Heute kam ich mir vor wie eine Operationsärztin. Ich hatte – mal wieder – beim Isolierung anbringen eine Stelle entdeckt, an der Rost auf einer Fläche von 40 x 80 cm gar nicht behandelt worden bzw. an anderen Stellen einfach überlackiert worden war. Im Seminarraum – alles ziemlich direkt an der Wasserlinie – also an Stellen, wo Rost wirklich gefährlich ist. Also ging die Operation Rost los. Ich hing auf dem Bauch auf den Metallträgern und arbeitet kopfüber nach unten.
Da ich ständig Werkzeug tauschen musste, bat ich Hanna, mir zu assistieren: “Die Rostbürste bitte!” “Jetzt den Sauger!” “Und nun das Schiffsbodenöl” “Und jetzt bitte den Pinsel mit dem Schwanenhals”. Gelegentlich habe ich geflachst und ein “Schwester” hintendran gehängt: “Den Sauger bitte, Schwester!”
Es ist für mich immer wieder kaum zu fassen, wie jemand – besonders an so kritischen Stellen – so ungenau arbeiten konnte. Mich macht das einfach traurig. Gleichzeitig bin ich froh, dass die Operation Rost an dieser Stelle abgeschlossen ist.
Froh bin ich auch über ein paar andere Meilensteine. Das Dach ist entrostet – wirklich! Und hat jetzt seinen ersten Anstrich bekommen. Unten in den Gästeschlafräumen ist der Boden drin und wir bereiten gerade das Einsetzen der Bullaugen vor. Und demnächst testen wir eine Brandschutzanlage mit Funk – wenn das trotz der Metallwände klappt, dann könnten wir auf das Verlegen von Kabeln verzichten. Und schließlich ist noch der Tank im Schlafbereich frisch gestrichen. Es wird – Handgriff für Handgriff.