Ein großer Faktor für Lebenszufriedenheit sind Beziehungen, reiche und wertvolle Begegnungen und Nähe mit und zu Menschen.
Wir Menschen sind gemacht für Beziehungen, wir sind als Wesen dafür geschaffen:
„Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist“, sagt Gott schon ganz zu Beginn der Zeit in der Schöpfungsgeschichte.
Allein sein heißt: abgetrennt und nicht in Verbindung sein.
Wir sprechen hier nicht in erster Linie von einer Liebesbeziehung, sondern allgemein von der Fähigkeit und Sehnsucht eines jeden Menschen danach, in Verbindung mit anderen zu sein.
Was ist Beziehung?
Eine Beziehung ist die regelmäßige Interaktion zweier Menschen im Handeln, Denken und Fühlen. Wir können in Verbindung sein mit den Generationen vor uns, nach uns, mit den Menschen neben uns und um uns. Es gibt gute und fruchtbringende Verbindungen und weniger gut funktionierende und anstrengende Beziehungen. Aber was genau macht eine gute Beziehung aus und auf welchen Fundamenten steht sie? Wichtiger noch: Was bedeutet „Beziehung“ für dich?
In diesem Beitrag beschäftigen wir uns damit, wie du Beziehungen entwickeln oder stärken kannst. Ich wünsche dir, dass dich das Thema öffnet, für neue Beziehungen und gleichzeitig vorhandene Beziehungen reicher und schöner macht.
Ich wünsche dir viel Freude dabei, anderen gut zu tun, was wiederum dir gut tun wird.
Warum tun wir uns einander gut?
Wer gute Beziehungen zu anderen hat, ist glücklicher – und trägt wahrscheinlich auch zum Glück seiner Mitmenschen bei.
Laut einer USA-Studie aus dem Jahre 2010 ist Freundschaft für die Gesundheit mindestens genauso wichtig wie gute Blutdruckwerte oder eine vernünftige Ernährung. Wusstest du, das einsame Menschen mehr Stresshormone ausschütten? Langzeituntersuchungen zufolge hat Einsamkeit mit hoher Wahrscheinlichkeit mit eine Auswikrung auf einen erhöhten Kortisolspiegel am Morgen. Eine gute Beziehung zu anderen hingegen geht zahlreichen Studien zufolge mit einer besseren Gesundheit einher.
Aber nicht nur auf die Gesundheit wirken sich gute Beziehungen aus. Weitere positive Nebenwirkungen sind:
- Freunde geben einen anderen Blick auf das Leben.
- Mit Vertrauten an der Seite werden Probleme als weniger bedrohlich empfunden.
- Geliebte Menschen treffen gibt ein höheres Selbstwertgefühl.
- Freunde spielen als “lebensverlängernde” Maßnahme eine wichtige Rolle (wissenschaftich erwiesen).
- Freunde helfen bei vielen Entscheidungen.
- Menschen, zu denen wir Beziehug pflegen sind Unterstützer in schweren Zeiten.
- …
Wenn es uns gelingt, Freundschaften intensiv zu pflegen, umso mehr profitieren wir davon, dass Freunde Körper und Seele gesund erhalten und uns wie eine zweite Familie zur Seite stehen können.Und wir ihnen.
Deswegen halte ich es für sinnvoll, in tragfähige Beziehungen zu investieren. Was macht eine gute Beziehung aus?
Die 10 Säulen einer guten Beziehung
Eine gute und tragfähige Beziehung ist kein Glücksgriff oder selbstverständlich. Die Säulen einer gelingenden Verbindung müssen von allen Beteiligten gebaut und erhalten werden.
Beziehungen sind unterschiedlich, genauso verhält es sich mit den Säulen einer Beziehung: Je nach Beziehungsart können diese Stützen aus verschiedenen Bausteinen bestehen.
Fest steht: Jede Beziehung braucht gewisse Säulen, um zu funktionieren und um die Chance zu haben, sich gut zu entwickeln. Es ist empfehlenswert, über diese Säulen bewusst nachzudenken, darüber zu reden und gemeinsam zu definieren, welche für die jeweilige Beziehung besonders wichtig sind.
Wenn man gute Beziehungen und Freundschaften näher betrachtet, erkennt man meist das Vorhandensein einiger oder aller der folgenden Elemente:
1) Kommunikation
2) Respekt
3) Offenheit und Ehrlichkeit
4) Unterstützung und Zusammenhalt
5) Vertrauen
6) Loyalität
7) Gemeinsame Ziele/Ideen
8) Gemeinsame Freizeitgestaltung/Interessen und Hobbys
9) Unabhängigkeit
10) Für Liebespaare: Romantik
Nur wenn beide Parteien in die Grundpfeiler investieren, stehen diese fest und geben Halt, auch wenn mal Stürme aufziehen, die an der Beziehung rütteln.
Beziehungen bewusst stärken
Beziehungen sind für die meisten Menschen die größte Quelle von Freude aber auch die größte Quelle von Leid. In Beziehungen erwarten wir Nähe und Verbundenheit. Wenn das nicht gelingt, sind wir frustriert. Man hat keine Garantie, dass Nähe und Verbundenheit gelingt, da ja immer zwei Menschen mitspielen.
Doch es gibt Verhaltensmuster, die die Chancen erhöhen, dass Nähe entsteht. Bei Männern und Frauen unterscheidet sich das. Ja, auch Männer können Nähe, echt jetzt 😉
Die Verhaltensmuster wirken sich positiv auf alle Arten von Beziehung aus: Familienbande, Freundschaften und romantische Beziehungen. Lass uns dazu nochmal ein paar der Säulen einer Beziehung herauspicken und beleuchten, wie man diese stärken könnte:
Loyalität: Treue bedeutet auch, bereit zu sein, an der Beziehung/Freundschaft zu arbeiten. Sich mit aller Kraft in sie zu investieren und zu ihrem Wachstum beizutragen.
Kommunikation: Einer der wichtigsten Faktoren für gelingende Kommunikation ist Klarheit: Man sagt, was man wirklich meint. Das hast du sicher schon oft gehört. Aber achte in den nächsten Tagen einmal darauf, wie oft du Dinge doch eher „durch die Blume“ sagst. Und den anderen dadurch zwingst, zu erraten, was du eigentlich sagen willst.
Offenheit und Ehrlichkeit: Unter dem Deckmantel der „Ehrlichkeit“ wird in Beziehungen so manches gesagt, was besser ungesagt geblieben wäre. Zu viel Offenheit kann ebenso verletzen wie zu viel Verschwiegenheit. Eine hilfreiche Faustregel ist: Wenn etwas Bedeutung hat oder für die Beziehung gefährlich werden könnte, sollte es angesprochen werden. Wenn es nur dazu führen würde, den anderen zu verletzen, darf es mit ins Grab genommen werden.
Gemeinsame Ziele/Ideen: Gemeinsame Erlebnisse schweißen zusammen. Oft genügt ein kurzes „Weißt du noch, als…?“ Besondere Unternehmungen sind viel einprägsamer als das normale Alltagsleben, geteilter Erinnerungsschatz verstärkt Verbundenheit. Darüber hinaus kann auch eine gemeinsame Vision für das Leben verbinden. Menschen sind glücklicher und empfinden ihr Leben als befriedigender, wenn sie sich für etwas engagieren, das größer ist als sie selbst.
Hape Kerkeling sagt in einem seiner Sketche: „Liebe ist Arbeit, Arbeit, Arbeit!“ Gute Beziehungen gibt es nur, wenn man daran und dafür arbeitet. Dieses sich Hineininvestieren muss aber nicht erzwungen und anstrengend sein. Die Kunst des entspannten Umgangs miteinander besteht darin,
- zu verstehen, was der andere braucht
- entspannt zu bleiben, wenn Schwächen auftreten
Beziehungen (auf)bauen
Vertrauen ist die Basis für Nähe und den Aufbau und Erhalt einer Beziehung. Daher schauen wir uns diese Säule etwas detaillierter an.
Menschen, denen man vertraut, entfalten sich besser. Dänemark ist ein Land mit einem in internationalen Studien sehr hohen Grad an Vertrauen. Dort muss man, wenn man mehrere Tage krank ist, kein ärztliches Attest zum Arbeitgeber bringen. Und es funktioniert auch. Menschen wollen das in sie gesetzte Vertrauen nicht enttäuschen.
Eine Beziehung beginnt mit Vertrauen. Vertraut man, wird man manchmal enttäuscht. Misstraut man, wird man häufiger enttäuscht, weil das eigene Misstrauen dazu führt, dass Menschen sich negativer verhalten. Es lohnt sich also, Menschen erst einmal mit Vertrauen zu begegnen. Und erst dann, wenn sie gezeigt haben, dass das Vertrauen nicht angemessen ist, eine gewisse Skepsis an den Tag zu legen.
Natürlich ist es sinnvoll, angemessen zu vertrauen. Bei einem fremden Menschen vertraue ich, dass er es erstmal gut mit mir meint und mich nicht umbringen will. Meine Kreditkarte würde ich ihm dennoch in den seltensten Fällen in die Hand drücken, auch wenn 99% der Menschen hier vertrauenswürdig handeln würden. Einem Kind würde ich nicht mein schärfstes Küchenmesser geben, sondern eher eines, bei dem die Verletzungsgefahr geringer ist. Hier ist Vertrauen da, aber in angemessener Höhe.
Eva Schulte-Austum hat in ihrem „Rezeptbuch“ Vertrauen kann jeder 9 Basiszutaten für Vertrauen aufgelistet, die Vertrauen großartig definieren. VERTRAUEN besteht aus:
V – erschwiegenheit E – hrlichkeit R – espekt T – ransparenz R – eliabilität/Verlässlichkeit A – ufrichtigkeit U – unterstützung E – mpathie N – eutralität
(Ver-)trau dich mal
Überprüfe: Sei ehrlich mit dir selbst und überprüfe, wo bei dir selbst Schwachstellen sind, die anderen das Vertrauen in dich nicht so leicht machen.
Überlege: Welche Verhaltensweisen willst du stärken, um anderen das Vertrauen in dich leichter zu machen?
Erinnerung: Denke an Situationen, in denen du Positives mit einem Menschen erlebt hast, und überlege, welches Vertrauen fördernde Verhalten dieser Mensch an den Tag gelegt hat.
Schwächen ansprechen: Siehst du in wichtigen Beziehungen Verhalten, das Vertrauen erschwert, z. B. mangelnde Hilfsbereitschaft oder fehlende Verschwiegenheit, sprich das direkt an: „Ich sehe in dir oft Verhalten X. Das stresst mich und macht es mir schwer, dir zu vertrauen. Ich will dir aber gern vertrauen, weil du mir wichtig bist. Ich würde gern mit dir darüber sprechen. Ist das ok?“
Werde aktiv, vor allem wenn du dich allein fühlst
Gerade dann wenn wir uns alleine fühlen, haben wir den Wunsch, Zuneigung geschenkt zu bekommen. Wir fühlen uns bedürftig. So normal dieser Wunsch ist – es ist wichtig, ihn loszulassen. Vielleicht hast du das Gefühl, du kannst an deiner Einsamkeit nichts ändern. Oder du tust dich schwer, auf andere zu zugehen und den ersten Schritt zu machen.
Vielleicht hilft dir diese Strategie:
Überlege ein Thema, das dich interessiert und schaue dann, an welchem Ort sich wahrscheinlich Menschen aufhalten, die das auch interessieren könnte:
- Eine Gruppe
- Ein Verein
- Ein Kurs
- Ein spezieller Ort
Kannst du dort irgendwie mithelfen? Vielleicht kannst du ja sogar deine persönlichen Stärken dort einsetzen? Eventuell findest du Gemeinschaft bei der Ausübung eines Ehrenamtes?
Da es ein Thema ist, mit dem du dich wohl fühlst, hast du deinen leichten Ausgangspunkt für Gespräche, es wird dir leichter fallen mit anderen in Kommunikation zu gehen.
Wenn du bereit bist, mehr Möglichkeiten von Begegnungen zu schaffen, dann kann sich etwas wunderbares in Bewegung setzen.
Ich arbeite im Homeoffice und freue mich, wenn ich Coaching Gäste an Bord habe, die hier eine Auszeit verbringen. Darüber hinaus plane ich regelmäßige Treffen mit Freunden ein, damit meine Seele nicht verkümmert.
Ich habe ein Webinar darüber gehalten, das dir zeigt, wie man echte Nähe herstellen und erhalten kann. Ich erkläre dir Wege zu mehr Nähe und außerdem erhältst du ausführliche Unterlagen.
Das Konzept der Swing-Balance
Das Lebenselement Beziehung gehört zu meinem Swing-Konzept: Das Schönste und Tiefste, was ich je entwickelt habe, für ein ganzheitlich gutes Leben. Während die anderen Konzepte die einzelnen Lebensbereiche stark voneinander trennen, betrachtet das Swing-Konzept die menschlichen Grundbedürfnisse, die für ein ausgewogenes Leben wichtig sind:
Die Besonderheit an dem Swing-Konzept ist, dass es für ein erfülltes Leben zwar wichtig ist, dass alle Elemente im Leben vorhanden sind, aber egal, wo und wie man sie auslebt.
Ob sich Vision und Kreativität im Beruf oder in der Freizeit entfalten, ist nicht so entscheidend – Hauptsache, sie finden überhaupt im Leben Raum.
Online kannst du hier einen Test machen, welches Lebenselement gerade zu kurz kommt.
Hier findest du verschiedene Angebote und Bücher zum Thema Beziehung in unserem Shop.
Liebe Kerstin, das hast du super auf den Punkt gebracht! Ja, Beziehungen sind wohl das Wichtigste im Leben. Auch eine gesunde Beziehung mit sich selbst und mit seinem Schöpfer, denn wir wurden ja als Beziehungswesen erschaffen!
Danke, liebe Maja, für deine wertschätzenden Worte. Ich wünsche dir heute einen Tag voller reicher Beziehungen auf allen Ebenen.