War ich heute lebendig?
Ja!
Was habe ich Neues über das Leben gelernt?
Aus einem Bericht über eine Fernsehsendung zum Thema „Schönheit der Frauen“: Libanesische Frauen gelten auf Grund ihrer Gesichtszüge und Figur als die schönsten Frauen des Nahen Osten – das hat mir natürlich meine deutsch-libanesische Freundin erzählt. Sie wenden ungemein viel Zeit und Energie für die Pflege und den Erhalt der Schönheit auf – gehen – wenn Sie das Geld haben – etwa drei x wöchentlich Friseur. In einer Gesellschaft, in der auf einen Mann drei Frauen kommen (viele junge Männer arbeiten im Ausland) herrscht auch ungemein hohe Konkurrenz. 90% aller Frauen wählen Kaiserschnitt als Geburtsmethode, weil sie es für sicherer und weniger Schöneitsgefährdend halten als eine natürliche Geburt. Gerade die jüngeren Frauen, die gebildet sind, befinden sich im Zwiespalt, ob sie bei dem „Spiel“ noch weiter mitmachen wollen….haben aber oft keine Wahl.
Was habe ich Neues über mich gelernt?
Manchmal macht es mir etwas aus, wenn ich mich mit dem vergleiche, wie man Dinge tun sollte – und ich finde es schön, wenn Gott mir dann zusagt: Du bist ok. Es gibt Menschen, die können alles bis ins Detail planen – ich gehöre nicht dazu. Ich kann Dinge nur in Etappen und schichtweise angehen.
Ab und an kritisieren mich Menschen dann dafür, wie ich die Dinge beim Schiffsprojekt angehe: „Kerstin, du solltest erst ein Ingenieurbüro beauftragen, das dir einen vollständigen Plan zeichnet, bevor du weitermachst.“ „Du solltest einen Schiffsbauingenieur beauftragen…“ usw.
Meine gute Freundin, mit der ich gerade ein paar erholsame Tage genieße, hat heute Morgen gebetet und Gott gefragt, was er mir sagen möchte. Sie empfand, sie sollte Sprüche 6 lesen. Dort steht unter anderem: „Die Ameisen sind selbstorganisiert, haben keinen König, und bekommen trotzdem ihre Scheunen voll!“
Sie empfand, dass Gott mir sagen will: „Kerstin, es gibt Arbeitsteams, die haben einen König, der sagt, wo es lang geht. Bei deinem Schiffsbau ist es eher Teams, die sich dann auch in gewissem Maß selbst organisieren. Und das ist ok! Das ist auch eine Möglichkeit. Und ihr werdet auch zum Ziel kommen und „eure Scheunen füllen.“
Mich hat das sehr getröstet. Ich brauche nicht anders sein, als ich bin…ich darf sein, wie ich bin…und mein Gott handelt und arbeitet mit mir auf meine Weise. Wie ungemein tröstlich!