Homeoffice: Eine gute Routine
Seit 20 Jahren, 1 Monat und vier Tagen arbeite ich im Homeoffice. Ich liebe es!

Ich habe im Lauf der Zeit entdeckt, dass eine feste Struktur mir hilft, nicht zu zerfransen. Ich bin ein sehr kreativer Mensch und stecke voller Ideen, mit denen ich mich gern selbst ablenke. Ohne festen Rahmen würde bei mir schnell das Chaos ausbrechen.
Ein guter Rahmen hilft mir auf Kurs zu bleiben. Ich sage oft: „Der Rahmen darf langweilig sein, Hauptsache das Bild ist bunt!“
Meine Home-office Struktur
Meine Home-office Struktur hat sechs Säulen:
- Morgenroutine
- Kreativblock mit Pausen
- Mittagspause SELA
- Nachmittagsblock
- Umschalten
- Abendprogramm
Gern erzähle ich euch wie das bei mir aussieht. Du kannst dir gern von mir etwas abschauen und für dich übernehmen.
Morgenroutine im Homeoffice
Aufstehen
Ich wache von selbst zwischen 6.00 und 7.00 auf. Ich gönne mir den Luxus, mir meist keinen Wecker zu stellen. Wem das schwerer fällt, dem würde ich auf jeden Fall empfehlen, eine feste Aufstehzeit zu haben.
Den Tag begrüßen
Ich stelle die Füße auf den Boden, spüre, dass ich getragen werde und sage laut: „Ich starte in diesen Tag mit der Würde einer Königin, der Leichtigkeit einer Feder und der Freude eines Kindes!“
Bewegung
Bewegung muss und darf sein. Im Sommer schwimme ich eine Runde, im Winter gehe ich kurz joggen oder raus aufs Trampolin oder bei richtig miesem Wetter gibt es ein 7 Minuten Workout drin.
Wichtig ist, dass ich mich nicht zu warm einpacke, denn Kühle stärkt das Herz-Kreislaufsystem. Das braucht man, um Krankheiten und Infekte gut abzuwehren.
Wechseldusche
Auch für Herz- und Kreislauf. Bürstenmassage auf der Haut und dann eine Wechseldusche: 20 Sekunden kalt, 10 Sekunden warm. 4 – 8 x wiederholen. Ich seife mich in den kalten Phasen ein oder rubble mich ab, die warmen genieße ich einfach.
Dann nehme ich einige ätherische Öle und Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamin C und Zink ein, die mein Immunsystem stärken
Besinnungszeit
Außerdem gibt es eine große Tasse Lupinine-Milchkaffee (Koffein habe ich mir abgewöhnt). Ich liebe das Gefühl, ein warmes Getränk in der Hand zu halten.
Das begleitet eine Zeit der Besinnung. Im Sommer auf dem Dach meines Schiffes, wo ich mir einen Weg eingezeichnet habe, der erst nach Innen und dann wieder nach außen führt.
- Verbundenheit: Ich erinnere mich daran, dass ich mit Gott und Menschen verbunden bin
- Dankbarkeit: Ich finde wenigstens drei neue Dinge für die ich dankbar bin.
- Vergebung: Ich vergebe mir selbst oder anderen für Verletzendes oder Versagen.
- Große Vision: Ich erinnere mich daran, wofür ich auf der Welt bin.
- Vision im Kleinen: Ich gehe den anstehenden Tag in Gedanken kurz durch.
- Segen: Ich erbitte Segen und gutes Gelingen für den Tag für mich und andere.
Vor oder nach der Besinnungszeit lese ich in der Bibel oder einem inspirierenden Buch.
Zwei Kreativblöcke mit Pause
Ich versuche zu Beginn des Arbeitstages keine Mails oder Nachrichten zu lesen, die mich nur ablenken und mir Konzentration rauben würden.
Stattdessen starte ich mit den wichtigsten Aufgaben des Tages. Am Morgen ist das Gehirn noch frisch und ich nutze das, um das Wichtigste zu erledigen.
Die Aufgaben habe ich schon am Vortag definiert, will sie in der Regel am Vormittag erledigen und muss nur loslegen.
Bei mir ist das in der Regel das Schreiben von Texten. Ich gehe dazu auf mein Laufband, auf das ich einen Laptop-Halter montiert habe. Ich will nicht so viel sitzen und die Kombination aus langsam gehen – ca. 3 km pro Stunde – und schreiben klappt bei mir gut. Gehen läuft automatisch und lenkt nicht ab. Und ein großer Teil der 5km, die ich jeden Tag wenigstens laufen will, ist dann schon mal abgespult.
Für mich funktioniert Schreiben auf dem Laufband sogar besser als Schreiben im Sitzen.
Wenn ich sitze und nicht weiter weiß, springe ich oft „schnell mal“ weg ins Internet – und habe dann sofort den roten Faden verloren. Wenn ich auf dem Laufband nicht weiterweiß, schaue ich nach draußen, gehe ein paar Schritte und flugs springt das Gehirn wieder an.
Pause im Home office
Nach etwa 90 Minuten mache ich eine Pause. Entweder, wenn ein Text fertig ist oder ich müde vom Laufen bin und merke, dass die Konzentration nachlässt.
Ich praktiziere Intervallfasten – auch um dem Körper genug Zeit zu geben, Abfallstoffe zu entfernen und so das Immunsystem zu stärken. In der Pause mache ich mir ein Müsli oder noch besser einen grünen Smoothie mit viel Ingwer. Meist hole ich in dieser Zeit auch kurz meine Post und sichte sie schnell.
Nach 15 – 20 Minuten geht es dann weiter.
Der zweite Schreibblock dauert ebenfalls etwa 90 Minuten. Es ist für mich ein sehr gutes Gefühl, dass ich in der Regel am Vormittag die zwei oder drei wichtigsten Aufgaben des Tages bereits geschafft habe und einen Haken dahinter setzen kann bzw. sie in meinem Kalender grün markieren kann als Symbol dafür, dass ich etwas geschaffen habe. .
Vor der Mittagspause erledige ich eine Runde Kleinkram: Mails beantworten, Menschen zum Geburtstag gratulieren, etwas auf Social Media posten usw.
Mittagspause SELA im Homeoffice
Ich liebe es, Neues zu lernen. Das kam bei mir immer zu kurz, nach einem langen Arbeitstag im Home office fehlte oft die Energie oder es standen andere Termine an. Also habe ich das Lernen in die Mittagspause integriert.
SELA heißt auf hebräisch Pause und steht bei mir für
S – Siesta. Nichts tun, aufs Wasser schauen, mal die Augen zu machen.
E – Essen. Kochen – meist einfache Sachen wie Suppen, Eintopf oder Gemüse oder wärme etwas auf, was ich vorgekocht habe.
L – Lernen. Mein Highlight des Tages. Etwas neues Lernen. Manchmal nur kurz Business made simple (5 Minuten), aber meist eine Lektion eines Online-Kurses. Manchmal hänge ich nebenbei Wäsche auf oder erledige Haushaltstätigkeiten, die mich nicht viel Energie kosten.
Ich selbst biete auch Webinare an, die man gut für Mittagspausen nutzen kann. Für die 12er Serie Webinare gibt es sogar Sonderrabatte.
A – Aktivieren Den Körper wieder in Schwung bringen. Ein paar Minuten Sport oder Gartenarbeit.
Manchmal ändere ich die Reihenfolge auch zu ELSA – je nach Energie.

Nachmittagsblock im Home office
An manchen Tagen coache ich nachmittags, dann ist der Rhythmus vorgegeben. An anderen Tagen arbeite ich im Home office an Projekten, die nun mal anstehen. Meist nicht mehr auf dem Laufband, da mir 2 x 90 Minuten ausreichen, sondern im Sitzen.
Pause
Auch hier gibt es auch eine kleine Pause. Da gönne ich mir oft auch einen kleinen Energiekick: Schokolade, Orangensaft oder Energy Balls.
Im zweiten Nachmittagsblock sind dann oft nur noch Kleinkram und Routineaufgaben dran, Mails, Anfragen beantworten, Buchführung etc. Für herausfordernde Aufgaben fehlt mir da oft die mentale Energie.
Manchmal, wenn ich „nur“ Materialien lesen muss, gehe ich dazu ins Café – da kann ich mich oft besser auf Texte konzentrieren als zu Hause und ich liebe die Abwechslung und die Athmosphäre.
Umschalten: Home office abschließen
Ich arbeite sehr gern und mir fällt es oft nicht leicht, aufzuhören. Zu meinem Umschaltritual AUS gehören drei Dinge
- A – Aufgaben planen: Die Aufgaben des nächsten Tages planen. Man weiß am Nachmittag noch, was wichtig ist. Und am Morgen kann der Kopf nicht strategisch denken. Deshalb ist planen am Nachmittag viel leichter als am Morgen. Wer am Nachmittag plant
- U – Unordnung beseitigen. Rein theoretisch räumt man ja immer alles gleich weg. Rein praktisch klappt das nicht immer. Von daher wird noch einmal eine Runde aufgeräumt, damit man am nächsten Tag mit Klarheit starten kann.
- S – Sicherheitsabstand schaffen Mir fällt es nicht leicht, mit dem Arbeiten aufzuhören. Deshalb wird der Laptop wirklich weggepackt – er kommt in mein Mini-Büro (1,50 x 1,80 m).
Ich entferne mich, gehe physisch weg. Manchmal in den Garten, manchmal zum Briefkasten, manchmal zum Müll wegbringen oder ich mache Haushalt um meinem Körper zu signalisieren: Die Büroarbeit darf jetzt vorbei sein.

Abendprogramm nach dem Homeoffice
Neben dem Abendessen kann das alles Mögliche sein: Events, Treffen mit Freunden live oder virtuell, Lesen…
Den Tag beende ich mit ein paar Zeilen Notizen in meinem 5 Jahres-Tagebuch, einer Runde Dankbarkeit, Gebet und einem kurzen Visionären Ausblick in den nächsten Tag: Was steht an? Wie will ich es gut machen?
Manchmal gebe ich meinem Gehirn auch eine Denkaufgabe, die es über Nacht lösen darf. Das Gehirn denkt ja ohnehin die ganze Nacht.
Ich will, dass es über Dinge nachdenkt, die mich weiterbringen z. B. Wie kann ich das Seminar verbessern? Was kann ich tun, damit mehr Menschen meine Angebote entdecken?Was schreibe ich in die nächsten Inspirationsmail, um Menschen zu stärken?
Das Gehirn denkt gern in der Nacht weiter – und ja, die Idee zu diesem Blogbeitrag kam auch in der Nacht. Am Morgen war sie dann da und hat mich begrüßt… und dann bin ich aufs Laufband gegangen und habe geschrieben. Aktuel ist es 9,36 und ich bin bereits 4,4 km gelaufen. Das tut gut.
Weitere Tipps für gutes Arbeiten gibt es in dem Quadro-Trainingsheft Arbeitsorganisation, das Psychologe und Coach Christoph Schalk mit mir geschrieben hat.

Wir haben auch den Kurs SAM. Seine Arbeit meistern entwickelt – ideal für alle, die effektiv arbeiten lernen wollen, egal ob im Home office oder im Büro.
Das ist meine Tagesroutine im Home office. Ich hoffe, es hat dir einige Anregungen gegeben, wie du deine Tage im Homeoffice gut gestalten kannst.
- Wie machst du das im Home office?
- Was gibt deinen Tagen Zuhause Richtung und Halt?
- Welche Tipps und Tricks hast du auf Lager
Bitte schreib mir einen Kommentar! Ich freue mich!
Teil 2: Homeoffice. Räume gut gestalten.
Bilder: Von mir oder Photo by Photo by Samantha Gades + Georgie Cobbs on Unsplash