Jeden Tag stelle ich mir Hunderte von Fragen:
- Stehe ich jetzt auf oder später?
- Was schreibe ich dieser Person?
- Nehme ich diesen Auftrag an?
Nicht immer ist es leicht, eine zufriedenstellende Antwort zu finden.
Für gute Antworten nutze ich die Powerfrage: Wird mein zukünftiges Ich über diese Entscheidung glücklich sein?
Wer ist mein zukünftiges Ich?
Mein zukünftiges Ich ist die Person, die in ein paar Stunden oder Tagen in meiner Haut leben wird und die Folgen meiner Entscheidungen leben darf oder muss.
Das zukünftige Ich, auf das ich mich beziehe, kann in naher Zukunft liegen. Wie wird mein zukünftiges Ich sich in einer halben Stunde fühlen, wenn ich jetzt eine große Portion Pommes verschlinge?
Aber mein zukünftiges Ich kann auch einige Zeit oder sogar Jahre weiter in der Ferne angesiedelt sein: Wie wird mein zukünftiges Ich in ein paar Jahren glücklich sein, wenn ich – auch wenn jetzt die Zeit knapp ist – Zeit mit meinem Patenkind verbringen (das Selbstportrait mit den roten Locken hat sie kurz vor ihrem vierten Geburtstag gemalt)?
Warum ist die Frage nach dem zukünftigen Ich so kraftvoll?
Man kann sich auch fragen: Ist das richtig oder falsch, gut oder schlecht jetzt Pommes zu essen oder in die Beziehung zu investieren?
Doch bei Fragen nach richtig oder falsch spielt immer eine äußere Instanz mit: Die Gesellschaft oder eine andere Instanz, die die Normen vorgibt. Immer nur tun, was andere vorgeben und was man tun sollte, gibt vielleicht Sicherheit, ist aber innerlich wenig befriedigend.
Ist jedoch das künftige Ich die Instanz, bleibt man mit der Entscheidung stark bei sich, den eigenen Werten, Wünschen und Zielen. Das ist eine viel kraftvollere Motivation, als nur zu tun, was man tun sollte.
Wird mein zukünftiges Ich glücklich sein?
Teams in Start ups, die eine Firma hochziehen und später gewinnbringend verkaufen wollen, stellen sich oft eine Variante dieser Frage: Wird das, was wir gerade tun, unseren künftigen Käufer begeistern?
Glück motiviert. Wenn ich mir vorstelle, dass ich über viele Jahre hinweg eine Beziehung zu meinem Patenkind aufbaue, weiß ich, dass mich das glücklicher machen wird, als wenn ich die Beziehung nicht pflege. Ich will gern künftig glücklich sein. Also tue ich es, auch wenn es gerade wenig zeitliche Freiräume gibt.
An das künftige, glückliche Ich zu denken, motiviert mich auch deshalb, weil es auch meine Emotionen anspricht. So wie gerade eben als ich am Schreibtisch saß und diesen Blogbeitrag schreiben wollte. Ich überlegte, ob ich ihn im Sitzen schreibe oder nicht vielleicht doch auf dem Laufband, das einen Laptophalter hat, so dass ich gemütlich oder zügig gehend schreiben kann.
Keine Frage: Mein zukünftiges Ich fand die Aussicht, dass ich mich beim Schreiben bewege, ziemlich beglückend. Es wusste dass ich dadurch mehr Energie und Kraft tanken würde, als wenn ich sitze.
Was macht dein zukünftiges Ich glücklich?
Gern würde ich etwas von dir hören.
- Kannst du dir vorstellen, dass dich diese Frage bei Entscheidungen stärkt? Bei welchen?
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