Die Geschehnisse auf der Love Parade in Duisburg treffen mich tief. 19 junge Menschen, die nicht mehr leben. Hunderte Verletzte.
Mich hat diese Veranstaltung schon, als sie noch in Berlin stattfand, sehr beschäftigt. Die genauen Zahlen weiß niemand, aber es hieß, dass etwa ein Drittel aller Teilnehmer Ectasy und andere Drogen nahm – viele zum ersten Mal. Love Parade als Drogeneinstieg. Von den “weichen”, flüssigen, alkoholischen Drogen ganz zu schweigen.
Ich werde die Bilder nie vergessen, als ich einmal spät Nachts über die Berliner Love Parade “Festmeile” lief. Da lagen Pärchen auf dem Bürgersteig aufeinander und schliefen miteinander (oder waren nahe dran – so genau hab ich nicht hingesehen). Auf zerdrückten Plastikbechern, neben Mülltonnen. Ein paar Meter weiter und auf den Bahnhöfen behandelten Sanitäter Leute, die zusammengebrochen waren. Wegen Wassermangel, Alkohol, Drogen…oder allem zusammen.
Probieren was geht – junge Menschen wollen Grenzen austesten und sprengen. Das gehört zum Jungsein dazu. Verantwortliche haben die Aufgabe, hier schützend Grenzen zu ziehen. Doch das ist auch in der Vergangenheit kaum geschehen. Dass Menschen bei der Love Parade(oft erstmals) Drogen nehmen und Gesundheitsschäden davon tragen wurde von den Veranstaltern und den politisch Verantwortlichen schon immer billigend in Kauf genommen. Der finanzielle Nutzen und der Image war offensichtlich wichtiger als der Schutz der jungen Menschen – auch vor sich selbst. Dass es nun auch zu Todesfällen kam war – neben offensichtlichen Planungsfehlern – nur die Konsequenz einer Haltung, die um des eigenen Vorteils willen, auf den Schutz anderer verzichtet.
Ich habe geweint, als ich von den Geschehnissen gelesen habe. Ich trauere um die Menschen, die ihr Leben nicht weiter leben können und die Familien und Freunde, die einen geliebten Menschen verloren haben.
Das was geschehen ist, macht mich tief traurig. Aber überrascht hat es mich nicht.
Ich bin auch so traurig! Ich lebe in Duisburg und über unserer Stadt liegt ein Schatten. Ich leide mit denen, die jemanden verloren haben, denen die dieses Grauen miterleben mussten, aber auch mit den Verantwortlichen, die sich unter Druck gesetzt fühlten das durchzuziehen. Ich stimme dir zu, er geht nur um Geld. Wir haben “unsere” Kinder dem Mommon geopfert. Gott vergib uns!
Liebe Martina, danke fürs Teilen. Ich wünsche dir, dass du erlebst, wie Gott, der unser Leid teilt, mit dir trauert und dich tröstet. Und du andere trösten kannst.