Leben entdecken – hart und zart

War ich heute / in den letzten Tagen lebendig?

Ja!

– Was habe ich Neues über das Leben entdeckt?

Man streitet sich immer um Strategien – selten um Ziele. Gestern sah ich den – sehr sehenswerten –  Film „Der Butler“, der das Leben eines Butlers im Weißen Haus von den 60er Jahren bis heute beschreibt.  Besonders bewegend: Er und sein Sohn wollten beide Verbesserung der Lebensbedingungen für die Farbigen. Nur hatten sie ganz unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie das gehen sollte. Der Vater wollte eher abwarten, der Sohn eher politisch aktiv werden. Obwohl sie das gleiche Ziel hatten, waren ihre Strategien verschieden. Darüber kam es zum Streit und zur Entfremdung.

In der gewaltfreien Kommunikation wird immer betont, wie wichtig es ist, das Bedürfnis, das hinter Strategien liegt, transparent zu machen. Hier etwa das Bedürfnis nach Respekt und Wertschätzung. Wenn das Bedürfnis tief verstanden und akzeptiert wird, kann man -manchmal – auch gemeinsame Strategien finden, es zu erfüllen. Manchmal auch nicht.

2013-09-27 16.37.52-1– Was habe ich Neues über mich entdeckt

Ich brauche Zartheit als Ausgleich für Hartheit….  Die letzten Wochen waren hart. Kranke Mitarbeiter, harte Arbeit, harte Missverständnisse, hartes Kalkulieren, harte Entscheidungen, harte Arbeit an der Steuererklärung, hart verspannte Muskeln. Selbst das Material am Schiff ist stahlhart und man kann ihm nur mit Härte beikommen. In der Nacht zu gestern hab ich geträumt, dass jemand mir sagte, dass ich Zartheit brauche.
So hab ich jetzt diese Woche zur zarten Woche erklärt. Ich werde weiche in zarten Kleidung tragen, Herbstblumen und Blätter betrachten, mir den Wind durchs Gesicht blasen und das Gesicht von der Sonne wärmen lassen, wenn sie denn scheint,  etwas weniger hart arbeiten, zarte, warme Cello-Musik hören, warm duschen, Kaffee mit weichem Milchschaum trinken und Schokoküsse (herrlich zarter Zuckerschaum!) essen…und so gut es geht, zart mit mir sein – in Gedanken und Handlungen.

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Ein Kommentar

  1. Vielen Dank für diesen Impuls,…. ich leide manchmal sehr unter der (oft sicher ungewollten)Härte und Unachtsamkeit meiner Mitmenschen, dieser heißgeliebten und doch oft so kantigen, lauten, groben Stadt, harten Worten, harten Entscheidungen, hartem, ruppigen Alltagsrhytmus, der mich manchmal aus der Bahn schmeißt.
    wenn es mich das nächste mal erwischt, werde ich eine zarte, weiche Zeit einlegen, mein Herz in Watte betten, meine Seele verwöhnen und meinen Körper wärmen lassen.

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