Heute wurde ich in einem Kommentar gefragt, wie ich denn erlebt habe, dass Gott von mir möchte, dass ich das Schiffsprojekt machen soll und dass es Gottes Wille ist.
Weil die Antwort sicher einige Menschen mehr interessiert, poste ich sie hier noch mal:
Gaben und Berufungen
Gottes Führung einen hat natürlich mit meinen Gaben und meiner Berufung zu tun. Ich kann Menschen gut begleiten. Habe da ein “Naturtalent” und habe das durch viele Weiterbildungen ausgebaut und gestärkt. Das, was Gott einem an Gaben geschenkt hat, ist immer auch eine Berufung. Von daher war / ist das die Basis: Ich bin berufen, Menschen zu stärken und zu fördern. Ich will dazu beitragen, dass sie ihr Leben stärker und ihren Glauben fröhlicher Leben können.
Lebensphase – Elternschaft
Daneben spielte auch die Lebensphase eine Rolle. Es gehört zur natürlichen Entwicklung, dass man im Leben erst empfängt und später weitergeben will. Bei mir war es so, dass seit über 10 Jahren der Wunsch da war, Menschen intensiver prägen und begleiten zu können. Ich habe keine biologischen Kinder – aber dennoch war / ist der Wunsch da, Mutterschaft zu leben, (junge) Menschen intensiver zu prägen. Schon 1999 entstand der Wunsch, einen Ort zu schaffen, wo Menschen eine Weile mitwohnen können. Das war dann einfach eine Vision davon, wie ich meine allgemeine Berufung (Menschen prägen, Mutterschaft) konkret umsetzen kann. Der Traum war über 12 Jahre in meinem Herzen.
Umsetzung – konkrete Gestaltung
Und schließlich entstand die Form. Ich habe lange nach einer Wohnung gesucht, in der ich das umsetzen könnte, hab immer davon geträumt, am Wasser zu sein. Aber alle Sachen haben sich zerschlagen. Dann habe ich in einem Magazin über Hausboote gelesen….und gedacht…”Das wäre noch toller – aber unbezahlbar.” Durch Führung lernte ich dann einen Bootsbauer kennen, der die Grundsanierung des Schiffes vornehmen konnte und das auch als Berufung empfand. Und ich fand ein Schiff, in das ich mich verliebt habe und das genau zu meinem Zweck und Vorstellungen und Geldbeutel passte.
Bestätigung
Als letzten Test, bevor ich mich im April 2012 endgültig entschieden habe, das Projekt zu machen, habe ich Gott die Finanzen hingelegt. Ich brauchte für die Basis-Sanierung 50.000 Euro Startkapital, die ich nicht hatte. Ich bat Gott darum, mir die als Zeichen seiner Bestätigung durch zinslose Darlehn und Geschenke zu geben. Als ich innerhalb von 14 Tagen das Geld zusammen hatte, habe ich “Ja” gesagt und das Schiff gekauft und mit der Renovierung gestartet.
Ich erlebe, dass die Tatsache, dass ich das Projekt angegangen bin, viele Menschen ermutigt, etwas zu wagen und auch eigene Träume anzugehen. Auch das ist für mich eine Bestätigung.
Trotz alle dieser Dinge habe ich keine 100% ige Sicherheit, dass das Projekt Gottes Wille ist. Ich hatte nie einen Brief vom Himmel. Oder eine Stimme, die mir sagte: “Kertin, mach das!” Ich sehe: Es entspricht meinen Gaben, meiner Lebensphase, den Träumen, die in mir schlummern und es hat sich – trotz aller Herausforderungen – praktisch bestätigt. Und ich spüre Frieden. Und da Gott auch sagt, dass er uns durch seinen Frieden leitet, gehe ich davon aus, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Und – selbst wenn ich mich vertan haben sollte und es nicht Gottes Idee, sondern “nur” meine gewesen wäre, fände ich das nicht superschlimm. Mein Gott ist ein guter Vater. Und wenn ich mich – im besten Wissen und Gewissen irre – würde er mich auch darin gut weiterführen.
sehr schöner text… 🙂
Hallo Kerstin,
So ähnlich wie Dir geht es mir auch oft, wenn ich Gottes Führung erlebe:
1. Ideen kommen, 2. Gelegenheiten “verdichten” sich, 3. Bestätigung von anderen, ohen das sie es wissen,
4. Wagnis notwendig,
5. Friede als Bestätigung (nicht unbedingt sofort Erfolg)
6. Ständige Bereitschaft zur Korrektur/Umkehr
Das wäre doch vielleicht mal ein Thema für eins Deiner klenen Büchlein, falls es das nicht schon gibt…
Ich wünsche Dir Gotte Segen und dass der “Kahn” bald seinen segensreichen Zweck erfüllt.
Jens
Coole Idee. Direkt zu Führung hab ich noch kein Impulsheft….ist aber ne Idee. Ich notiere es mir mal.
Ganz herzlichen Dank für die ausführliche und gute Antwort!
Liebe Grüsse
Stefanie
Gern geschehen.
In diesem Buch habe ich sehr interessante Gedanken zum Thema gefunden:
Kyle Lake: Wer den Zug verpasst, kann immer noch fliegen – Wie ich herausfinde, was Gott von mir will
Cooler Buchtitel!