Vor einem Jahr habe ich den Entrepreneurial Strenghts finder Test gemacht, um herauszufinden, wo im umternehmerischen Bereich meine Stärken liegen – oder anders ausgedrückt: Welche der 10 wichtigen Qualifikationen für erfolgreiches unternehmerische Tätigkeit ich schon entwickelt haben.
Es gab drei Kategorien (stark, mittel, schwach). Ich hatte fünf wichtige Fähigkeiten stark entwickelt, zwei mittel und drei weitere schwach. Mein Ziel für 2015 war, drei der fünf weniger starken Stärken zu trainieren und weiter auszubauen. Schon damals hab ich mir vorgenommen, den Test zum Jahresende 2015 noch mal zu machen, um zu überprüfen, ob mir das gelungen ist. Ich hab mich im Delegieren (einer meiner Schwachpunkte) geübt, versucht mehr Business Fokus (und Fokus überhaupt) zu stärken und wollte vor allem mehr Zuversicht zu gewinnen.
Jetzt hab ich den Test noch mal gemacht – und stelle fest, dass die Herausgeber die Kategorien abgeschafft haben! Man sieht also nur noch, welche Reihenfolge die einzelnen Stärken haben, aber nicht, ob sie stark, mittel oder schwach sind. Das Ergebnis: Ich weiß ich nicht, ob ich mein Ziel erreicht habe. Es ist so, als ob die anderen beim Marathon plötzlich den Zieleinlauf weggenommen haben, so dass man nicht weiß, ob man tatsächlich angekommen ist. Was für ein Frust!
Test hin oder her – was klar ist: Im Delegieren bin ich besser geworden. Das bestätigen mir auch meine Mitarbeiter. Es ist für mich immer noch ein Übungsfeld, auszuloten, wie viel Anweisung jemand braucht – hier ist noch Luft zum Wachsen.
Zuversicht in Bezug auf das geschäftliche ist in diesem Jahr gewachsen.Das zeigt sogar der Test. Zuversicht war vor einem Jahr an Platz 6 – also vorhanden, aber nicht sehr stark. Das mag für manche erstaunlich sein, aber in Bezug auf Firmenführung war ich manchmal tatsächlich nicht so zuversichtlich. Ich hatte viel probiert, manches hat geklappt, anderes nicht und es fiel mir oft schwer, ein Muster zu erkennen. Volle Kraft investiert habe ich immer, wieso ging manches und anderes – trotz großer Anstrengung nicht. Und mein Gehalt war – trotz großer Risiken und Verantwortung – oft weit unter dem einer einfachen Sekretärin. Das fans ich schon reichlich frustrierend. Und fühlte mich oft hilflos, weil ich nicht wusste, wo ich ansetzen sollte.
Manche Sachen, die ich auch mit dem Rat von Experten probiert habe, haben einfach nicht funktioniert. Und das viele erfolglose Herumprobieren hat mich ermüdet. Im Februar habe ich dann in einem Online-Buisness-Ratgeber gelesen, dass gute Newsletter weitaus wirksamer Menschen erreichen als die meisten Social Media Sachen. Also hab ich mich darauf konzentriert, unseren Verlagsnewsletter richtig gut zu schreiben. Inhalte zu vermitteln, die Menschen inspirieren und weiterbringen. Nicht nur Werbung für Produkte zu machen (das natürlich auch). Und Menschen davon zu erzählen uns sie einzuladen, sich einzutragen. Das tue ich hiermit gleich noch: anmelden kannst du dich dafür auf unserer Down to Earth Internet-Seite)
Das Ergebnis: Nach jahrelangem Abwärtstrend stiegen die Abonnentenzahlen für den Newsletter. Und auch die Verkäufe. Wo andere Verlage aufgeben oder verkauft werden, haben wir leichten Zuwachs. An verkaufen Büchern und an Zuversicht.
Die Zuversicht geht sogar so weit, dass ich es 2016 wage, 20% meiner Arbeitszeit für ein ehrenamtliches Projekt zu investieren: Kolibri – Zusammen wohnen mit Flüchtlingen. Das ambitionierte Ziel für 2016: die politischen und praktischen Vorraussetzungen zu schaffen, dass im nächsten Jahr 10.000 oder mehr Flüchtlinge langfristig privat bei Berlinern wohnen können. Klar werde ich von Anfang an delegieren und andere mit einbeziehen. Und so fokussiert sein wie möglich, um das Ziel zu erreichen. Ich bin zuversichtlich, dass wir das Ziel erreichen werden. Denn Zuversicht ist in diesem Jahr gewachsen, auch wenn der Test mir nicht ganz genau sagt, wie sehr!
Auf ein gutes neues Jahr!