Gestern bin ich in Austin, Texas angekommen, nachdem ich eine Woche bei Matthias Beyer und seiner Familie verbracht habe. Heute hab ich viel getrödelt, gelesen, guten Kaffee getrunken – dem Familienvater gehört Café Medici.
Dankbar sehe ich auf die Tage bei Matthias und seiner Familie zurück. Ich habe es genossen, einfach nur Zeit mit ihm uns seiner Familie zu haben, bei Therapien dabei zu sein, Leben zu teilen.
Und es war einfach schön, Zeit zu haben. Kommunikation mit Matthias ist immer noch anstrengend für ihn – oft fallen ihm die richtigen Worte nicht ein. Doch es war wunderbar, mit ihm zu reden, zu beten oder zu erleben, wie intensiv und aufmerksam er zugehört und Mitgezählt hat. Matthias war schon immer ein sehr guter Zuhörer – aber jetzt war sein intensiver Blick, sein Händedruck, sein “Wow”, wenn ich ihm etwas Bewegendes erzählt habe, besonders tief.
Eine Woche ist zu kurz, um – wenn gerade mal keine Wunder passieren – große Fortschritte zu bemerken, doch hatte ich den Eindruck, dass seine Sprachfähigkeit schon in diesen wenigen Tagen besser geworden ist. Er erzählte mir – auf meine Bitte hin – die Geschichte vom verlorenen Sohn. Manche Vokabeln wie “Umkehr” hatte er natürlich nicht mehr parat aber “neuen Weg gehen” ist eine passende Umschreibung. Und am Ende, als wir uns verabschiedeten, sagte er: “Ich bin gespannt, was los ist!” (er meinte “Los sein wird), wenn wir uns das nächste Mal sehen. “Ich bin gespannt” ist ziemlich cooles Vokabular. Ich bin auch gespannt.
Einer der schönsten Momente für mich passierte fast nebenbei. Seit dem Schlaganfall war der rechte Arm von Matthias gelähmt – vor einigen Wochen konnte er – nach einem Abend, an dem intensiv für ihn gebetet worden war – den Arm plötzlich wieder bewegen und die Hand bis zur Nase hochbringen. Die weitere Beweglichkeit das Arms war eine Sache, für die wir immer wieder gebetet haben. Ich hab immer wieder seine Schulter massiert und mich mit ihm gefreut, als die Hand bis auf seinen Kopf hochging. Am letzen Tag sassen wir zusammen, redeten noch ein bisschen – als er sich plötzlich räkelte und der Arm weit über seinen Kopf hinausging. Ich konnte es kaum fassen – und hab mich nur gefreut.
Dankbar blicke ich auf die Tage zurück – und freue mich auf die, die vor mir liegen – und bin gespannt, was los sein wird!
Liebe Kerstin, ein bewegender Bericht! Danke! Dir weiterhin Gottes Segen bei der Reise und Matthias und seiner Familie beim Heilungsprozess.