Den Dingen einen Namen geben – war laut der Bibel der erste Job der frisch geschaffenen Menschen. Was für ein schöner Beginn! Es ist beglückend, wenn man einen Namen findet, mit dem man die Vielfalt dessen, das man sieht, in Worte fassen kann: “Dickes, rundes, großes Tier, mit langem Schlauch, der aus dem Gesicht hängt!” ist zwar eine schöne Beschreibung, doch “Elefant” sagen zu können, macht das Leben und die Kommunikation mit anderen wirklich leichter.
So ein elefantöses Erlebnis – um hier mal ein Wort wiederzuverwenden, das in meiner Jugendzeit als Superlativ die Runde machte – hatte ich vorhin in einem Café. Da fiel mir das Magazin “Business Punk” in die Hände. Der Untertitel beschreibt, worum es geht: Work hard, Play hard. Für die Nicht-Anglisten unter meinen Lesern: Arbeite was das Zeug hält und genieße das Leben, was das Zeug hält.
In dem Magazin werden Leute vorgestellt, die sich nicht an die klassischen Regeln halten, wie “man” ein Unternehmen zu führen hat. Nonkonformistische “Punks”, die rebellieren: Gegen den Nadelstreifenanzug , der ebenso steif ist wie der dahinterstehende Businessplan der Firma und die Arbeitszeiten. Vielmehr zählt die Kreativität, Freude und Energie mit der Neues geschaffen wird. Auch und gerne außerhalb der ausgetretenen Pfade. Dennoch nicht weniger erfolgreich. Kurz: Die Business-Punker.
Ich bin begeistert. Von den Menschen, die da beschrieben werden und dem, was sie mit Energie, aber auch spielerischer Freude auf die Beine stellen. Und glücklich, endlich einen Begriff gefunden zu haben, der mich beschreibt: Business-Punkerin.
Natürlich macht man das nicht: Einen Verlag ohne Startkapital zu gründen – weder eigenes noch Fremdes. Das erste Buch digital in Kleinauflage zu drucken und zu hoffen, dass man an einem Seminarwochenende genug davon verkauft, um die Druckerei-Rechnung zahlen zu können. Puh. Hat geklappt. Sogar gut. Beim ersten Video – vor 10 Jahren noch richtige Bänder – mit der gleichen Strategie ranzugehen. Und Stück um Stück, mit den Verkaufserlösen die nächste Idee zu finanzieren.
So macht man das nicht – vielleicht stimmt´s. Man macht´s nicht so. Man macht auch keine Mini-Bücher für die Hosen-oder Handtasche. Ich schon. Und dann lasse ich mich überraschen, wenn sie zehntausende von Malen verkauft werden. Und freue mich, über jeden Menschen, der dadurch bereichert bin. Und bin glücklich darüber, dass ich endlich einen schönen Namen gefunden habe, um zu beschreiben, was ich bin: Business-Punkerin.