Die Post stellt fest: Es werden weniger Briefe ausgeliefert als früher. Waren es im Dezember 2005 noch 21,5 Milliarden Briefe, sank die Zahl bis Dezember 2009 auf 20,7 Milliarden. Das trotz aller Werbesendungen und Rechnungen, die täglich aus den Briefkästen quellen. Der Grund. Menschen kommunizieren heute mehr online. Das spart Zeit und manchmal auch Papier.
Das Lustige: Der Konzernchef hat sich(laut Bundesnetzagentur vorgenommen, den Trend aufzuhalten. Er will “jeden Stein im Konzern umdrehen”, um den Rückgang zu stoppen. Das ist in meinen Augen ähnlich aussichtsreich wie der Versuch, sich gegen Ebbe und Flut zu stellen. Trends kommen und gehen. Man kann auf den Wellen mitschwimmen. Sie zu beeinflussen dürfte – zumindest bei großen internationalen Trends auch für einen großen Konzern wie die Post kaum möglich sein.
Für mich selbst wünsche ich mir, dass ich immer klarer und besser unterscheiden kann, womit ich es zu tun habe. Mit Dingen, die ich aktiv beeinflussen kann oder mit Wellen und Trends, die jenseits meines Einflussbereiches stehen. Und entweder aktiv werde. Oder gelassen auf den Wellen surfe.
Die Getränke-Hersteller alkoholischer Getränke scheinen da um einiges schlauer zu sein. Sie haben offensichtlich verstanden, dass sie die Tendenz zum Homing (zu Hause am Computer rumhängen statt rauszugehen) nicht aufhalten können. Also bemühen sie sich offensichtlich, die dadurch sinkenden Umsätze offensichtlich dadurch auszugleichen, dass sie Getränke für spezielle Zielgruppen entwickelt z. B. alkoholische Getränke, die besonders junge Mädchen ansprechen. Die dann zu viel trinken. Und krank davon werden. Im Jahr 2009 gab es 28.000 Einlieferngen ins Krankenhaus wegen Koma-Trinken (Jungs und Mädchen). Die Kids haben natürlich eine eigene Verantwortung. Aber die Getränkeindustrie scheint derartige Vorfälle zumindest billigend in Kauf zu nehmen. Hauptsache der Umsatz stimmt.