In den letzten Tagen habe ich zwei Bücher über Leid gelesen. Zum einen das biblische Buch Hiob. Klar. Der Klassiker. Habe ich aber nur deswegen gelesen, weil ich gerade die Bibel chronologisch lese – also in der Reihenfolge in der die Ereignisse tatsächlich spielen. Und Hiob lebte erstaunlich früh. Kurz nach Noah. Vor David. Den anderen Königen. Dem Exil. Die Frage nach dem “Wer ist schuld, wenn es weh tut?” hat die Menschen offensichtlich schon von Anfang an beschäftigt.
Das zweite Buch war “Ich sehe deine Spuren im Sand”. Der bewegende Bericht einer Mutter, die am 2. Geburtstag ihrer fröhlichen, kleinen Tochter Thais (sprich Tha-is) erfährt, dass diese unheilbar krank ist und nicht mehr lange zu leben hat. In einem bewegenden Video auf Englisch Oder Video auf Deutsch erzählen sie und ihr Mann ebenfalls von ihren Erfahrungen.
Was mich an beiden Büchern und Geschichten bewegt hat, war der Schrei nach Verbindung. Hiob beschwert sich seitenweise darüber, dass der Trost seiner Freunde sein Herz nicht erreicht. Er sehnt sich nach Mitgefühl, Beistand – zur Not auch Beistand gegen Gott, der ihn so behandelt -, Empathie, Trost und bekommt statt dessen die üblichen Clichées und Standardantworten vorgesetzt. Und er schreit nach der Verbindung zu Gott: “Wenn nur Gott mit mir reden würde, wenn ich nur jemanden hätte, der zwischen mir und Gott vermittelt und Verbindung schafft.”
Ähnlich ging es Anne, der Mutter der kleinen Thais. Einer ihrer schlimmsten Momente war, als auch bei der zweiten Tochter die gleiche Erbkrankheit diagnostiziert wurde – und ihr Mann keine Regung zeigte. Seine Regungslosigkeit und (scheinbare) Gefühlskälte löste in ihr die Angst aus, die Verbindung zu ihm zu verlieren….und das war für sie schlimmer als alles andere. In dem Video schildern beide eindrücklich, wie sie es gelernt haben, sich in den anderen -und in seine ganz eigene Art, mit der Situation umzugehen – einzufühlen.
Und sie haben auch Gottes Nähe erlebt. Anne erzählt davon, dass sie nach der Diagnose innerlich nur drei warme, tröstende, weise Worte hörte….die Worte “…wenn du wüsstest…” Die gaben ihr immer wieder die Ahnung, dass Gott liebevoll auf sie schaute und Gutes vorbereitet hat.
Mich bewegen beide Geschichten. Experimente mit kleinen Kindern haben gezeigt, dass es für Babies traumatisch ist, wenn Verbindung abreißt. Das löst Panik, Erschrecken, Hilflosigkeit aus. Es ist nicht das Leid, das das eigentlich Schlimme ist – es ist der Verlust der Verbindung zu Gott, zu Menschen…
Umgekehrt heißt das auch: Wenn ich Verbindung stärke, dann wird jedes Leid erträglicher.
Die Impulshefte interessieren mich. Ich hätte ein paar Impulse, die ich auf diese Weise gern schreiben lassen würde. Herzlichst Renate Weber
Zu über 50 Themen haben wir ja schon Impulse ….schauen Sie mal: http://www.down-to-earth.de In der Regel schreiben wir nicht für andere, sondern unsere Autoren schreiben über das, worüber er sich am besten auskennt.