Der schönste Moment

2014-01-25 15.08.37Als ich gerade durch den Schnee nach Hause lief, habe ich mich gefragt, was heute wohl der schönste Moment des Tages war….und konnte mich nicht entscheiden.
– Vielleicht war es der Moment als ich Morgens aufwachte und feststellte, dass mir nicht mehr übel war – am Abend vorher hatte ich mir an zu fettigem Essen den Magen gründlich verdorben.
– Vielleicht war es der Moment, als mir ein Verantwortlicher erzählte, er wäre durch eine Anzeige in ZEIT online auf das Quadro „Vergeben lernen“ gestoßen….und so hätte der ganze Verband mich entdeckt (Wie bitte ist ZEIT online auf uns gekommen? Wir waren es nicht!)
– Vielleicht waren es die Momente, als ich sah, dass etwa dreißig Pastoren und verantwortliche Mitarbeiter mir intensiv zuhörten, mitschrieben und aufnahmen, was ich über die Schätze, die ich im Coaching und in psychologischen Konzepten entdeckt hatte, erzählte. Und denen ich bei praktischen Übungen zu einzelnen Konzepten ansehen konnte, wie viel sich in ihrem Inneren dadurch bewegte.
– Vielleicht war es die Mittagswanderung durch den Schnee.
– Vielleicht war es der Moment als der Leiter, der mitbekommen hatte, dass ich es schade fand, dass es keine Schneeballschlacht gab, vorschlug, mich mit einer Schneeballschlacht zu verabschieden…
– Vielleicht waren es die Momente, als der Mann, der mich die 1 Stunde zum nächsten Bahnhof fuhr, auf meine Bitte „Erzähl mir was von dir!“ knapp von seinem Werdegang und dann ausführlich von den sieben Monaten vor dem Tod seiner Frau erzählte – die intensivste Phase ihrer Ehe.
– Vielleicht war es die Zeit als ich im Zug sass und zur Entspannung einen Roman darüber las, wie ein Mann nach dreißigjähriger, eingeschlafener Ehe sich darum bemühte, die Liebe zwischen sich und seiner Frau neu zu entfachen – und während ich las ein Mann im Nachbarabteil Akkordeon spielte…Livekonzert für mich….
– Vielleicht war es der Moment, als ich nach dem Aussteigen aus dem Zug in Berlin Südkreuz feststellte, dass mein Handy nicht mehr da war – und der Schaffner eines ICEs mir – obwohl ich keine passende Fahrkarte hatte – erlaubte, zum Hauptbahnhof mitzufahren, in der Hoffnung, meinen Zug dort noch zu erwischen…(der stand tatsächlich noch da) und in seinem Handy Verbindungen und Anschlusszeiten nachsah, um mir zu helfen. Und ich – während er für mich suchte, das Handy in einer „falschen“ Gepäcktasche fand.
– Vielleicht war es der Moment, als ich kurz bei meiner Nachbarin klingelte, mit der ich oft bete…und ihr erzählte, dass alles gut gelaufen war und sie sich mit mir freute….
– Oder vielleicht ist es sogar der Moment jetzt…wo ich nach einem langen, guten Tag, an dem ich viel empfangen und gegeben habe, dankbar und glücklich und hundemüde ins Bett falle…und mich darauf freue, wie ein Stein zu schlafen.

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4 Kommentare

  1. Das alles an einem einzigen Tag? Wow, Gott meint es gut mit Dir!!! Und ich freue mich mit.

    LG Marion

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