Schwäne auf der Spree

Männer können Nähe. Echt jetzt

Es gibt unter Frauen das Denken, dass Männer nicht scharf auf Nähe sind. Ich halte das für ein Gerücht. Wenn man die Augen aufmacht, sieht man die enge Verbundenheit – etwa in Filmen, wo Männer sich nach harter Arbeit zurücklehnen und ein Bier trinken. Oder auch live die freudige Nähe, wenn die Lieblingsmannschaft gewonnen hat.

Echte Nähe fasziniert mich, wenn sie mich nicht gerade erschreckt. Das kann auch vorkommen. Sie hat so viele Formen und Facetten. Kommunikative Nähe, also Vertrautheit, die durch Gespräche hergestellt wird, ist nur eine davon.

Die kommunikative Nähe ist mir natürlich sehr wertvoll. 36 Fragen zum VerliebenIch habe ja gerade ein neues Ebook mit 36 Fragen fertiggestellt, das zwar 36 Fragen zum Verlieben heißt, aber auch unter Freunden tiefere Nähe herstellen kann.

Sehnsucht nach Nähe – sowohl für Frauen als auch für Männer ist Nähe zu anderen Menschen zu erleben, ein tiefes Bedürfnis, davon bin ich überzeugt.

Die stille Revolution – wie Vertrauen und Nähe wächst

Gestern habe ich den „Beweis“ dafür bekommen. Ich war Gast bei einer Vorführung des Kinofilms die Stille Revolution. Der Film beschreibt mit eindrücklichen Bildern und klugen Interviews den Weg des Unternehmers Bodo Jannsen. Er erlebte einen Schock. Mitarbeiter gaben bei einer Umfrage an, ihnen ginge es besser, wenn er weg wäre. Danach beschritt er den langsamen, stetigen, stillen Weg zu mehr Offenheit und Partizipation.

Im Anschluss führte Nikolaus Förster, Chefredakteur des inspirierenden Wirtchaftsmagazins Impulse, mehrere Podiumsgespräche unter anderem mit Bodo Janssen und dem Macher des Films, Kristian Gründling von Grünfilm.

Keine Ahnung wie Herr Förster das gemacht hat: Er hat die Fragen irgendwie so emphatisch, einladend und klar gestellt, dass sie allen Beteiligten in die Tiefe gingen. Auch Bodo Janssen auf die Frage, hin wie es zu dem Film kam.

„Ich hatte hatte bei einem Seminar einen Freiwilligen gesucht hat, der mit Hilfe einer Lebenslinie (Time-Line) von den Höhen und Tiefen seines Lebens sprechen würde. Gründling hatte den Mut, mitten in einer akuten Krise offen zu sprechen. Er ließ die Hosen runter. Das hat  in mir ein so großes Vertrauen entstehen lassen, dass ich ihn eingeladen habe, uns zu filmen.“

„Er ließ die Hosen runter“ sagte Janssen. Übersetzt in Frauensprech: Er zeigte sich verletzlich. Durch diesen Mut wuchs bei Bodo Janssen so viel Vertrauen, dass die Basis für einen bewegenden Film geschaffen wurde. Ohne Agenda. Auf der Basis von Verbundenheit und Vertrauen.

Schwäne auf der SpreeWenn mir mal wieder jemand erzählen wird, dass Männer keine Nähe wollen oder „nur das eine“ (was heißt hier eigentlich nur, ist das eine nicht auch wunderschön?), dann werde ich ihnen von der Stillen Revolution erzählen. Und auch von der Verletzlichkeit zwischen zwei Männern, die diesen Film möglich gemacht hat.

Mach mal selbst: 

Gleich das Ebook mit den 36 Fragen holen und sich auf Nähe mit einem Menschen einlassen.

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