…ich habe sogar mal den Assisten von MLK jr., wie er hier heißt, kennen gelernt.
Ich kann jetzt besser verstehen, warum Obama in seinen Reden – wie kürzlich an der Uni in Texas – so oft darauf hinweist, dass die Nation noch im Werden ist. Er tut es – weil es stimmt. Und weil es nach wie vor – anders als in Ländern, die schon fester geformt sind, hier noch viel mehr möglich ist und Menschen gebraucht werden, die diese Möglichkeiten zum Wohl aller nutzen.
ist sehr schön, von deiner usa-reise zu lesen!!!
ja das vergisst man echt leicht- die Nation hat auch noch so wenig ihre Grenzen kennengelernt und das gehört ja auch zu einer wichtigen historischen Erfahrung. Aus der Geschichte lernen, wie Gorbatschow sagt, ist ja nur da möglich, wo man Geschichte erlebt hat und die ist ja echt nicht sehr lang seitdem Amerika erobert wurde.