Manchmal sind es kleine Veränderungen, die große Auswirkungen haben.
Im Urlaub hatte ich das Quadro Achtsamkeit leben von Jan von Wille dabei. Achtsamer mit mir, meiner Umgebung und mit Dingen zu werden ist eines meiner Wachstumsziele.
In dem Quadro hat mich besonders ein Abschnitt fasziniert:
Keine Spuren hinterlassen
Ein besonderes Experiment ist die heutige Übung zur Achtsamkeit: Wir versuchen, keine Spuren zu hinterlassen. Jeder Raum – Bad, Küche oder Arbeitsplatz – soll unmittelbar wieder so aussehen, wie wir ihn vorgefun- den haben.
Haben wir Geschirr benutzt, spülen wir es gleich ab und räumen es wieder an seinen Platz. Fällt uns etwas auf den Boden, heben wir es sofort auf.
Ich gebe zu, dass mir diese Übung gar nicht liegt. Ich mache meine Arbeit und möchte dann schnell zum nächsten Punkt übergehen – ohne vorher aufzuräumen.
Aber immerhin habe ich mir angewöhnt, morgens die Küche sauber zu hinterlassen. Wenn ich mir mein Frühstück zubereite, versuche ich, mich ruhig zu bewegen und nicht viel nachzudenken.
Ich richte alle Aufmerksamkeit auf meine Bewegungen. Bevor ich mich zum Essen hinsetze, mache ich direkt alles wieder sauber. Und ich stelle tatsächlich fest: Das fühlt sich gut an.
Die Auswirkungen
Seit ich zurück bin, übe ich mich darin, keine Spuren zu hinterlassen. Ich stelle mir vor, eine Einbrecherin in meinem eigenen Haus zu sein… immer wenn ich etwas benutzt habe, bringe ich es anschließend an seinen Platz, egal ob es sich um Geschirr, Dateien, Browserfenster oder Papiere handelt.
Besonders herausfordernd – aber auch besonders lohnend – ist es bei Papieren. Ich liebe Papier und neige dazu, erst mal alles auf Zettel zu schreieben. Was dazu führt, dass ich am Ende eines Tages oft 10 neue Zettel mit Ideen, Aufgaben usw. habe.
Da ich ja keine Spuren hinterlassen will, bedeutet es, dass ich – statt mir erst mal einen Zettel zu schreiben – gleich überlege, was mit dem Gedanken gemacht werden soll: Eine Idee für einen Text kommt gleich in die entsprechende Datei, notwendige Einkäufe in die App, Aufgaben und Termine in meinen Kalender usw.
Das klappt nicht 100% aber in 90% der Fälle.
Die Auswirkungen sind faszinierend
- Ich muss weniger aufräumen, weil alles gleich wegsortiert wird.
- Meine Wohnung und mein Büro bleiben ordentlicher.
- Statt am Ende eines Tages X unerledigte Sachen zu haben, ist jetzt alles fertig…
Ich habe in dieser Woche tatsächlich alle geplanten Aufgaben geschafft… das allein war schon eher selten und genial.
Doch das, was mich am meisten fasziniert, ist wie mich die neue Gewohnheit, keine Spuren zu hinterlassen, stärkt.
- Ich werde optisch weniger abgelenkt
- Ich habe weniger Unfertiges im Kopf: “Das muss ich noch machen!”
- Ich fühle mich souveräner und stärker. Ich habe die Dinge im Griff
Wie bei allen Gewohnheiten wird es noch eine Weile dauern, bis sie in allen Bereichen “sitzt” – bei Gegenständen klappt es schon sehr gut, bei Zetteln halbwegs, bei Browserfenstern vergesse ich oft noch, sie nach der Benutzung zu schließen. Und daran, Mails gleich nach dem Lesen zu beantworten, arbeite ich auch noch.
Die Gesamtbewertung der neuen Gewohnheit ist: Genial! Sie macht mich ruhiger und stärkt mich.
Welche Gewohnheiten und Rituale helfen dir, ruhig und strukturiert durch deinen Alltag und Arbeitstag zu gehen? Schreib gern einen Kommentar!