Homeoffice 2: Räume gut gestalten
Teil 1: Homeoffice – gute Routinen
Gastbeitrag von Wohnberaterin Tanja Sauer

Was uns im Moment alle verbindet, ist dass wir quasi von einem Tag auf den anderen herausgefordert wurden und sind, unser Leben und unseren Alltag bedingt durch den Coronavirus zu verändern.
Homeoffice mit separatem Büro?
Viele von uns arbeiten nun in Homeoffice. Nicht jeder ist in der glücklichen Lage dafür einen eigenen Arbeitsraum zu besitzen.
In diesem Fall ist der Umstieg auf Homeoffice relativ einfach. Am Morgen geht man dann nach dem Frühstück einfach in sein Büro, schließt die Tür und kann von dort aus beginnen zu arbeiten. Zumindest dann, wenn man nicht parallel den Schulunterricht kleiner Kinder beaufsichtigen muss…
Homeoffice ohne separaten Raum
Doch vermutlich haben die wenigsten einen eigenen Arbeitsraum.
Deshalb möchte ich euch als Wohnberaterin ein paar Impulse geben, damit ihr für euch einen Arbeitsplatz schaffen könnt, an dem ihr euch wohlfühlt und produktiv sein könnt.
Schön zu wohnen und zu leben, ist für mich das Atemholen der Seele – auch während der Arbeit.
Ich bin davon überzeugt, dass schöne und individuelle Wohnkonzepte nicht eine Frage des Budgets sind. Sie können aus dem Zusammenspiel der Einzigartigkeit jeden Raumes, der Personen, die darin wohnen und auch mit Tipps von Experten wie mir entstehen.
Meine Wohntipps habe ich unter dem Gesichtspunkt zusammengestellt, dass man aktuell nicht kurz in ein Einrichtungshaus fahren kann, um noch das eine oder andere einzukaufen. Außerdem habe ich berücksichtigt, dass für viele von uns in der nächsten Zeit wenig finanzieller und zeitlicher Spielraum für Anschaffungen sein wird.
Selbst wenn ihr derzeit noch etwas in einem Onlineshop kaufen könnt, wisst ihr nicht, wann diese Dinge geliefert werden.
Sofort-Tipps für schöneres Homeoffice
Wir leben im Hier und Jetzt und daher möchte ich euch Wohntipps geben, die ihr sofort realisieren könnt.
1. Struktur
Dieser Raumtipp, ist unabhängig davon wie viel Platz dir für deine Homeoffice zur Verfügung steht:
- Vertraute Ordnung: Hast du die Dinge so angeordnet wie an deinem Arbeitsplatz? Natürlich tun uns Veränderungen gut. Man hat jedoch nachgewiesen, dass zuviele auf Veränderungen auf einmal uns stressen. Daher würde ich dir empfehlen, dass du deinen Arbeitsplatz ähnlich gestaltest wie er sonst aussieht – etwa in deinem Büro.
- Trenne Arbeiten und Wohnen: Achte darauf, dass du das Arbeiten und Wohnen trennst. Dies ist auch möglich, wenn du keinen separaten Raum zur Verfügung hast (siehe 3.).
- Beleuchtung: Sorge für bestmögliche Beleuchtung. Schlechtes Licht macht deine Augen und dich schneller müde.
2. Homeoffice – im separaten Zimmer
Dein bisheriges Büro, das du nur abends oder am Wochenende besucht hast, wird nun dein dauerhafter Arbeitsplatz. Folgende Impulse habe ich für dich:
- Aufräumen und Reduzieren: Hast du dein Büro bisher als Ablageraum für alles möglich verwendet? Dann räume auf oder miste aus, damit dich nichts ablenkt. Sonst siehst du evtl. die Luftmatratze aus dem Sommerurlaub, denkst an diesen Urlaub, überlegst dir, wann du wieder reisen kannst und schon befindest du dich gedanklich nicht mehr bei der Arbeit.
- Tücher verwenden: Falls dich optische Reize stark ablenken – etwa der Blick auf ein Regal voller Zeug, dann kannst du Bettlaken oder Tücher verwenden, um optisch mehr Ruhe im Raum zu schaffen.
3. Homeoffice – Funktion eines Raumes verändern
Vielleicht hast du ein Gästezimmer. Dann würde ich dir empfehlen, verwende dieses für deine Homeoffice.
- Ablenkungsfrei: Gestalte hier deinen Arbeitsplatz so, dass dich so wenig als möglich ablenkt., wenn du deinen Blick schweifen lässt. Hier kann es sein, dass du erst einmal einiges aufräumen und ausmisten musst, damit dich nichts ablenkt.
- Tisch improvisieren: Wenn im Gästezimmer normalerweise kein Tisch steht, brauchst du natürlich einen. Vielleicht hast du auf dem Balkon oder im Garten einen Tisch und kannst diesen verwenden. Du kannst dir aus Platten und Böcken vom Bauhaus einen einfachen Tisch bauen. Eine andere Möglichkeit ist, vielleicht eine Tür auszuhängen und diese als Arbeitsplatte zu verwenden. Ratsam ist hierbei nicht die Tür für deinen neuen Homeofficeraum zu verwenden.
4. Homeoffice am Wohnzimmertisch oder am Küchentisch
Nimm eine optische Trennung an dem Tisch vor an dem du arbeitest, besonders dann, wenn du diesen gleichzeitig noch mit anderen teilst. Schaffe dir für deine Arbeitszeit einen Arbeitsraum.

Der Grundgedanke ist: Teile den Tisch in einen Arbeits- und Wohnbereich auf.
- Linie ziehen: Du kannst z.B. auf dem Tisch eine Linie ziehen und darauf Zimmerpflanzen stellen. Natürlich soll das Ganze nicht wie ein Dschungel wirken.
- Vasen: Wenn du keine Zimmerpflanzen hast, so kannst du vielleicht mehrere Vasen aufstellen mit jeweils einer Blume darin.
- Feierabend-Platz: Schaffe dir in einem Schrank oder Regal Platz für deine Arbeitssachen, wenn deine Arbeitszeit beendet ist, verstaue diese dort. Du kannst zuerst die Arbeit für den nächsten Tag planen und dann alle Arbeitsmaterialien wegräumen. Dies ist wichtig, damit du nach deiner Homeoffice-Zeit wirklich zur Ruhe kommen kannst. Selbst wenn du deinen Laptop später vielleicht zum Filme schauen verwendest, hast du doch erst mal einen Stop gesetzt.
- Feierabend-Kiste: Wenn du keinen Platz in einem Schrank oder Regal hast, vielleicht hast du noch irgendwo einen leeren Karton, oder was die meisten von uns besitzen ist ein Koffer verstaue, darin deine Sachen, wenn du Feierabend hast.
- Platzwechsel: Wenn du den Tisch „normal“ verwendest, dann kann es auch hilfreich sein, dich in der Freizeit nicht auf den Platz zu setzen, den du für deine Homeoffice verwendest, denn dein Gehirn verknüpft diesen mit der Zeit mit Arbeit, Anstrengung und evtl. auch Stress.
- Bürotasse: Vielleicht hilft dir auch eine spezielle Bürotasse den Unterschied zwischen Arbeitszeit und Freizeit zu markieren.
Homeoffice in deinem Stil
Hilfreich kann es auch sein, zu schauen, dass du deinen Arbeitsplatz nur in einem bestimmten Wohnstil einrichtest, der dir entspricht. Vielleicht ist deine Familie eher romantisch, du aber eher sachlich oder umgekehrt. Dann sorge dafür, dass dein Platz deinem Stil entspricht. Du findest du gute Impulse hierzu auf meiner Webseite und im Impulsheft „Wohnen, Impulse, deinen persönlichen Stil zu entdecken“ (s. u. )
Mein Wunsch ist, dass dir diese Wohnimpulse helfen, damit du dich in deinem Zuhause wohlfühlst – während du arbeitest oder entspannst.
Ich wünsche dir das Beste vom Besten, bleib gesund und wenn du noch weitere Wohnfragen hast, die das Homeoffice-Arbeiten betreffen, kannst du mir gerne mailen. über Facebook oder Instagram mit mir in Kontakt kommen.

Tanja Sauer hat bei uns im Verlag das Impulsheft Wohnen. Impulse, deinen persönlichen Stil zu entdecken, geschrieben.
Sie sagt über sich: Im Frühjahr 2006 gründete ich mein Unternehmen „Tanja Sauer – Wohnberatung und mehr“. Seitdem bin ich auch als Wohnberaterin tätig.
Wer mehr über mich erfahren möchte, kann dafür meine Webseite www.tanjasauer.com besuchen.
Weiter zu Teil 3: Homeoffice – meine 10 besten Tools
Photo Agnieszka Boeske und Stefan Grage auf Unsplash