Die letzten Wochen waren intensiv. Anfang September habe ich die abschließende Jahresabrechnung 2015 erhalten, die deutlich machte, dass der Verlag defizitär wirtschaftet. Zugleich wurde mir klar, dass ich zwar sehr kreativ bin, aber nicht sehr analytisch. Das wusste ich eigentlich schon vorher, aber wie stark sich das auf das Führen eines Unternehmens auswirkt wurde mir erst durch das Lesen von Rock your idea bewusst.
Klar, auf eine ganze Reihe von Faktoren habe ich keinen Einfluss. Darüber habe ich im Blog von Down to Earth geschrieben. Dass Zwischenhändler von uns Verlagen bis zu 60% Rabatt verlangen – daran kann ich erst einmal mit meinen vorhandenen Mitteln nichts ändern.
Aber der Hebel, an dem ich immer ansetzen kann, bin ich selbst.
Seit ich erkannt hatte, Ich will lernen, mich weiterentwickeln, eine bessere Unternehmerin werden. Oder überhaupt Unternehmerin. Es gibt einen großen Unterschied, zwischen jemandem, der selbstständig arbeitet, für das meiste selbst zuständig ist und jemandem, der ein Unternehmen führt, etwas unternimmt, aber nicht alles selbst macht.
Mit Down to Earth bin ich irgendwo dazwischen. Ich leite ein geniales Team, das in weiten Bereichen eigenständig arbeitet, aber so ein Verlag plus Coaching plus Seminare ist doch ziemlich aufwändig und komplex. Am Ende laufen sehr viele Fäden doch wieder bei mir zusammen. Was manchmal gut ist. Häufig auch anstrengend.
Hier würde ich gern lernen, unternehmerischer zu agieren. Besser zu strukturieren. Prozesse zu optimieren.
Ich würde gern.
Ich würde gern… das kann ja jede*r sagen.
Ich tue es.
Ich lerne es, Entrepreneurin zu werden.
Jawohl.
Ich habe mich entschieden, am Call to Action der Stiftung Entrepreneurship teilzunehmen.
Das ist ein Einjahres-Training in Entrepreneurship (Entrepreneure, das ist das zeitgemässere Wort für Menschen, die Lösungen entwickeln, eher vegan und fair produzierte Sneaker tragen als Anzüge und teure Lederschuhe und die eher in Cafes sitzen als in dicken Chefsesseln.
Das sind die Äußerlichkeiten. Innerlich geht es darum, Lösungen für diese Welt zu entwickeln, die den Menschen dienen. Ob es fair gehandelter Tee ist wie bei der Teekampagne oder technische Lösungen, die das Leben leichter machen.
Ich erwarte mir von dem Programm zum einen Impulse, mein bestehendes Unternehmen zu optimieren. Und vielleicht gründe ich auch noch ein oder zwei neue Unternehmen, wenn mir etwas einfällt, was ich entwickeln kann, um diese Welt ein kleines Stück besser zu machen.
Weil ich mich schnell für Dinge begeistern kann, habe ich vorsichtshalber meine zwei besten Freundinnen um Rat gefragt, ob ich das tatsächlich tun soll. Schließlich kostet so was Geld und Zeit. Die eine meinte “Das scheint der beste Weg zu sein, wie du die Dinge, die du lernen willst, effektiv lernen kannst.”
Die andere meinte trocken “Du bist nicht glücklich, wenn du nichts Neues lernen kannst. Ich würde es dir empfehlen! Außerdem könnte ich wetten, dass du, kaum dass du etwas gelernt hast, es wieder an andere weitergibst. Das kann auch ein Segen sein.”
Also: Diese Woche geht es los.
Klar… das ganze kostet. Zeit und Geld. Nicht superviel. Aber 550 Euro + ca. 200 Euro Seminargebühren ist einiges, wenn man gerade Schulden bis über die Ohren hat. Falls du ein paar Tage oder Wochen oder einen Monat Lernen mitfinanzieren möchtest, würde ich mich freuen.
Und jetzt: Auf zu neuen Ufern!