Paukenschlag. Oder: Gott handelt dramatisch und leise

 

2014-12-26 10.02.57Der Tag begann mit einem Paukenschlag. Kim, die Frau von Matthias, schrieb auf Facebook: „Am Dienstag (9.Juni) wird Matthias aus der Reha entlassen. Er hat gute Fortschritte gemacht und kommt jetzt alleine die Treppen zu unserem Haus hoch.“ Ich bin einfach nur überwältigt: Gott ist ein Gott, der kommuniziert und Wort hält – zwei Monate nachdem Jesus zu mir gesprochen hat, wird Matthias aus der Klinik entlassen. Mit den drei extra Tagen nehme ich es mal nicht so genau!

Der Heilungsprozess ist damit noch nicht abgeschlossen, Matthias braucht nach wie vor eine Zunahme an körperlicher Kraft vor allem auf der rechten Seite, um stabil und ohne Stütze laufen zu können und Sprechfähigkeit. Da bei der Operation ein Teil seiner Schädelplatte entfernt wurde, muss er – wenn Gott da nicht auch noch ein Wunder tut – nochmals operiert werden.

Aber erst mal kommt er wieder zu seiner Familie. Und die Zeit des Getrenntseins und des Pendelns zur Klinik ist vorbei. Danke, danke, danke, Jesus! Ich weinte vor Glück!

Der Rest des Tages war gefüllt mit Verlagsarbeit und zwei Coachings – wie schön, Menschen im Leben weiterhelfen zu können. Aber ansonsten ziemlich mau. Ich hatte so starke Kopfschmerzen und Verspannungen, dass ich in der Mittagspause spontan zur Massage ging – die haben um die Mittagszeit einen „happy hour“ Tarif, den ich mir im Notfall leisten kann. Die Frau, die mich massierte meint mehrfach „alles gut, nur verspannt!“

Die Coachings habe ich noch durchgehalten, dann ging es mir richtig dreckig. Kopfschmerzen, Übelkeit. Ich weiß nicht, warum das so schlimm war. Vielleicht habe ich in der plötzlichen Hitze heute zu wenig getrunken und war dehydriert. Außerdem hing mein Magen schief, ich kämpfte noch mit der Erkältung, die ich mir eingefangen habe, als ich dafür gebetet habe, dass Gott eine Freundin von mir von ihrem Husten heilt. Dumm gelaufen.

Vielleicht hat sich mein Körper noch nicht an die neue Tastatur am Computer gewöhnt – die alte hatte ich mit einer Tasse Kaffee totgegossen. Oder vielleicht habe ich mich beim Sitzen und Radeln in dem eisig kalten Wind gestern verspannt. Oder beim Abschleifen der Decke am Schiff – über Kopf arbeiten war bisher immer Gift für meinen noch nicht völlig geheilten Nachen. Oder vielleicht ist es einfach nur doof. So wie die Tatsache, dass der Flug einer Frau, die für einen Monat zum Helfen aufs Schiff kommen wollte, wegen eine Bombendrohung abgesagt wurde und sie danach unsicher war, ob sie überhaupt noch kommt. Einfach doof.

Natürlich habe ich um Heilung gebetet und Schmerz und Übelkeit geboten, zu gehen. Ohne direkte Resultate. Nach viel Gymnastik, Selbstmassage und Ruhe war es dann zumindest so gut, dass ich noch etwas rausgehen konnte. Ich empfand das reichlich ironisch. Da mache ich mir Gedanken, ob ich einen Kurs für Menschen anbieten soll, die Gottes Wirken stärker erfahren möchten – und krieg noch nicht mal im Gebet einen verspannten Nacken wieder locker. Als ich darüber nachdachte, empfand ich dass Gott zu mir sagt: „Du musst nicht alle Antworten wissen, um manche Antworten geben zu können!“ Was für eine Weisheit Gott. Was für ein Gentleman. Was für ein Gott!

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