Erstens kommt es anders – und zweitens als man denkt….das trifft auf die Arbeiten im Schiff im Januar zu.
Was meine Helfer und ich im Januar geschafft haben:
– Das Schiff weiter isoliert. Bis auf die zweite Schicht im Maschinenraum und Steuerhaus ist das Schiff jetzt wirklich warm eingepackt! Miriam, die die meiste Isolierarbeit gemacht hat, fährt Morgen nach Süddeutschland zurück ;-((( – sie hat heute noch eine Abschiedsurkunde bekommen (Kaiflex heißt das Material, mit dem wir isoliert haben).
– Der Seminarraum wurde weiter ausgebaut und kommt seiner Bestimmung näher.
– Auf ca. 15 qm Fläche unter Deck wurde Rost entfernt und die Fläche mit Schiffbodenöl zu konservieren. Das hat vor allem mein Cousin Gerald gemacht.
– Die entrosteten und konservierten Flächen mit Primer gestrichen. Hier hatten wir richtig Pech. Primer (also quasi die Grundierungsfarbe) gibt es als einkomponentige Farbe, die man so wie sie ist, verwenden kann. Und als zweikomponentige Farbe, der vor der Verwendung eine zweite Komponente – meist ein Härter – beigemischt werden muss. Bei einkomponentigen Farben steht nur “Primer” auf dem Etikett. Bei zweikomponentigen Primer – und dann “Component A” oder “Compo nent B”. Auf unserem Etikett stand nichts, also haben wir die 15 qm fröhlich mit dem Primer bestrichen, der dann aber tagelang nicht trocknete…was alle geplanten Arbeiten (Isolierung, Holz) ausbremste. Nach 4 Tagen haben wir den Farbeimer noch mal kontrolliert – und beim vierten Hinsehen erkannt, dass die Papierschicht des Etiketts, auf dem mit großer Wahrscheinlichkeit “Komponente A” stand, oberflächlich abgerissen war…nur die oberste Schicht, die die Aufschrift trug….dass das Etikett an der Stelle beschädigt war, konnte man nur bei sehr hellem Licht und sehr genauem Hinsehen überhaupt erkennen….das war wirklich Pech…
– Den Monsterkompressor vom “Keller” an Deck gebracht… und die schwere Heizung aus dem Weg geräumt. Und jede Menge anderes Zeug auch.
– Das Steuerhaus leergeräumt, alte Wandverkleidung entfernt, Löcher im Boden geschweißt, das ganze isoliert. Das stand zwar überhaupt nicht auf dem Programm….aber weil wir wegen der Probleme mit dem Primer unter Deck nicht weiterarbeiten konnten, haben wir das in Angriff genommen. Wir waren drei Männer aus Portugal, die extra für eine Woche Arbeitseinsatz nach Berlin gekommen waren.
Finanziell war der Januar relativ gut Ich habe im Verlag viele Bücher im Verlag verkauft und bin auch einige von meinen gebrauchten Büchern losgeworden. Außerdem hatte ich fünf Tage lang mein Schlafzimmer an einen zahlenden Berlin-Gast vermietet und darüber hinaus habe ich eine ganze Reihe an großen und kleinen Geschenken für das Schiff bekommen. Manche überweisen mir jeden Monat 10, 15 oder 30 Euro….das ist der eine oder andere Farbeimer usw. Das coolste Geschenk war von einer Oma aus England, die ihrer Enkelin den Auftrag gab, mir per Paypal Geld zu schicken, weil sie selbst das nicht kann…. bin sooooo dankbar für alle, die mir auf die eine oder andere Weise helfen…
Die 1000 Stunden, um das Schiff winterfest zu machen, sind jetzt übrigens voll…und es war sogar ziemlich genau richtig geschätzt….(es fehlen noch ein paar Stunden Isolierung kleben, dafür haben wir auch einige andere Sachen gemacht).
Es ist immer schwierig, Pläne zu machen, weil so viel – auch auf Grund der Temperaturen – kaum planbar ist. Wenn ich Ende Februar Folgendes geschafft habe, bin ich glücklich….
– Unter Deck Bullaugen gesetzt – wenn das Wetter es zulässt
– Vom Hauptraum zum vorderen Deck Tür eingesetzt – wenn das Wetter es zulässt
– Unter Deck fertig isoliert
– Unter Deck Unterkonstruktion, Raumaufteilung und Wandverkleidung fertig – so dass wir mit dem Verlegen der Elektrik beginnen können.
– Planung fertig für verschiedenste technische Details.
– Auch und vor allem: Nicht benötigte Sachen zu guten Preisen verkauft. Ich habe noch eine Menge Dinge an Bord, die ich nicht brauche, die einiges an Geld wert sind, das ich gut gebrauchen kann und die uns bei der Arbeit nur im Weg herumstehen. Deswegen möchte ich sie so schnell und gleichzeitig so gut wie möglich verkaufen
- eine große, 1,80 hohe, Kühl-Gefrierkombination
- einen antiken großen Schrank – ich vermute aus Nussbaumholz
- einen großen Kompressor mit ca. 200 Liter Tank.
- 12 Schiffsfenster aus Glas mit Gummiumrandung
- 5 Schiffsfenster mit Rahmen aus Alu
- sechs große Bullaugen
- ein paar Dutzend Regalbretter aus Zinkblech
- eine Treppe
- zwei Ölzentralheizungen (eine neue, eine ältere)
- ein großes Hoftor
- ein wunderschönes Vollholzbett aus Buche (geölt), 1,40 x 2 m
- eine nagelneue Tassimo Espressomaschine (Fehkauf)
Ich bin gespannt, wie meine Auswertung am Ende des Monats aussehen wird…sehr gespannt.