War ich heute / in den letzten Tagen lebendig?
Ja!
Heute kam immer mehr die Freude durch, am Schiff nen Melenstein erreicht zu haben..das tut richtig gut. Und ich habe es genossen, nach Feierabend noch mit einer Freundin und ihrer süßen Tochter noch im Café zu sitzen und zu reden.
Was habe ich Neues über das Leben entdeckt?
Ich habe mir heute viele Gedanken über Dienstleistungen und Dienstleister gemacht.
Unbezahlt dienen
Ich werde oft um einen Gefallen / Dienst gebeten. Häufig auch von wildfremden Menschen. In der Regel erhalte ich fast täglich Anfragen, ob ich ein Buch für jemanden publizieren könnte oder einen Verlag empfehlen kann, der ihre Roman, Kurzgeschichten, Gedichte oder Kochbücher verlegen würde. Der Rat wird natürlich unentgeltlich erwartet. In der Regel antworte ich sofort. Kurz, klar und freundlich. Ich gebe meist einen oder zwei Tipps, damit sie in ihrer Suche weiterkommen können. Ich helfe / diene Menschen gern – auch wenn sie mich nicht dafür bezahlen. Das geht natürlich nur bis zu einem bestimmten Rahmen. Wenn mir jemand 15 Minuten erklärt, warum ich sein Buch unbedingt publizieren sollte, auch wenn ich schon deutlich gesagt habe, dass es bei uns nicht ins Programm passt, bin ich nicht mehr so glücklich. Aber einige Minuten meiner Zeit und einige Impulse schenke ich Menschen gern. (Für alle, die jetzt auf die Idee kommen, mich anzufragen: Ich kenne mich nur bei Ratgebern / Sachbüchern gut aus. Und wir publizieren nur kompakte Ratgeber (Impulshefte / Quadros). Für alle anderen Buchkategorien sind gute Buchhändler weit kompetentere Ansprechpartner!).
Preis Leistung
Klar muss das Verhältnis vom Preis zur Leistung stimmen. Das ist die Basis. Ich hab schon mal die Zusammenarbeit mit einem freien Mitarbeiter beendet, weil er mir für jedes PDF, das er von Texten erstellt hat, 5 Euro berechnet hat. Ich hab bei anderen Leuten aus dem gleichen Feld nachgefragt, die mir versicherten, das Erstellen und Versenden eines PDFs würde auf keinen Fall länger als 2 Minuten dauern. Für 2 Minuten 5 Euro ist hochgerechnet ein Stundenlohn von 150 Euro. Das wollte ich dann doch nicht zahlen. Und hab´ mir – weil er von seinen Preisvorstellungen nicht abrücken wollte – jemand anderen gesucht.
Gern (be)dienen
Ich habe mir dann überlegt, was – neben fairem Preis-Leistungsverhältnis – einen guten Dienstleister ausmacht – egal ob es ein Masseur, ein freier Mitarbeiter ist oder eine Firma, die man in Anspruch nimmt. An vielen Stellen ist die Leistung praktisch austauschbar. Röcke kürzer machen und Hosen ändern kann fast jeder. Ich liebe meinen Änderungsschneider, weil er nicht nur guten Service bietet, sondern mir jedes Mal, wenn ich etwas bei ihm vorbei bringe, mir sagt, dass er es gern für mich tut.
Ähnlich meine Apotheke. Kürzlich war ein Medikament, das ich brauchte, um die verspannten Muskeln zu lockern nicht da. Die Mitarbeiterin bestellte es für mich – das ist Standard. Als ich sagte, ich könnte es am Nachmittag nicht abholen, bräuchte es aber am Abend….versprach sie es mir in den Briefkasten zu werfen – und sagte mir, dass sie es gern für mich tun würde!
Ich habe in der Vergangenheit schon Zusammenarbeit mit Dienstleistern beendet, die sehr professionell waren, aber unfreundlich oder muffig im Umgangston. Es macht keinen Spass, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die nicht gut zuhören können, nur sich selbst und ihre eigene Meinung hören können oder die einfach häufig schlecht gelaunt sind – Menschen, bei denen man fast das Gefühl hat, ihnen zur Last zu fallen. Sie leisten vielleicht etwas, aber sie dienen nicht gern.
Von einem Angestellten, der BVG, den ich fragte, wie ich am besten zu einer U-bahn Station komme, erhielt ich – als ich neu in Berlin war – schon mal die Auskunft “Am besten nehmen se ne Taxe.” Er hatte offensichtlich keine Freude daran, mir zu erklären, welche U- und S-Bahn ich nehmen sollte obwohl er genau dafür bezahlt wurde.
Was habe ich Neues über mich entdeckt
Es tut gut, an Erfolgen teilhaben zu lassen
Ich bin ja auch an sehr vielen Stellen Dienstleisterin. Und merkte, wie schön es ist, wenn Menschen “danke” sagen. Klar zahlen sie für viele Dienste – dennoch tut mir ein “danke” gut. Heute erhielt ich ein besonders wertvolles Danke. Seit einigen Monaten arbeite ich mit dem Hotel Romantischer Winkel in Bad Sachsa zusammen. Sie haben ein ganzheitliches Wellness-Konzept entwickelt, ich habe dazu noch an einigen Stellen Input aus meinem Swing Konzept und Coaching Wissen dazugegeben und Mitarbeiter geschult. Sie erhalten bald einen Preis für das bereits mehrfach preisgekrönte Konzept.
Sie schrieben aus diesem Anlass den Dienstleistern, mit denen sie zusammenarbeiten einen Brief – so einen echten auf Papier. Sie bedankten sich – weil ohne die Unterstützung von und Kooperation mit guten Dienstleistern ihr Erfolg nicht möglich gewesen wäre. Mich hat das so berührt, dass ich fast geweint habe. Da sieht jemand, dass ich ein Stück Anteil an seinem Erfolg habe und ehrt und honoriert das.
Das kommt in die Kiste mit meinen guten Vorsätzen. Menschen allgemein und Dienstleistern im Besonderen nicht “nur” das eine oder andere “Danke” zu sagen, sondern ihnen zu erklären, wie sie zu meinen Glück / Erfolg usw. beigetragen haben – und dafür zu danken.
An dieser Stelle gleich ein “Danke” an die Programmierer von WordPress…und Daniel und Markus, die mir beim Einrichten des Blogs geholfen haben – ohne euch könnte ich hier nicht schreiben….ihr tragt dazu bei, dass ich Impulse weitergeben und Menschen inspirieren kann. Danke!
Ich wusste nicht, dass Sie fast täglich um Tipps für Veröffentlichungen oder Verlage angefragt werden, ich gehörte auch einmal per Mail dazu. Deshalb wollte ich mich für den kurzen, aber wertvollen Rat mit den Quadros und der Literatur noch mal bedanken. Habe sie inzwischen durcpgearbeitet und fand sie sehr hilfreich.
Dienen und sich abgrenzen ist für mich auch immer wieder eine schwierige Spannung. Wo fängt Nächstenliebe an und wo geht es dazu über, ausgenützt zu werden?
liebe Grüße
Silke
Hallo, liebe Silke, wie schön, dass meine Tipps für Sie hilfreich waren. Ja es ist immer ne Frage der Balance und Weisheit, wie man mit der begrenzten Ressource Zeit umgeht. Ich bin da nach wie vor am Lernen.
Hallo Kerstin,
wunderbarer Titel – sehr kreatives und wahres Wortspiel und ein Artikel mit richtig gutem Spirit – Danke.
Gruß und Segen,
Jens
Danke, Jens!