Heute bin ich zur Abwechslung mal nicht von Heinz, dem Hahn in der Nachbarschaft, geweckt worden. Sondern von Muskelkater. Intensiven, heftigen Muskelkater. Bin zu früh wach – und bis auf die Knochen müde. Und auch ein bisschen in der Seele. Der Grund: Gestern habe ich mit mehreren anderen Tonnen von Material umgelagert…
Aber erst mal der Reihe nach.
Im Seminarraum sind derzeit dunkle Siebdruckplatten am Boden. Es fehlt noch der Korkfussboden für mehr Helligkeit, Weichheit und vor allem für mehr Wärme an den Füssen. In den Schlafzimmern liegt er schon. Und sieht wunderschön aus. Im Seminarraum wollten wir ihn eigentlich im gleichen Zug verlegen und haben den Besitzer des großen Schiffes, das neben mir liegt, gefragt, ob wir für die Zwischenzeit das Bauholz aus dem Seminarraum in seinem nicht benutzen Schiff lagern könnten.
Das war eigentlich so geplant…
Dann hat es alles länger gedauert als geplant und wir haben es nicht mehr im Frühjahr hinbekommen. Und auch nicht gleich jetzt. Weil das gute Wetter sich dafür anbot, Dachfenster zu setzen…und wir dann die Probleme m,it dem Abwasser hatten, das uns fast eine Woche Zeit gekostet hat. Und weil, bevor man den Fussboden machen kann, erst die Decke fertig montiert und vor allem gestrichen sein muss. Und dafür erst mal die Elektrizität fertig sein muss…
Mitten in all das hinein kam die Mail mit einer Nachricht vom Besitzer des Nachbarschiffes, wir sollten unser Material da wieder ausräumen…da er das Schiff auch Besuchern zeigt… puh….richtig, richtig blöde….ich hatte total Verständnis für ihn – er will sein Schiff ja verkaufen und es in schönem Zustand den Interessenten zeigen. Und wir haben seine Gastfreundschaft für unser Holz wirklich lange genutzt.
Trotzdem war ich erst mal superfrustriert. Wir haben, da das Schiff schon ziemlich weit gebaut ist, kaum mehr Lagerplatz. Und Holz ist sooo schwer. Ich wusste gar nicht, wie ich das schaffen sollte. Und dann fiel mir ein: Eine Gruppe von Helfern hatte sich für Mittwoch Abend angemeldet. Ich dachte: Gemeinsam mit ihnen könnte ich das Holzlager räumen. Und so haben wir es dann auch gemacht: Von 17 – 21.00 haben sechs engagierte Menschen und ich Holz und anderes Material geschleppt und zersägt und nebenbei noch geordnet, sortiert und geputzt.
Für mich war das so ein Geschenk, dass die Gruppe genau zum richtigen Zeitpunkt kam. Ich dachte an ein Versprechen Gottes aus der Bibel “Noch bevor sie zu mir rufen, werde ich sie schon erhören!” Das war in dem Fall so. Und ich bin dankbar.
Im Seminarraum muss jetzt noch die Elektrik und die Decke fertiggestellt werden. Wenn das fertig ist, muss alles Holz, was wir dann noch übrig ist und was wir da zwischengelagert haben, wieder raus. Und dann kann endlich der Korkfussboden rein. Und hoffentlich auch der neue Kaminofen….aber das ist eine andere Geschichte…