Die Frage hat es in sich:
Auf einer Skala von 1 – 10 – wie gut bin ich?
Teil 2: Was müsste ich tun, um zur 10 zu kommen.
Jack Canfield, der sie in seinem Buch Success Principles erwähnt, stellt eine Variante dieser Frage seiner Frau jede (!) Woche:
Wie gut verhalte ich mich als Ehemann? Was müsste ich tun, um auf die 10 zu kommen?
Woche für Woche erfährt er so konkret, wie es seiner Frau mit seinem Verhalten geht und was er verändern könnte.
Ich habe die Frage zwei meiner engsten Freundinnen gestellt. Sie stellten mir die Frage im Gegenzug auch. Es war spannend. Auch wenn wir alle die Qualität unserer Freundschaft als sehr hoch bewerteten (irgendwo zwischen 7 und 9), fehlte uns allen etwas zur tiefen Zufriedenheit.
Was fehlt: Ausflüge
- In einer Freundschaft fehlten mir die Ausflüge. Wir hatten früher sehr viel zusammen unternommen und das gemeinsame Erleben von Schönen, aber auch skurrilen Dingen schweißte uns zusammen.
- Wir erlebte so traumhafte Dinge wie eine szenische Inszenierung deS Messias von Händel oder die Zauberflöte von Mozart in einem Ubahn-Bahnhof. Aber auch so Skurriles wie pseudo-mittelalterliche Märkte und Übernachtung in einem Hotel, das seit der Wende nicht mehr renoviert worden war. Wenn ich auf dem Bett lag, konnte ich allein durch Anspannung meiner Bauchmuskeln das ganze Bett zum Wackeln bringen. Das hatte was.
Und es fehlte mir und uns. Als wir darüber sprachen wurde klar: Wir wollen wieder mehr miteinander erleben als nur Kino und Kaffeetrinken. Und machen Pläne.
Was fehlt: Echte Briefe
- In der anderen Freundschaft fehlen uns beiden die Briefe. Heute mailen und telefonieren wir. Doch wir kennen uns seit einem Vierteljahrhundert – aus einer Zeit vor Internet, Email und Flagrantes für Telefon. Wir wohnten nie im selben Ort. Deshalb haben wir uns viele Briefe geschrieben: Kluge, reflektierte, humorvolle.
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Während ich das schriftliche Erzählen und die Grüße mit liebevollen, guten Wünschen vermisste, fehlten ihr vor allem die Ideen, die ich ihr früher oft geschickt hatte. Mal war das ein Zeitungsartikel,mal ein Buchtipp. Sie erzählte mir, wie sehr sie das bereichert hat und wie sehr sie es nun vermisst.
- Als ich gestern in einem Café saß und eine Zeitschrift durchblätterte, schrieb ich alle spannenden Links und Zitate für sie auf – auf eine ganz klassische selbstgebastelte Grußkarte, die ich mit einem Foto verzierte, das ich selbst gemacht habe.
Ich liebe Fragen sowohl in meinem Beruf als Coach als auch privat. Wer fragt erfährt mehr.
Diese Frage nach der Zufriedenheit und den Verbesserungsmöglichkeiten wird garantiert in das Repertoire der vielen Fragen kommen, die ich Coachingkunden, Freunden und Mitgliedern meines Teams oft stellen werde. Ich bin gespannt auf die Antworten.
Tipp: Weitere Fragen, die Nähe fördern, gibt es in meinem Gratis-Ebook “36 Fragen”.