Ganz ehrlich, ich ärgere mich gründlich. Es macht mich wütend und hilflos, dass Politik und Presse in Bezug auf Covid 19 fast ausschließlich Horrornachrichten bringen: Nächste Welle, neue Mutation, Todesfälle…
Es ist für mich frustrierend, dass fast niemand die gute Nachricht bringt: Wir können mit einfachen Mitteln unser Immunsystem stärken und so die Wahrscheinlichkeit zu erkranken, verringern.
Herr Spahn hat beispielsweise bei seiner eigenen Covid 19 Erkrankung Zink und Vitamin D eingenommen, um seine Abwehr zu stärken.
Leider kam er nicht auf die schöne Idee, von Experten Empfehlungen für die Bevölkerung erstellen zu lassen. Das finde ich wirklich schade, weil selbst gebildete Menschen mir sagen: „Ich dachte gegen das Virus kann man nichts machen – außer AHA und auf die Impfung warten!“
Schade ist noch zu milde. Es sterben Menschen, die nicht sterben müssten… das macht mich manchmal fast verzweifelt.
Ärger ist richtig schlecht fürs Immunsystem. Zwei Minuten Ärger fahren das Immunsystem für mehrere Stunden runter – das ist dann natürlich das letzte, was man braucht – ein geschwächtes Immunsystem.
Jede Art von unangenehmen Emotionen (Angst, Druck, Scham, Ärger) schwächt das Immunsystem.
Stress abbauen
Kurzfristiger Stress aktiviert das Immunsystem. Auf akutem Stress reagiert das Gehirn meist, indem es die Nebennieren verstärkt das Stresshormon Cortisol ausschütten lässt.
Das Stresshormon alarmiert zunächst die unspezifische Immunabwehr, zu der auch die natürlicher Killerzellen zählen. Sie bilden die erste Verteidigungslinie des Körpers und machen Bakterien, Viren und Pilze unschädlich.
Chronischer Stress hingegen wirkt sich anders aus: Der Kortisolspiegel im Blut ist dauerhaft erhöht. Das Stresshormon dockt an Rezeptoren an, die an der Oberfläche bestimmter weißer Blutkörperchen sitzen. In der Folge schütten die Zellen weniger Interleukin-1-beta aus.
Interleukin-1-beta regt die Immunzellen zur Vermehrung an und erhöht außerdem die Aktivität der natürlichen Killerzellen und fördert die Bildung von Antikörpern, die auf bestimmte Krankheitserreger spezialisiert sind. Sinkt der Spiegel von Interleukin-1-beta, nimmt also auch die Schlagkraft des Immunsystems ab.
Außerdem werden bei chronischem Stress weniger T-Lymphozyten gebildet, die für die Immunabwehr extrem wichtig sind.
Schon wenige Minuten Stress durch übermäßige körperliche Belastung, Ärger oder Frust erhöhen die Entzündungswerte im Körper und können das Immunsystem angreifbarer machen.
Der Mensch ist in höchster Alarmbereitschaft und schüttet die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin aus. Gefäße in den Muskeln werden erweitert, um die Durchblutung zu verbessern. Dafür werden die kleinen Gefäße in Haut und Nieren eng gestellt, um das Blutvolumen im Körperinneren zu erhöhen.
Der Körper ist mit jeder Faser bereit, das Hindernis zu beseitigen und den Feind zu bekämpfen. Alles, was nicht für den Kampf notwendig ist wird entsprechend heruntergefahren wird: das spezifische Immunsystem, die Verdauung, die Potenz und Fruchtbarkeit und klares Denken.
Stress abbauen oder vermeiden
Der beste Stress ist der, den man nicht hat. Auch wenn es „gute“ Stress gibt, Herausforderungen, die uns anspornen, ist Stress doch in den meisten Fällen belastend und negativ.
Es kann hilfreich sein, sich erst einmal einen Überblick über den Stress zu verschaffen, indem man die verschiedenen Stressfaktoren einzeln auflistet. In einer besonders belastenden Phase meines Lebens trugen mehr als 40 verschiedene einzelne Aspekte zu dem Gesamtgefühl der Überforderung bei. Kein Wunder, dass ich mich gestresst fühlte.
Mit den unterschiedlichen Stressquellen kannst du unterschiedlich umgehen
- Körperlicher Stress: Körperliche Überlastung vermeiden oder reduzieren und für Ausgleich sorgen z. B. nicht nur im Sitzen arbeiten, sondern im Gehen oder Stehen. Durch Gymnastik Muskeln lockern. Sorge für ausreichend Entspannung, besonders nach anstrengenden Tagen.
Wenn körperlicher Stress chronisch ist – etwa durch eine Verletzung oder Krankheit, kann Vitamin B12 helfen, die negativen Auswirkungen auf das Immunsystem abzumildern.
Tipp: Der Nervus Vagus ist der Nerv, der das Entspannungssystem im Körper steuert. Den kannst du aktivieren, indem du dir sanft aufs Brustbein klopfst.
- Situativer Stress: Eine bestimmte Situation ist belastend oder negativ – etwa finanzielle Herausforderungen oder Probleme auf der Arbeit oder im persönlichen Umfeld können sehr viel Kraft kosten.
Hier kann man durch gutes Nachdenken – vielleicht mit Hilfe eines Coaches – ganz konkret nach praktischen Lösungen suchen.
Tipp: Manchmal können schon kleine Veränderungen große Erleichterung bringen z. B. wenn man den Schreibtisch oder einen Raum in der Wohnung aufräumt oder ein paar lange vor sich hergeschobene Dinge sofort erledigt.
- Emotionaler Stress: Wut, Ärger, Scham, Frust, Hilflosigkeit, Angst – alle diese Emotionen schwächen das Immunsystem. Oft hat man sich in diesen Emotionen verstrickt und kommt aus eigener Kraft nicht mehr heraus.
Hier kann man sich hilfreiche Gesprächspartner im eigenen Umfeld oder professionelle Coaches suchen, die dabei helfen, Knoten zu lösen und Klarheit zu finden. Gern begleite ich dich als Coach dabei, Stress zu reduzieren und zu mehr Gelassenheit zu finden.
Was ich tue:
- Pausen: Ich versuche, mehrere kleine und eine große Pause in meinen Alltag einzubauen und Mittags 30 Minuten draußen sein, um zur Ruhe zu kommen und Stress zu reduzieren.
- Lösungen: Wenn ich mich über etwas ärgere, suche ich nach Lösungen.
- Abends: Ich lasse den Tag Revue passieren lassen und versuche, stressiges loszulassen.
- Achtsamkeit: Ich achte darauf, wenn ich meine Schultern anspanne oder im Magen Anspannung spüre. Dann versuche ich meiner Seele auf die Spur zu kommen.
Was du tun kannst s
- Stressquellen analysieren: Welche Dinge stressen dich regelmäßig? Was kannst du tun, um das zu ändern.
- Pausen machen: Immer mal wieder kurz oder länger innehalten und spüren: Wie geht es mir gerade?
- Entspannen: Körper und Seele zur Ruhe kommen lassen. Ich finde es sehr entspannend, Tiere zu betrachten. Live zum Beispiel Vögel am Wasser oder online. Ich liebe die live Webcam von Wildtieren in Afrika
Tipp: Das Quadro-Trainingsheft Stress reduzieren zeigt dir viele praktische Wege auf, wie du Stress abbauen und neuen Stress verhindern kannst. Auch als Ebook erhältlich.
Zur Serie „Lockdown verkürzen“
Viele Menschen sind Lockdown – müde. Sie leiden emotional und / oder wirtschaftlich. Als Coach weiß ich, dass es schädlich ist, wenn Menschen das Empfinden haben, selbst nichts tun zu können und ausgeliefert zu sein.
Es ist aber nicht so, dass wir dem Virus hilflos ausgeliefert sind:
- Schutz durch Abstand: Mit AHA und Abstand versuchen wir zu verhindern, dass das Virus an uns rankommt
- Schutz durchs Immunsystem: ein starkes Immunsystem trägt dazu bei, das Virus effektiv zu bekämpfen.
Darüber, wie man sein Immunsystem stärken kann, wird in der Presse und Politik nur wenig gesprochen. Deshalb stelle ich in dieser Serie Tipps vor, die jeder und jede machen kann.
Ganz klar: Keiner dieser Tipps allein wird in der Lage sein, das Virus vollständig zu bekämpfen. Doch sie könnten hoffentlich dazu beitragen, dass du und deine Immunabwehr vielleicht 1% stärker werden. Das könnten die entscheidenden 1% sein, die darüber entscheiden, ob Covid 19 oder ein anderes Virus dich erwischt oder nicht. Und ob du dann andere ansteckst oder nicht.
Wenn viele von uns ihre Abwehr um 1% oder 5% oder 10% verbessern, könnte das zu einer Verbesserung des Infektionsgeschehens und zu einem früheren Ende des Lockdowns führen. Das ist meine Hoffnung.
Gesammelte Tipps zur Stärkung des Immunsystems findest du in meinem kostenlosen Ebook Immunsystem stärken.