Kürzlich war ich auf einer Konferenz, die den Titel “Dein ist die Herrlichkeit” trug. Die Referenten definierten “Herrlichkeit” als den erfahrbaren Ausdruck der Gegenwart Gottes. Bei einer Veranstaltung bat der Referent die Teilnehmer, sich auf Gott auszurichten und ihn zu bitten, ihnen spürbar nahe zu kommen. Anschließend fragte er, wer etwas erlebt hatte, was ein Zeichen von Gottes Gegenwart gewesen sein kann. Etwa 80% der Anwesenden hoben die Hände. Die einen hatten tiefen Frieden gespürt, die anderen innere Leichtigkeit – oder das Empfinden, dass eine Art angenehme Schwere auf ihnen lastete, wieder anderen wurde es ganz warm und andere sahen innere Bilder. Ob alles direkt von Gott kam, kann keiner 100% beurteilen – aber ich gehe davon aus, dass zumindest ein Teil der Menschen tatsächlich etwas von ihm gespürt, geahnt oder gesehen hat.
Achtung…jetzt kommt ein gedanklicher Sprung an ein ganz anderes Ufer, bevor ich wieder die Brücke schlage. Eines meiner Ziele für die Auszeit ist ja, mal die ganze Bibel zu lesen – aber
nicht von vorne bis hinten, sondern chronologisch – also in der vermuteten Abfolge der Ereignisse. Ich finde es sehr spannend, größere “Brocken” auf einmal zu lesen – und Zusammenhänge neu zu erkennen. Bisher habe ich das Buch Hiob und 1. – 3. Mose gelesen. Was mich im 2. und 3. Buch Mose besonders beeindruckt hat, war, welchen Riesenaufwand die Leute machen mussten, um Gott begegnen zu können. Da mussten Kleider gereinigt, Tiere geschlachtet und Opfer gebracht werden.
Zum Beispiel 3. Mose 9, ab Vers 3:
Rede mit den Israeliten und sprich: Nehmt einen Ziegenbock zum Sündopfer und ein Kalb und ein Schaf, beide ein Jahr alt und ohne Fehler, zum Brandopfer und einen Stier und einen Widder zum Dankopfer, dass wir sie vor dem HERRN opfern, und ein Speisopfer, mit Öl vermengt. Denn heute wird euch der HERR erscheinen. Und sie brachten, was Mose geboten hatte, vor die Tür der Stiftshütte und es trat herzu die ganze Gemeinde und stellte sich auf vor dem HERRN. Da sprach Mose: Das ist’s, was der HERR geboten hat, dass ihr es tun sollt, auf dass euch des HERRN Herrlichkeit erscheine.
So viel Aufwand – um Gott zu begegnen. Mich beeindruckt ganz neu, dass wir diesen Aufwand nicht mehr treiben müssen – weil Jesus ein Opfer gebracht hat, das für immer und ewig reicht. Von daher können wir Gott begegnen, ohne Schuld- Sühn-Dank-Weihe- und sonstige Opfer. Durch Jesus, der für uns zu all diesen Opfern wurde. Damit wir Gott begegnen können – ohne Riesenaufwand.