3 x 3 Fokus: Unablenkbar werden 

Das ist mein Traum: Konzentriert, fokussiert arbeiten – einige produktive Stunden pro Tag. Drei bis vier in voller Konzentration. Und dann noch ein bisschen Zeit für Kleinkram. Das ist wie gesagt mein Traum.

Die Realität ist: Ich lasse mich gern ablenken. Ich will an einem Artikel oder einem Blog schreiben. Das fordert Entscheidung, Fokus und Konzentration. Es ist aber leichter, mal schnell zu sehen, wer mir geschrieben oder vielleicht etwas bei Down to Earth bestellt hat oder ob jemand bei dem Crowdfunding für mein Event- und Coachingschiff mitgemacht hat. 

Fast alles ist leichter, als fokussiert zu arbeiten. Zumindest so lange, bis man endlich drin ist. Deshalb habe ich als Fokusthema das Thema “unablenkbar werden”, gewählt. 

1. Buch: Die Kunst, sich nicht ablenken zu lassen Von Nir Eyal

Ein geniales Buch, das man einfach nur mit Genuss lesen kann. Dann ist es ganz nett und inspirierend. Oder man setzt die Impulse wirklich im eigenen Leben um. Dann kann es revolutionär werden. Und könnte das eigene (Arbeits-)Leben verändern.

Nir Eyals “Die Kunst, sich nicht ablenken zu lassen”,  bietet praktische Ratschläge, wie man Ablenkungen widerstehen und produktiver werden kann. Hier sind einige der Hauptpunkte:

  1. Selbstverständnis entwickeln: Es ist wichtig, die eigenen Auslöser zu verstehen, die zu Ablenkungen führen. Diese können sowohl extern (z.B. Benachrichtigungen des Handys) als auch intern (wie Langeweile oder Stress) sein. Darüber, wie man interne Trigger erkennen und überwinden kann, habe ich in einem Blogbeitrag über Aufschieberitis überwinden   geschrieben. 
  2. Planung und Zeitmanagement: Ein zentraler Tipp ist, Zeit für Aufgaben zu planen und Zeitblöcke für spezifische Tätigkeiten festzulegen. Dies hilft, die täglichen Prioritäten zu verwalten und die Zeit effektiver zu nutzen.
  3. Technologische Hilfsmittel nutzen: Technologie sollte als Werkzeug zur Förderung der Produktivität und nicht als Ablenkung dienen. Man kann bewusst technologische Hilfsmittel wie Wecker oder automatisches Ausschalten von Apps einsetzen, um Ablenkungen zu blockieren und sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Wichtig ist auch, das Handy möglichst außer Sichtweite zu haben und Erinnerungen und Klingeltöne auszuschalten. 
  4. Veränderung der Arbeitsumgebung: Die Gestaltung einer Umgebung, die Ablenkungen minimiert, ist entscheidend. Dies kann das Aufräumen eines Arbeitsplatzes oder das Arbeiten in einem ruhigeren Bereich umfassen.
  5. Pakte schließen: Eyal spricht sich für das Schließen von ‚Pakten‘ aus, um Verpflichtungen einzuhalten. Dies kann ein Pakt mit sich selbst sein, eine bestimmte Aufgabe bis zu einem festgelegten Zeitpunkt zu erledigen, oder ein Pakt mit anderen, die sich gegenseitig zur Rechenschaft ziehen können.
  6. Ablenkungen mit Vorbedacht behandeln: Statt Ablenkungen vollständig zu eliminieren, empfiehlt Eyal, ihnen bewusst und geplant nachzugehen. Dies bedeutet, Zeit für Pausen und Unterhaltung einzuplanen, die nicht mit den Haupt-Arbeitszeiten kollidieren.

2. Online Kurs: Installing Management and Execution Made Simple mit Don Miller

Don Miller ist ein Autor und Businesscoach, von dem ich schon viel über Lebensführung und Erfolg im Beruf gelernt habe. Er hat die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge gut zusammenzufassen. 

In dem Onlinekurs, der Teil der Business Made Simple Akademie ist, betont er, wie wichtig die Vision einer Firma ist. Bei Down to Earth ist es: “Menschen, Bäume und Unternehmen zum Wachsen zu bringen”.

Aber dass man dann konkrete, messbare, strategische Ziele für einen bestimmten Zeitraum hat z.B. 30 neue Instagram-Follower in einem Monat oder 500 verkaufte Bücher, auf die das ganze Team hinarbeitet. 

Ich selbst setze mir in der Regel aus drei Bereichen meine Ziele: Verkauf, Organisation, Reichweite.

In dem Kurs darüber, wie man Management und Ausführung vereinfacht, spricht er von 5 (!) verschiedenen Meetings, die es in seiner Firma gibt. In seiner Firma finden alle Meetings per Zoom statt. Er empfiehlt trotzdem, die meisten Meetings im Stehen abzuhalten, damit sie nicht unnötig ausgedehnt werden.

  • Wöchentliches Mitarbeitertreffen: Montags, 1 Stunde nach Arbeitsbeginn per Zoom. Hier geht es darum, die konkreten Ziele der gesamten Belegschaft in Erinnerung zu halten. Es ist wichtig, dass die Leitung sich nicht dauernd neue Ziele ausdenkt, sondern die Ziele klar verfolgt, die einmal gesetzt wurden. Oder sie klar verändert. Oft werden einzelne Abteilungen gefragt, was sie zu den Zielen beigetragen haben. Dies dauert in der Regel 15-30 Minuten. 
  • Tägliches Leitertreffen im Stehen: 15 Minuten-Lagebesprechung der Verantwortlichen. Wo stehen wir, wo hängt etwas fest. Diese kurzen Besprechungen finden 3x in der Woche statt. 
  • Tägliches Teamtreffen / Abteilungstreffen im Stehen: Im Team kurz besprechen: Wo stehen wir in Bezug auf die Ziele der Firma? Wo hängen wir fest? Wie können wir die Engpässe lösen. 
  • Wöchentliches Mitarbeitergespräch: Abteilungsleiter klärt jede Woche mit seinen Teammitgliedern: Was sind deine Ziele für diese Woche? Wo brauchst du Unterstützung?
  • Quartalsmeeting Teamleiter und Mitglied: Jedes Quartal wird ausgewertet: In Bezug auf deine 5 Ziele für das Quartal: Hast du sie nicht erreicht / erreicht / übertroffen? (Chef und Teammitglied werten das vorher separat aus und sprechen dann darüber). Was sind deine Ziele fürs nächste Quartal?

Zu jedem Meeting bis aufs Leitertreffen gibt es ein einfaches Arbeitsblatt mit ein paar Fragen/Stichpunkten, damit man die wesentlichen Punkte im Blick hat.
Das klingt erstmal viel, aber diese Struktur hat den Vorteil, dass weder die Teammitglieder noch die Leitung den Fokus aus dem Blick verliert. 

3. Die Tiny Habits Methode: Kleine Schritte, große Wirkung

Hier habe ich sowohl das Buch gelesen, als auch im Rahmen von Impuls Vorträgen bei den Swing-Trainern und von LEO eine geniale Zusammenfassung von Margarete Eberhardt gehört, die von der Methode sehr begeistert ist.

Das Buch Die Tiny Habits – Methode: Kleine Schritte, große Wirkung von BJ Fogg konzentriert sich darauf, wie kleine, machbare Verhaltensänderungen zu signifikanten, positiven Veränderungen im Leben führen können. 

BJ Fogg ist Verhaltenswissenschaftler an der Stanford University. Er erklärt, dass der Schlüssel zur Entwicklung neuer Gewohnheiten nicht in Willenskraft oder Motivation liegt, sondern in der Schaffung von winzigen (“tiny”) Verhaltensweisen, die leicht umzusetzen sind und sich natürlich als Gewohnheiten (“habits”) in das tägliche Leben einfügen lassen.

Durch das Starten klein und das Anknüpfen neuer Gewohnheiten an bestehende Routinen (sogenannte „Anker“), können diese kleinen Veränderungen im Laufe der Zeit zu bedeutenden Verhaltensänderungen führen.

1. Start Small: Beginne mit extrem kleinen Gewohnheiten, die so einfach sind, dass du sie auch an deinem schlechtesten Tag durchführen kannst.

2. Anker verwenden: Koppele neue Gewohnheiten an bestehende Routinen, die bereits fest in deinem Alltag verankert sind. Zum Beispiel: „Nachdem ich meinen Kaffee morgens zubereitet habe, mache ich zwei Kniebeugen.“

3. Positive Verstärkung: Feiere den Erfolg jeder kleinen Gewohnheit. Diese positive Verstärkung kann helfen, die Gewohnheit zu festigen und die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass die Handlung wiederholt wird. Feier kannst du bei drei Gelegenheiten: Wenn du an eine Gewohnheit denkst, wenn du sie ausführst, nachdem du sie gemacht hast

4. Anpassung bei Misserfolg: Wenn eine Gewohnheit nicht wie geplant funktioniert, passe die Größe oder den Kontext der Gewohnheit an, anstatt aufzugeben. Suche nach Wegen, sie noch einfacher zu machen.

5. Schrittweise Steigerung: Sobald eine kleine Gewohnheit fest verankert ist, kannst du sie schrittweise erweitern oder darauf aufbauen, um größere Verhaltensänderungen zu erreichen.

6. Fokus auf Motivation und Fähigkeit: Fogg’s Verhaltensmodell betont, dass für ein Verhalten sowohl Motivation als auch Fähigkeit vorhanden sein müssen. Wenn eine Gewohnheit nicht aufrechtzuerhalten ist, könnte es daran liegen, dass entweder die Motivation fehlt oder die Aufgabe zu schwierig ist.

4. Was ich umgesetzt habe

Unablenkbarer werden

Mein Handy sieht jetzt anders aus

Auf dem Startbildschirm sind jetzt nur noch Apps, von denen ich etwas will oder die ich nutze, mein Leben zu organisieren:
Wetter,  Google Maps, ChatGPT, Taschenrechner, Uhr, Notizen und Kamera. EinkaufsApp und Google.  Außerdem zwei Apps, die mich an Fitness bzw. persönliches Wachstum erinnern. Ich habe (anders als empfohlen) drei Nachrichten-Apps auf der Startseite gelassen.
Auf S. 2 ist alles andere in Ordnern: Finanzen, Soziale Netzwerke, Reisen, Kreativität, Dienstprogramme, Videos.  Seit ich das so gemacht habe, ist die Versuchung, schnell mal auf Facebook oder Instagram etwas nachzusehen, viel geringer geworden. Das bringt mehr Ruhe ins Leben.

Mein PC sieht anders aus

In der Vergangenheit hatte ich immer viele Tabs gleichzeitig offen, weil es mir zu lästig war, die Seiten, die ich oft brauche, immer wieder zu suchen. Jetzt habe ich mir für alle wichtigen Seiten (Meine Verlagsseite, die Seite mit den Gratis-Angeboten, die Liste mit den Aufgaben des Teams usw.) 

In der Vergangenheit hatte ich immer viele Tabs gleichzeitig offen, weil es mir zu lästig war, die Seiten, die ich oft brauche, immer wieder zu suchen. Jetzt habe ich mir für alle wichtigen Seiten (Meine Verlagsseite, die Seite mit den Gratis-Angeboten, die Liste mit den Aufgaben des Teams usw.) 

Gewohnheiten feiern

Mir hat bei den Tiny Habits gefallen, dass man sich drei Mal loben kann. Wenn man sich an etwas erinnert, wenn man es tut, danach. Das versuche ich umzusetzen. 

Arbeiten in Blocks

Ich hatte schon vor der Lektüre von “Unablenkar” feste Blocks für bestimmte Aufgaben wie Coaching und Buchführung gehabt. Das baue ich jetzt weiter aus und versuche für jede Woche oder zumindest für jeden Tag zu planen, welche Zeiten für was reserviert sind. 

Monatliche Team-Treffen 

Mein Team besteht aus wunderbaren Menschen, die 10 bis 700 Kilometer entfernt wohnen. Neben wöchentlichen Besprechungen mit meinen engsten Mitarbeitern habe ich jetzt durch Donald Miller inspiriert ein kurzes monatliches Treffen mit allen per Zoom gestartet. 15 Minuten Aktuelles mit mir. 15 Minuten Bericht aus einem Bereich. 

Ich bin noch ein gutes Stück weit davon entfernt, unablenkbar zu sein. Aber die Bücher und der Kurs von Autor und Businesscoach Don Miller haben mir geholfen, etwas fokussierter zu werden. 

Extra-Tipp:

Wenn du das Gefühl hast, dass du dir selbst immer im Weg stehst und dir den Erfolg, den du gern im Alltag oder Beruf hättest, selbst verbaust, dann habe ich Hilfe für dich. Das Quadro Arbeitsorganisation. Die Dinge gut geregelt kriegen.
Mit vielen hilfreichen Tipps, die dir helfen, deinen beruflichen Alltag entspannter zu organisieren, egal ob du selbständig, angestellt oder Familienmanagerin bist.

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