Vor 100 Jahren, am 19. Januar 1919, durften Frauen in Deutschland erstmals wählen und sich als Kandidatinnen für den Reichstag aufstellen lassen. Etwa 300 Frauen stellten sich zur Wahl und die Wahlbeteiligung bei Frauen lag bei 82%.
Das Wort durften bleibt mir fast in der Tastatur stecken. Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass Frauen und Männer gemeinsam das Land und die Welt, in der sie leben, gestalten. Das war es leider über viele Jahrhunderte hinweg nicht und ist es heute nicht immer und überall.
Engagierte Frauen
In vielen Bereichen wie der Wissenschaft, Literatur und natürlich auch der Politik mussten Frauen sich intensiv dafür einsetzen – manchmal mit Unterstützung von Männern – das sie auch über den familiären Bereich hinaus mitgestalten durften.
Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Dieser Satz wurde erst in unserem Grundgesetz verankert, als einige Frauen unter der Federführung von Dr. Elisabeth Selbert sich intensiv dafür engagierten und 250.ooo Unterschriften sammelten. Puh. Was bin ich dankbar, dass sie das gemacht haben.
Die Emanzipation kam voran wie eine Schnecke auf Glatteis, formuliert Willy Brandt einmal. Es geht langsam, aber es geht voran.
Frauen als Vorbilder
Marie Curie, Sophie Scholl, Margarete Steiff, Suu Kyi, Astrid Lindgren und andern mutigen und inspirierenden Frauen haben wir in der Impulsheft-Serie `Starke Frauen´ ein kleines Denkmal gesetzt.
Wir wollen ihre Leistungen würdigen und gleichzeitig Mut machen, sich von ihnen für eigenes Handeln inspirieren zu lassen.
Die Kirche und Frauen
Als gläubige Christin muss ich leider auch eingestehen, dass auch die Kirche ihren Teil dazu tat, Frauen aus gesellschaftlicher Teilhabe auszuschließen. Dabei hat Gott von Anfang an gesagt, dass Mann und Frau gemeinsam die Erde bebauen, pflegen und verantworten sollen.
In Sprüche 31 wird eine Frau, die neben ihrer Familie auch als Unternehmerin tätig ist, als Vorbild dargestellt, auf die die ganze Familie stolz ist. Auch im Neuen Testament werden Frauen in geistlicher Mitverantwortung genannt – etwa im Römerbrief.
Manche in besonderer Verantwortung, etwa Junia, die als Apostelin genannt wird, wurde in späteren Bibelübersetzungen zu Junias gemacht, weil ein Mann in diesem Amt für spätere, konservative Generationen leichter zu schlucken war, als eine Frau. Ich habe Starke Frauen. Befreiende biblische Wahrheiten geschrieben, um etwas Klarheit in die Thematik zu bringen.
Frauen und Veränderung
Alte Vorstellungen sterben langsam. Nelson Mandela, der sich Jahrzehntelang für die politische Gleichberechtigung von Schwarzen einsetzte, erzählte einmal, wie es ihm ging, als er selbst zum ersten Mal in einem Flugzeug saß, das von einem schwarzen Piloten gesteuert wurde.
Man hatte ihm so lange erzählt, dass schwarze Menschen weniger klug, begabt, talentiert seien als Weiße, dass selbst ihm, dem Aktivisten für Gleichstellung, der Gedanke durch den Kopf schoß: “Kann der das überhaupt?”
Können Frauen das überhaupt? Jahrhundertelang wurde auch Frauen aufgrund ihres Geschlechts bestimmte Fähigkeiten und Eigenschaften abgesprochen und ihnen oft dich Chance verwehrt, zu zeigen, dass sie es können.
Auch ich erlebe regelmäßog, dass Menschen mich erstaunt fragen: “Du als Frau machst das?” Das kann dann wahlweise heißen: einen Verlag führen, ein Schiff bauen, allein auf der Spree leben oder einfach nur glücklich sein.
Mir liegen die Entfaltungsmöglichkeiten von Frauen am Herzen. Ich wünsche mir, dass eine Zeit kommt und wir dazu beitragen, dass die Menschen, die für eine Aufgabe die nötigen Fähigkeiten mitbringen, sie auch ganz selbstverständlich ausüben – egal ob Mann oder Frau. So wie sich das Gott von Anfang an gedacht hat.
Wie erlebst du das Thema als Mann oder Frau selbst? Ich freue mich über Kommentare und auch darüber, dass du den Beitrag teilst, wenn er dir gefallen hat.
Ich bin – unter anderem – Jurastudentin.
Dort werden Fragen der Wirtschaft behandelt. (siehe auch Transparancy International Zusammenhang zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, würde ich auf anderen Seiten so nicht schreiben), aber Themen , die insbesondere Kinder , Frauen betreffen,
wie zum Beispiel Sexualdelikte, Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung, Kinderhandel,
Fragen der Nebenklage (Opferanwalt) werden kaum besprochen.
Wenn ich mich für diese Themen einsetzten möchte, habe ich schon schlechte Karten.
Brauche an sich jemand an meiner Seite , der die anderen Themen besprechen will mit mir.
Also selbständige Frau…??
Das klingt herausfordernd. Recht ist ein Themenbereich, in dem ich bisher wenig Einblick habe, auch wenn ich glaube, dass viele Verbesserung nur auf dem Weg von klarer Rechtsprechung möglich sind. Ich wünsche Ihnen da viel Kraft und Durchhaltevermögen!
“Die Frauen sind klüger als die Männer, weil sie weniger wissen und mehr verstehen.” Anthony Quinn (Alexis Sorbas)
Schöne Grüsse aus Osnabrück
Trifft sicher nicht auf alle Frauen und alle Männer zu, aber auf manche sicher. 😉
Das stimmt!