Gerade arbeite ich an dem neuen Quadro “Arbeitsorganisation”. Das, was ich in einem der einleitenden Kapitel geschrieben habe, hat mich dann selbst so berührt, dass ich es gerne vorab mit euch teilen möchte.
Drei Steinmetze, die an einer Baustelle beschäftigt waren, wurden von einem Passanten gefragt: „Was macht ihr da?“ Der erste sagte: „Ich behaue Steine.“ Der zweite antwortete „Ich arbeite an einem Torbogen. Der dritte antwortete „Ich helfe dem berühmten Baumeister Christopher Wren, eine Kathedrale zu bauen.“ Man kann sich denken, wer mehr Sinn und Befriedigung aus seiner Arbeit gezogen hat.
Jeder Mensch – wenn er nicht gerade als Drogendealer arbeitet – trägt durch seinen Job dazu bei, das Leben anderer zu bereichern. Er hilft sozusagen dem großen Baumeister des Lebens dabei, Menschen zu ernähren, zu kleiden, zu belehren, zu transportieren und vieles mehr.
Man hat die Wahl, ob man sagt: „Ich produziere Schrauben“ oder „Ich verkaufe Kleider“ oder „Ich trage dazu bei, dass Menschen Dinge befestigen können.“ Oder „Durch meinen Job können andere Menschen sich kleiden und auch ihrer Persönlichkeit Ausdruck verleihen.“
Je weiter die Perspektive ist, umso beglückender wird die Arbeit empfunden – selbst wenn es sich um monotone Tätigkeiten wie Windeln wechseln („Ich unterstütze einen kleinen Menschen dabei, gesund zu leben“) oder Ablage ist („Ich trage dazu bei, dass andere sich zurechtfinden.“). Egal ob man Computer programmiert oder Brötchen verkauft – es ist zutiefst befriedigend, sich daran zu erinnern, wie man durch die eigene Tätigkeit das Leben anderer bereichert. Und: Man kann es auch anderen sagen: „Durch das, was du tust, bereicherst du mein Leben.“
Denk mal: Wie bereichern andere durch ihre Berufe dein Leben? Wie trägst du durch deinen Job zu ihrem Leben bei?
Mach mal: Schreibe bei 10 Tätigkeiten, die du nicht sehr liebst, konkret auf, wie sie dein Leben oder das Leben anderer Menschen bereichern.
Ich kenne die Variante der Geschichte, in der ein kleiner Junge in der Bildhauerwerkstatt den fast fertigen Löwen sieht und den Meister fragt: “Woher hast Du denn gewußt, dass der Löwe da drin ist?”
Da kommt für mich noch etwas wichtiges dazu: Die Vision – das Vorausschauen, welches Potential im Stein enthalten ist.