Im Vertrauen wachsen: Traurige Gebetserhörung
Habe ich heute vertraut? Ja!
Gott vertrauen – in und trotz menschlicher Enttäuschung
In der ersten Phase des Umbaus habe ich mit einem Bootsbauer zusammengearbeitet, der die Arbeiten verantwortet hat. Er hat an vielen Stellen sauber und ordentlich gearbeitet. Leider nicht an allen. Bei einigen Stellen ist das nicht so tragisch: Wenn an einer Decke über alten Lack einfach neuer Lack drüber gesprüht wurde und der neue Lack samt dem alten runterkommt, wenn man mit dem Kopf dagegen stößt, dann ist das ärgerlich. Wenn jedoch im Bereich des Unterwasserschiffs über nicht oder nicht gründlich entrostete Stellen gestrichen oder Isolierung gelegt wurde, dann ist das nicht nur ärgerlich, sondern lebensgefährlich. Jeder nicht sauber bearbeitete Rost stellt eine Gefahrenquelle dar.
Und so war mein Gebet in den letzten Monaten, dass Gott mich auf alle Stellen aufmerksam macht, die noch nachbearbeitet werden müssen. Im Seminarraum entdeckte ich in der Bilge (im Kiel des Schiffes) eine Stelle mit schwarzem Kernrost und eine weitere etwas weiter oben.
Gestern half mir Jemand beim Isolierung kleben. An einer Ecke hatte er es nicht gründlich genug festgeklebt, ich zog die Isolierung ab um ihm zu zeigen, wie man es richtig anklebt. Und hatte plötzlich nicht nur die Isolierung in der Hand, sondern ein handtellergroßes Stück Lack plus Rost. Ich hab fast geweint. Es ist soo frustrierend, wenn man sich auf die Arbeit, die jemand gemacht hat, nicht verlassen kann. (die linken schwarzen Flächen auf dem Bild sind die Roststellen, die große dunkle Fläche rechts ist schwarze Isolierung).

Heute Morgen, als ich darüber mit Gott sprach, wurde mir klars : Mein Gott erhört mein Gebet. Ich hatte ihn gebeten, dass er mir die Stellen zeigt, die nicht in Ordnung sind. Und die Stelle gestern war echt ein Zufallsfund…unter weißem Lack versteckt sich Rost normalerweise gut.
Ja, ich bin traurig, das es – trotz der geleisteten und von mir bezahlten Arbeit – schlechte Stellen am Schiff gibt. Aber ich bin dankbar, dass wir einige der wirklich kritischen Stellen schon entdeckt haben. Gott hat meine Bitte offensichtlich erhört.
Und ich bin dankbar für Menschen, die mir helfen. So hat mein Cousin letzte Woche ca. 15 qm, die nach Einschätzung von mir und von mehreren Bootsbauern, die ich gefragt habe, überhaupt nicht bearbeitet worden waren, entrostet und mit Schiffbodenöl versiegelt. Jetzt streichen Freunde aus Portugal noch mal mit Primer drüber – und dann kann die Isolierung drauf. Das ganze hat mich drei Wochen extra Zeit gekostet – was sehr frustrierend ist. Aber sicher ist sicher.
Kurz: Ich bin traurig, dass die Situation ist, wie sie ist. Und dankbar, dass Gott mein Gebt erhört. Und dankbar für Unterstützung von Menschen!
Und ich bitte meinen Gott, dass er mich über den erlittenen Schaden tröstet…und bin gespannt, was er sich einfallen lässt!
Ich liebe Geschichten von Gegetserhörungen. Auch wenn sie schwerer Tobak sind. Danke für’s Teilen, liebe Kerstin. Ich denk an dich.
Matthias
Danke…dir!
ich verstehe deinen frust sehr gut..
mir selbst fällt es momentan nicht leicht, mich damit abzufinden, dass manche gebetserhörungen nicht passieren oder scheinbar ewig dauern.
ich traue Gott absolut alles zu u wundere mich gerade DESHALB, warum er scheinbar (noch?) nichts tut, wenn er es doch „kann“.
umso schöner ist es, dass du gerade in deiner situation das positive, die hinweise, die du bereits erhalten hast, sehen kannst.
bleib weiter so vertrauensvoll :)
liebe grüsse,
petra
Liebe Petra – danke dir für deine offenen Worte. Warten auf Erhörung von Gebeten finde ich auch sehr mühsam….auch da ist es herausfordernd und wohltuend im Vertrauen bleiben, dass es stimmt, was Psalm 16 sagt: „Gott gibt mir, was ich brauche….“
danke für diesen psalm :)
vielleicht ist es meine aufgabe geduld u vertrauen zu vertiefen, aber leicht ist diese aufgabe nicht.
wie „erinnerst“ du dich daran, dass du auch in der scheinbaren „stille“ von oben nicht allein bist? mit textpassasgen von Gottes zusagen (siehe psalm)? hast du noch andere „tips“?
Hallo, Petra – für mich ist ein Schlüssel die Aufforderung „schüttet euer Herz bei ihm aus…“ Das tut mir immer wieder gut.
…stimmt…das ist ein schöner rat, danke :)
Eine solche Erfahrung ist tatsächlich frustrierend und erfordert mal wieder die Entscheidung zu vergeben, doch gleichzeitig darfst Du wissen, dass Du Dich auf Gott immer verlassen kannst. Vertraue darauf,dass es Dir zum Besten dienen wird.
Immerhin hast Du jetzt ein ganz tolles Anschauungsbeispiel: Überall da, wo wir die rostigen Stellen unseres Herzens nicht von Gott bearbeiten lassen und nur fromm übertünchen, ist unser Leben (so wie er es für uns vorgesehen hat) beeinträchtigt. Wie gut, dass er immer wieder das ans Licht bringt, was uns zerstören möchte.
Schiffe und ihre Krankheiten – Handwerker und deren Pfusch … darüber kann jeder Eigner ein Buch schreiben.
Sei nicht traurig – es wird schon alles richtig werden. Andererseits wirst du auch akzeptieren müssen das die Arbeit an einem Schiff niemals aufhören wird. Ein Stahlschiff wird immer wieder Stellen haben die entrostet werden müssen, da kannst du dir alle 2-3 Wochen einen halben Tag Zeit dafür nehmen. Ich hoffe das entmutigt nicht zu sehr … es ein bissel wie Unkraut jäten im Garten ;-)
Herzliche Grüße
PS und heute gibt es zum obigen posting von vor ein paar tagen auch einmal schöne nachrichten…1 jahr unklarheit (einer gesundheitl situation) u nun ist auf einmal alles klar…das war es, worum ich gebetet hatte…danke, lieber Gott !
DANKE – Gott für Klarheit…DANKE Petra fürs Teilen..und überhaupt für alle Ermutigung!
ich freu mich echt, u danke fürs mitfreuen :)