Kann man Wunder bewirken lernen?

rothko-bluegoldSchiff, Verlag, Coaching, Schreiben… an Herausforderungen mangelt es mir gerade eher nicht. Trotzdem hat sich Gott offensichtlich ausgedacht, mich auf ein neues Abenteuer loszuschicken.

Vor zwei Wochen sah ich eine Prophetie von Aliss Cresswell auf Youtube. Eigentlich nur aus Neugierde, weil mich einfach interessierte, was diese Frau mit den hüftlangen feuerroten Locken wohl zu sagen hat. Die ruhige, natürliche Art, mit der sie sprach, aber auch das, was sie sagte, berührte mich sehr. Aliss ist eine Frau, die Gott sehr stark im Bereich Zeichen und Wunder gebraucht, aber weniger bei großen Events als vielmehr im Alltag – in ihrem Buch Natürlich übernatürlich beschreibt sie, wie sie mal eben im Supermarkt zwischen Nudeln und Suppen jemanden von Schwerhörigkeit heilt. Oder in dem Cafe, das sie betrieb, erlebte wie Knochenbrüche spontan geheilt wurden.

In der Nacht, nachdem ich die Prophetie gelesen hatte, träumte ich, ich sei in England an einem Ort, den ich schon kannte, in einem christlichen Zentrum und würde dort auch in einem Dachzimmer übernachten. Da ich an dem Ort, wo Aliss und ihr Team sind, schon zum Schüleraustausch war – ihn also kenne – empfand den Traum als Hinweis von Gott, diesem Ort einen Besuch abzustatten und fragte per Mail bei Aliss und ihrem Team an, ob das möglich war. Ich empfand, dass Gott mir sagte, Mai sei die richtige Zeit. Aber das schrieb ich ihnen nicht.

Die Antwort überraschte mich dann doch. Sie luden mich zu einem 28 Tage langen, persönlichen intensiven Training in Zeichen und Wundern ein. Intensiv heißt: Es sind nur zwei Leute als Teilnehmer!!! Das Training ist eine Mischung aus viel Zeit mit Jesus,  Bibelstudium gemischt mit Mentoring, Teilnahme an den Aktivitäten und Herausforderungen für den eigene Glauben. Ach ja – der Zeitpunkt, zu dem sie mich einluden, wo noch ein Platz frei sei war … Mai!

28 Tage!!! Mir blieb die Spucke weg. Das ist lang, wenn man selbständig ist, einen Verlag leitet und ein Schiff baut. Ein zweites Mal staunte ich. als ich in den Kalender sah. Mai ist der einzige !!! Monat im ganzen Jahr 2015 an dem ich keinen einzigen Termin habe.

Als ich betete und Gott fragte, ob ich mich auf diese verrückte Sache einlassen soll, wurde ich an meinen Vater in seinen Jugendjahren erinnert. Er war sehr guter Handballspieler – spielte damals in der Bayernauswahl. Also so was ähnliches wie Bundesliga heute. Er war extrem schnell und konnte kräftig werfen. Mit rechts. Eines Sommers entschied er sich, seinen linken Arm zu trainieren. In Ermangelung von Fitnessstudios, stach er einen ganzen Sommer lang, das geerntete Heu auf dem Bauernhof mit dem linken Arm von der Tenne in den Heuschober. Am Ende des Sommers war er links genauso schlagkräftig wie rechts. Die Gegner seiner Mannschaft stellten in der Regel zwei Spieler ab, um ihn zu decken! Er war einfach zu gefährlich.

Beim Nachdenken über diese Begebenheit, schien es mir als würde Gott mir sagen: „Du hast die letzen 10 Jahre deine natürlichen Fähigkeiten, deinen rechten Arm, stark traininert. Durch Coachingausbildungen, Lernen etc. Jetzt ist es dran, deine übernatürlichen Fähigkeiten zu trainieren, dienen linken Arm, um in meinem Reich noch schlagkräftiger zu sein….“ 

rothko-blau-gelb-Es stimmt. Wenn ich coache habe ich eine „Erfolgsquote“ von fast 100%. Praktisch nach jedem Coaching sagen mir Menschen, dass sich ihr Problem gelöst hat oder zumindest besser lösbar geworden ist. Beim Gebet für Kranke sieht das anders aus. Es haben schon viele Menschen für mich gebetet – besonders für Heilung der Auswirkungen mehrere Unfälle. Bisher ohne spürbare Veränderung. Und  Ich habe in den letzten Jahrzehnten wahrscheinlich Hunderte von Malen , vielleicht sogar  Tausende von Malen für kranke Menschen gebetet.

Bisher habe ich nur vier Mal etwas erlebt, was ich als offensichtliche Gebetserhörung und übernatürliches Eingreifen Gottes werten würde.

  • Als die Tochter von Nachbarn wegen Bulimie in Lebensgefahr schwebte, haben eine andere Frau und ich monatelang für ihr Überleben und ihre Heilung gebetet. Irgendwann wusste ich: Jetzt ist es gut. Sie konnte bald darauf entlassen werden. Ich sehe sie in der Regel 1 x im Jahr beim Weihnachtsgottesdienst in meiner Heimatstadt… und habe jedes Mal Tränen in den Augen: Sie lebt… und vermutlich bin ich mit beteiligt daran.
  • Bei einem Kostümfest in England bekam eine Freundin heftige Magenschmerzen. Ich suchte im ganzen Haus erfolglos nach Kräutertee, als ich keinen fand, kam ich auf die Idee zu beten. Als die Magenschmerzen nach dem Gebet plötzlich weg waren, war ich diejenige, die am erstauntesten war.
  • Als ich im Januar 2013 mit meiner Freundin Rosemarie in Wales beim Gebetszentrum Ffald – y – Brenin war, wo öfters Heilungen geschehen, bat sie mich für ihren Rücken zu beten, der ihr immer wieder Schmerzen machte. Seit dem Gebet hatte sie nie wieder Schmerzen in dem Bereich.
  • Einmal habe ich für eine Frau gebetet, die sie dem 9. Lebensjahr keinen Haarwuchs mehr hatte. Nirgends. Keine Augenbrauen, keine Achselhaare und natürlich keine Haare auf dem Kopf. In den Wochen nach dem Gebet begannen die Haare wieder zu sprießen – zum ersten Mal seit über 15 Jahren!!! Dann fielen die neu gewachsenen Haare wieder aus. Nein, ich verstehe das auch nicht!

Die drei bzw. vier Erlebnisse waren beeindruckend. Sie sind aber – ehrlich gesagt – eine magere Ausbeute für unendlich viel Gebet. Als Coach hatte ich vermutlich schon längst aufgegeben, wenn meine Resultate im Coaching ähnlich schlecht wären, wie beim Beten für Kranke. Dass da so wenig passiert, frustriert und irritiert mich zutiefst. Aber irgendwie bleibe ich dran. Auch weil Jesus es klipp und klar gesagt hat, dass das zu unseren Aufgaben als Jünger gehört, für Kranke zu beten bzw. er sagt nicht, dass wir für sie beten sollen, er sagt noch steiler „Heilt Kranke, weckt die Toten auf!“ (Matthäus 10, 8).

Aber es stimmt auch: In meine Coachingausbildungen habe ich weit über 10.000 Euro gesteckt, habe jahrelang gelernt – in Seminaren, aus Büchern und von Menschen, die es richtig gut kennen. Im Bereich „Heilung für Kranke“ hab ich wenig gelesen, mal einen Workshop besucht… aber bisher noch nicht wirklich mit und von Menschen gelernt, die darin geübt sind und die es besser „können“ als ich.

Was mich auch bewegt ist, dass Bereich Gebet für Kranke so viel Schräges läuft. Lautstärke, Dramatik, Kraftlosigkeit oder – am Schlimmsten – Schuldvorwürfe an den Kranken, wenn auf Gebet hin mal wieder nichts passiert ist. „Du hast halt nicht genug geglaubt!“ Was für eine Last, die man da Menschen aufbürdet. Wie schrecklich!

Ich sehne mich, danach, im Bereich körperliche Heilung und Befreiung effektiver zu werden. Gerade liegt ein lieber Freund von mir nach einem Schlaganfall im Krankenhaus. Das nimmt mich mit. Wie wunderbar wäre es, da ganz einfach Heilung zu bewirken. Tatsächlich zu erleben, dass ich Menschen nicht nur bei seelischen, sondern auch bei körperlichen Problemen helfen kann. Zu erleben, dass mehr Heilungen geschehen. Auf eine Art und Weise, die respektvoll und einfühlend ist – und zugleich kraftvoll und wirkungsvoll.

Ein betender Freund, der von meinem Englandabenteuer weiß, schrieb mir dazu:

Du lebst Deine natürlichen Fähigkeiten und alles das, was Du im sichtbaren Bereich tust (Schiff!) hochgradig bewusst als im Angesicht Gottes, mit Ihm, für Ihn.Und das, was Du im übernatürlichen Bereich zunehmend tun wirst, bei und nach diesem Training, genauso. Und das ist das Kostbarste daran: Nicht das, was Du schaffst, oder was Gott Übernatürliches durch Dich schafft, sondern dass Gottes Gegenwart dadurch so konkret wird, dass Ihn viele Menschen sehen, spüren, in Ehrfurcht verstummen und Ihn anbeten.

Und eine Freundin, die selbst viel richtig Schräges und Schreckliches mit Menschen erlebt hat, die sich an Heilung versucht haben, schrieb mir, dass sie mir zutraut, dass ich anders mit Menschen umgehe. Mich rührt ihre Wertschätzung zutiefst. Und ich hoffe, dass ich dem in mich gesetzten Vertrauen gerecht werde.
Also werde ich vom 1. – 28. Mai genau das tun. Mich darauf einlassen, mich von Menschen mit mehr Erfahrung in dem Bereich trainieren zu lassen. Und vor allem von Jesus und seinem Wort lernen, mehr im Übernatürlichen zu leben und zu handeln. Ich bin aufgeregt und mega-gespannt.
Die erste Herausforderung für mich als Selbständige ist, einen Monat nicht zu coachen und auf andere Art und Weise Einkommen zu generieren und gleichzeitig die Kursgebühr und Unterkunft, Reisen und Aufenthalt zu zahlen.  Herzliche Einladung, wenn du mir dabei helfen möchtest.
 
Ich empfinde das Training in England als Investition in meine Zukunft, in das Schiffsprojekt und die Menschen, die dorthin kommen werden und denen ich dann hoffentlich noch kraftvoller dienen kann… und ja, ich werde über meine Erfahrungen berichten! Versprochen!
Ergänzung: Wenige Stunden, nachdem ich diesen Beitrag geschrieben habe, kam die Nachricht, dass Matthias, dessen Gehirn vor einigen Tagen aufgehört hat, zu funktionieren, wieder auf Ansprache reagiert und Aufforderungen wie „drück meine Hand, halte den Damen hoch, lass meine Hand los“ nachkommen kann. Die Ärzte sind geschockt. Die Krankenschwestern auch. Und ich weine vor Glück! Das ist wohl Heilung Nr. 5, die ich selbst miterlebe – und die größte von allen.

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6 Kommentare

  1. das sind WUNDERBARE nachrichten über Matthias, danke, dass du sie hier teilst !!! Für Gott ist nichts unmöglich !

  2. Wunder erlebt wer Wunder erwartet – und manchmal geschehen sie auch völlig unerwartet.
    Wie schön liebe Kerstin, dass Du Dich nun in diesem Bereich des übernatürlichen investierst. Du wirst in dieser Zeit und darüber hinaus über Gottes Gnade staunen können =)

  3. Ich glaube nicht, daß man „Wunder bewirken“ lernen kann. Damit würde das Wunder in den Bereich des Machbaren kommen und „technisiert“ werden.

    Ich denke aber, daß man Offenheit für Impulse einüben und lernen kann – ob nun durch ein Training in England oder auf andere Weise.

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