Vision und Unterstützung – Hand in Hand

Kein Mensch ist eine Insel. Wir brauchen einander. Wir können uns Unterstützung geben. Sowohl in den harten, schwierigen Zeiten. Aber auch für die Träume, die wir haben.

Unterstützung in harten Zeiten 

Irgendwas ist immer. Es gehört zum Leben, dass Dinge mal nicht so laufen, wie erhofft. Doch die letzten 10 Monate waren hart und haben das übliche Maß an Widrigkeiten gut übertroffen. 

Juni 23: Trinkwasserschaden
Ein Bauarbeiter zerstört die Leitung, aus der ich mein Trinkwasser beziehe. Reparatur lohnt sich nicht, da das Gebäude, zu dem die Leitung führt, in ein paar Monaten abgerissen wird. Also: Wasser schleppen und mich freuen, wenn Freunde mich unterstützen, indem sie mir 2 oder 3 Liter Leitungswasser mitbringen. Zum Glück ist „nur“ das Trinkwasser betroffen. Das „Brauchwasser“, was fürs Duschen, die Spül- und Waschmaschine gebraucht wird, ist glücklicherweise nicht betroffen.

Juli 23: Werft + gebrochener Fuß
Die Renovierungsarbeiten meines Schiffes auf der Werft laufen super. Schneller und besser als erwartet. Ich bin dankbar für alle Unterstützung. Trotzdem war es finanziell natürlich ein dicker Brocken.
Auf dem Rückweg von der Werft breche ich mir den Fuß. Es läuft  relativ gut. Aber sechs Wochen Gipsschuh, viele Arzttermine und wenig Bewegung kosten einiges an Zeit und Kraft. Mein Bootsbauer baut zur Unterstützung eine Haltestange, so dass ich gut an und von Bord komme. 

August: Laufband, Liegerad und Kaffeemaschine

Mein Laufband, mein Liegerad und meine Kaffeemaschine gehen kaputt und sind – obwohl ein Ingenieur sich daran versucht, nicht mehr zu reparieren.

Oktober: Kaminofen

Der Kaminofen im Seminarraum macht Probleme, läuft aber noch irgendwie.

November: Der Pelletofen

Der Ofen, der das ganze Schiff heizt, geht nach Fehlbedienung durch einen Gast kaputt. Außentemperatur minus sechs Grad. Da hat sogar mich eine Erkältung erwischt (sonst werde ich eigentlich nie krank). Die Notreparatur bringt ihn wieder in Gang. Ich bin so dankbar für den Bootsbauer Helge, der von Bremen nach Berlin fuhr, um mir zu helfen.
Doch kurz darauf fällt die Zündung und die elektronischen Steuerungen aus, er ist seit Februar nicht mehr zu gebrauchen. Ich warte auf Antwort von der Versicherung der Verursacherin, ob ihre Versicherung den Schaden übernimmt. 

Anfang Dezember: Weg zum Schiff 

Die Firma, die hier baut, teilte mir mit, dass der bisherige Zugang zu meinem Schiff nicht mehr möglich ist. Ab sofort. Sie erlaubten mir, 100 Meter von meinem Schiff entfernt, ein Stück Zaun durchzutrennen und einen neuen Weg über die steile Böschung zu bauen. Der Weg am Wasser lang, der bisher nur Notweg war, muss jetzt stabilisiert und besser gesichert werden. 


Ende Dezember: Hauptpumpe vom Schiff

Eine Pumpe von Gardena, die das Schiff mit Wasser versorgt, reißt und pumpt weiter. Insgesamt 7000 Liter Wasser landen im Schiff, zerstören Bodenplatten und Isolierung und schädigen die Substanz des Schiffes. Mehrere tausend Euro Schaden. Neben all der Mühe vier Räume im Schiff, die kniehoch voll Wasser gelaufen waren, im Winter wieder zu trocknen. Der Hersteller Gardena behauptet, der Schaden wäre Überhitzung entstanden und weigert sich, den Schaden zu zahlen.

Kleines Problem, das ich mit der Erklärung habe: Bei Überhitzung verformt sich Kunststoff – er reißt in der Regel nicht in einem gerade Riss. Außerdem hat die Pumpe nur die Waschmaschine befüllt – 40 Liter. Wie es da zu Überhitzung kommt, ist mir ein Rätsel. Und zu guter letzt ist kontinuierlich kühles Wasser durch das Teil geflossen, das gerissen ist.

Auch hier ist mir und allen Technikern, die ich befragt habe, ein Rätsel, wie da ein Überhitzungsschaden geschehen sein könnte. Sie und ich halten es für eine Schutzbehauptung der Firma, die den großen Schaden, den ihr Gerät verursacht hat, nicht zahlen will. Ich bin weiter im Gespräch mit Gardena und hoffe auf eine faire Lösung.

Februar: Ventilator 

Ich stecke im Gästehaus von Freunden einen Ventilator in die falsche Steckdose. 400 Euro Schaden. Es ist noch nicht klar, ob meine Haftpflichtversicherung den Schaden übernimmt. 

März: Stromversorgung
Immer wieder fahren Baulaster bei der nahe gelegenen Baustelle über die Stromleitung, die zu meinem Schiff führt. Sie wird regelmäßig beschädigt. 

Fast jede Woche fällt der Strom aus. Oft mehrere Stunden. Die Stromausfälle führen dazu, dass mein ganzes Gefriergut verdirbt. Doch der letzte große Stromausfall führte dazu, dass eine Reihe von Sicherungen und zwei der vier großen Speicherbatterien, in denen ich Solarstrom speichere, Schaden nehmen. 

Es funktionierte nichts mehr. Weder Internet noch Wasserkocher.
Mein Lieblingselektriker hat schnell reagiert, ich bin soo dankbar für die Unterstützung. Doch die Reparaturen dauerten bis jetzt schon mehrere Tage und sind noch nicht abgeschlossen.

März: Wasserkocher und Mixer
Mein Wasserkocher und mein Mixer gehen kaputt. Gerade dann, als ich vor allem den Mixer für die Herstellung der Rostbeulen-Pralinen für das Crowdfunding brauche. Freunde schenken mir gebrauchte Geräte, die sie nicht mehr nutzen. Ich bin dankbar für die Unterstützung und dass ich dafür nicht auch noch Geld ausgeben muss.

Es ist klar, wenn man Eigentum hat, gibt es immer mal wieder Schäden. Das gehört zum Leben. Aber für meinen Geschmack waren die letzten Monate einfach zu viel des Schlechten. Es hat die Seele (und die Finanzen) mürbe gemacht. In solchen Zeiten merkt man, dass man Unterstützung braucht. Emotional. Ein Mensch, der einfach nur mal sagt: ich fühle mit dir mit. Das tut mir leid.  Ich bin deshalb umso dankbarer für Freunde.

Ich bin aber auch dankbar für Fachkräfte, die mich unterstützt haben. In schweren Zeiten ist das sehr viel wert wie etwa mein Lieblingselektriker, der mir so schnell er kann zur Seite steht. 

Unterstützung für Visionen 

Unterstützung hat bei uns oft einen schlechten Ruf. Manche denken Unterstützung sei weniger wert. Man spricht von den tollen Visionären, die Großartiges leisten. Und sieht nicht, wie viel Unterstützung ihre Ergebnisse erst ermöglicht haben.
Ich habe mit den Teilnehmern meines Lebenstrainings LEO ein Experiment gemacht. Sie sollten eine Woche lang beobachten, wie viel Unterstützung sie erhielten. Aktuell unterstützen mich Hunderte von Menschen zum Beispiel 

  •  Die Menschen, die meinen Laptop gebaut haben
  •  Die Arbeiter, die das Laufband hergestellt haben, auf dem ich gehe und schreibe
  •  Die Teepflücker, die meinen Tee gepflückt haben
  • Die Händler, die ihn verschifft und verkauft haben
  • Die Freunde, die mir beim Renovieren meines Schiffs geholfen haben
  •  Der Hersteller von Seife und meines Duschgels
  •  Die Näher meiner Kleidung und der Haargummis, die verhindern, dass mir die Haare ins Gesicht fallen
  •  Die Menschen, die aus Wildschweinborsten eine Haarbürste für mich gemacht haben
  •  Die Produzenten und Lieferanten meiner Nahrung
  •  Die Lehrer, die mir Lesen und Schreiben vermittelt haben 
  • Und und und

Vermutlich haben Tausende von Menschen etwas dazu beigetragen, dass du jetzt diesen Text lesen kannst. 

Manche Menschen haben große Visionen. Sie träumen von etwas, das sie im Leben bewirken möchten: Menschen Zugang zu Trinkwasser zu verschaffen, Opfern von Menschenhandel zu befreien oder etwas gegen den Klimawandel tun. 

Doch dann sind sie so blockiert, weil sie nicht wissen, wo sie anfangen sollen.
Dann sehen sie Menschen, deren Gabe es ist, Dinge zu initiieren und werden mutlos: „Ein Krankenhaus im Dschungel aufbauen – das könnte ich nie!“ oder „So wie Kerstin, Projekte starten – das kriege ich nicht hin.“ 

Sie denken, sie müssten alles initiieren. Und dann
passiert haargenau NICHTS. Sie sind wie gelähmt vor Überforderung. Das ist schade, weil sie ihre Schätze nicht in die Welt tragen.
Sie sehen nicht, dass es bei jedem Projekt, bei jedem Traum, bei jeder Vision verschiedene Rollen gibt. 

1.     Der Visionär, die Visionärin 

Die Menschen mit den Visionen, Träumen und Ideen. Die, die dem vermeintlich Unmöglichen in die Augen schauen und lachend sagen: „Unmöglich ist auch nur eine Meinung!“
Die einen Traum haben und andere motivieren, mitreißen und anstecken können mit ihrer Begeisterung …
Visionäre fragen: Was soll geschehen? Welcher Traum soll verwirklicht werden?

2.     Der Planer und Umsetzer

In vielen erfolgreichen Firmen und Projekten haben die Visionäre eine Person an der Seite, deren Stärke die Umsetzung ist. Die Umsetzer fragen: Was ist nötig? Was muss passieren, damit das Projekt Realität wird? An welche Details darf und muss gedacht werden? Wie kann es gehen?

Der große Visionär Martin Luther King hätte sein Ziel nicht erreicht, ohne diejenigen, die seine Kundgebungen und Märsche organisiert und die Finanzen der Bewegung verwaltet hätten. Vielleicht noch nicht mal ohne die Gospelsänger wie die berühmte Aretha Franklin, die die Events musikalisch untermalt hat. Und die den Mut hatte, seine berühmteste Rede, die zu Beginn eher langweilig war, mit einem Zwischenruf zu unterbrechen: „Erzähle ihnen von dem Traum, Martin.“ Er tat es. „I have a dream“ machte Geschichte.

Es gibt auch Visionäre, die auch in der praktischen Umsetzung gut sind. Doch die meisten sind es nicht. Ohne die Begleitung durch die Praktiker sind die Visionäre oft verloren. Beim Schiffbau-Projekten ist der Umsetzer für mich mein Bootsbauer Helge. Ich habe die Ideen. Ich weiß, was ich will und wovon ich träume. Er weiß, wie es dann praktisch geht. 

3.     Die Unterstützer 

Fast jede Vision, jedes Projekt braucht Unterstützer, die wichtige Aufgaben übernehmen. Die vielen, die mitmachen, sind ein zentraler Teil des Erfolgs. Sie sind genauso wichtig, wie die oft mehr sichtbaren Visionäre. In Gemeinden sind es oft diejenigen, die nicht vorne am Rednerpult oder an den Instrumenten stehen, sondern für Ordnung, Willkommen und Kaffee sorgen. Oder sich um die kümmern, die gerade emotionale Unterstützung brauchen.
Bei meinem ersten Schiff haben weit über 100 Menschen aus mehr als 20 Ländern mitgeholfen. Ohne sie wäre ich jetzt eine Frau mit einem Traum, aber ohne fertiges Schiff. Und ich bin gespannt, wie es beim nächsten Projekt wird.

Auch mal Rollen wechseln

Jeder kann mal Rollen wechseln. Ich bin von meinem Naturell her oft Visionärin. Ich entwickle Ideen für Bücher, Kurse, Bäume und Schiffe und suche dann Menschen, die mich dabei begleiten.

Als Coach bin ich oft in der Rolle der Umsetzerin. Menschen wollen ein Ziel erreichen, etwa ihren Lebenstraum erfüllen oder auch „nur“ Ängste loswerden. Ich weiß, wie das gehen könnte und helfe ihnen bei der Umsetzung. Ich habe das Coaching-Handwerkszeug und die Erfahrung und kann so oft beim nächsten Schritt helfen.

Und dann bin ich oft auch Unterstützerin. Bei meinem Schiffsprojekt habe ich zwar die Vision, aber wenig handwerkliche Fähigkeiten. Also mache ich – gemeinsam mit vielen anderen – Hilfsarbeiten: entrosten, streichen. Ich mache mir die Hände schmutzig und freu mich, wenn wir vorankommen. Am Wochenende habe ich zum Beispiel die ersten sechs Quadratmeter alten Lack entfernt und frisch gestrichen. Das ist noch nicht viel, aber ein Anfang. 

Manchmal ist der erste Schritt zum eigenen Traum, beim Traum eines anderen mitzumachen.

  1. Überlege: In welcher Rolle fühlst du dich wohl? Bist du am liebsten Visionär, Unterstützer oder Umsetzer oder wechselst du gerne zwischen den Rollen?
  2. Wähle: Vielleicht hast du gerade nicht die Kraft, Leute hinter eine eigene Vision zu versammeln. Dann überlege, welches Projekt oder welche Projekte eines deiner Herzensthemen oder eines deiner Träume aufgreifen. Unterstützen Sie es oder sie durch Zeit, Wissen, Kontakte, Geld oder andere Ressourcen.

Hier brauche ich Unterstützung

Gerade beginne ich mit dem Umbau eines alten Frachtkahns zum Gesundheits- und Event-Schiff. Ganz ursprünglich war es mein Plan, das neue Schiff einfach schrittweise aus dem zu finanzieren, was ich mit Büchern und Coaching verdiene. Eigentlich ist das auch weiter mein Ziel.

Nur jetzt am Anfang schaffe ich das nicht. Ich muss als erstes ein neues Dach drauf machen, das kostet etwa 10.000 Euro. Die Schäden der letzten Monate haben mich Dutzende von Facharbeiter-Stunden gekostet und Tausende von Euros an Reparaturen. Solche großen Löcher im Budget waren nicht im Plan.  

Deshalb läuft jetzt im April ein Crowdfunding für das neue Schiff. Ich lade dich ein, mitzumachen und mir beim Start zu helfen. Du kannst dir sogar eines der vielen Dankeschöns aussuchen: Pralinen, Bücher, Zeit mit mir.

Falls dir das Crowdfunding zu kompliziert ist oder du das erst liest, nachdem es vorbei ist, kannst du dich auch per Paypal beteiligen: info@down-to-earth.de oder mein Konto: IBAN: DE07500310001069388007 BIC: TRODDEF1XXX bei der Triodos Bank.

Ganz praktisch unterstützen

Baucamps und Helfen: Du packst gern praktisch direkt mit an. Dann bist du ganz herzlich zum Helfen willkommen. Ich suche Unterstützung jeder Art – mit und ohne Erfahrung. Es gibt Baucamps, bei denen ich morgens Inputs gebe und abends mit am Lagerfeuer oder Kamin sitze. Ein Baucamp ist direkt vor LEO live im September. Informiere dich hier.
Du kannst aber – nach Absprache – auch zu anderen Zeiten kommen.

Extra-Tipp

  • Wenn du lernen willst, wie du leichter Unterstützung annehmen oder geben kannst, empfehle ich dir die Impulshefte Teilen und Unterstützung.
  • Gerne kannst du dir auch ein paar Rostbeulen im Shop bestellen- lecker Pralinen naschen und dabei Rost bekämpfen.
  • Mehr Hintergründe zur Renovierung meines Frachtschiffes Edelweiß, findest du in diesem Blogartikel: Edelweiß Baucamp
  • Gönn dir doch eine Stunde Coaching bei mir, wenn du Hilfe bei der Gestaltung deiner Visionen und Träume brauchst oder Blockaden hast, die die Verwirklichung dieser verhindern.

Ich freue mich von Herzen über deine Unterstützung in jeglicher Form

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