Noch nicht pleite, aber müde

10632742_10152199976581829_1236580363698896677_nHeute bin ich mit bleierner Müdigkeit aufgewacht. Im Körper und in der Seele.

Körper: Der Sturz vor ein paar Wochen, die Verletzungen am Oberschenkel, das gedehnte Band…alles heilt langsam…aber es ist belastend, über Wochen hinweg Schmerzen zu haben und die Einschränkungen zu spüren. Dazu noch eine Erkältung, die ich mir bei einem herrlichen Sommerfest geholt habe, das leider – bei nicht sommerlichen Temperaturen – im Freien stattfand. Und dadurch bedingt schlechter Schlaf. Obendrein verspannte Muskeln…der Körper ist gerade ziemlich müde.

Seele:

– Mühsame Arbeit: Es geht voran am Schiff. Schritt für Schritt. Aber ich hätte nie gedacht, dass es noch sooo viele Schritte sind. Und so viel Kleinkram, der erledigt werden muss…Bohrköpfe, die abbrechen oder Geräte wie eine Große Flex, die kaputtging….und ersetzt werden müssen. Gestern zum Beispiel haben wir damit begonnen, die Tanks zu konservieren. Das Schiff hat zwei große Dieseltanks. Die wurden von einer Firma professionell gereinigt und alle Rückstände wurden entfernt. Jetzt müssen sie neu gestrichen werden. Die Einstiegslöcher hatten wir nach der Reinigung alle offen gelassen – zwei jedoch waren nie geöffnet worden. Dazu musste erst der Fussboden entfernt werden, der darüber lag. Dann konnten die Schrauben gelöst – je 34 Stück festsitzende, hartnäckige, schwer zugänglich Schrauben. Es dauerte 3 Stunden. Ich war dankbar für Dan, einen der fünf Männer, die gerade mithelfen, dass er sich so durchgekämpft hat – und für Isaac und Renan, die die Tanks dann gestrichen haben – echt harte Arbeit. Ich bin so dankbar für die jungen Männer, die sich da durchgekämpft haben. 156040_10152197517336829_5587088668256549799_n

– Enttäuschungen: Eigentlich hatte ich einen Liegeplatz schon mündlich zugesagt bekommen und auch den Mietvertrag schon zum Unterschreiben erhalten. Dann gab es noch die eine oder andere Sache zu klären…und diese Woche kam die Absage: Es klappt leider nicht. Puh! Wieder von vorne beginnen mit der Suche nach einem schönen, zentral gelegenen, sicheren Liegeplatz – das ist kein Vergnügen.

– Wenig Schönes: In meinen Seminaren über Stress, Leben in Balance etc. erzähle ich Menschen häufig, dass man bei Stress nicht nur Erholung braucht, sondern auch schöne Dinge, die das Herz und die inneren Tanks wieder auffüllen. Das gilt auch für mich!

– Segen und Mühe: Gerade in Bezug auf Finanzen erlebe ich beides: Segen in Form von unerwarteten Geschenken – letzte Woche zum Beispiel von einer Frau, der ich einmal in meinem Leben begegnet bin – auf einer Frauenkonferenz auf der ich sprach. Aber auch Woche um Woche Verkauf einzelner Bücher auf Amazon, verschiedener Artikel auf Ebay und mehr, um irgendwie mehr Geld für das Projekt zusammen zu bekommen.

Was ich tun will, um wieder munterer zu werden

Körperliche Energie: Früh ins Bett gehen, lange schlafen, gesunde Sachen essen, Bewegung!

– Raum für Schönes machen…. trotz der zeitlichen und finanziellen Enge immer wieder Raum, Zeit und auch Geld investieren, um Schönes zu erleben, bei dem meine Seele auftankt… (hier lasse ich mich auch gern beschenken, gerade weil die eigenen Ressourcen sehr knapp sind): Heute hab ich Schönes getankt: ein langes Telefonat mit einer lieben Freundin, Kaffeetrinken in der königlichen Gartenakademie im warmen Sonnenschein mit einem inspirierenden Artikel und anschließend drei Stunden im botanischen Garten. Ganz sind Batterien noch nicht aufgeladen.

– Kleine Fluchten / Auszeiten: Ich träume von einem Kajak, um ab und an nach der harten Arbeit am Schiff eine Runde paddeln zu gehen…und ab und an einer Auszeit an einem schönen, erholsamen Ort.

– Neues ausprobieren….ich hab da schon ne Idee! Ihr dürft gespannt sein!

10473361_10152197475576829_3119484667829785425_nWas ihr tun könnt, um mich aufzumuntern

Mir fällt gerade auf, dass das Wort Aufmuntern das Gegenteil von Ermüden ist..manche Menschen und Situationen ermüden…andere muntern auf!

 Einladen zu schönen Events, Abenteuern…ist natürlich ne Frage von zeitlicher, emotionaler und körperlicher Energie….aber scheut euch nicht, zu fragen, ob ich Lust hab, bei was Schönem mitzumachen…wer weiß, vielleicht klappt es….

– Geschenke: Ich gebe zu, ich liebe Geschenke. Egal ob kleine oder große Geschenke für meine Schiffsprojekt, die signalisieren: Du bist nicht allein…oder was Schönes, Leckeres oder ein Gutschein für etwas, was ich mir sonst nicht gönnen würde…ich liebe es, wenn ein Geschenk zum Ausdruck bringt: Ich möchte dir eine Freude machen…du bist nicht allein.

Ermutigung mit Worten: Ich bin eine Frau der Worte. Aufmunterung tut immer gut…Worte, Gebete…ein schönes Zitat  – Erinnerung an Wahrheiten, die ich vielleicht gerade nicht so präsent habe, wertschätzende Worte berühren mich fast immer und muntern mich oft sehr auf.

Jetzt aber erst mal schlafen gehen, ein schönes Buch lesen…und mich für Morgen stärken.

Zwei Tage später:CIMG3596

Das traf sich gut. Ebay Kleinanzeigen bot 2 Kajaks für zusammen 100 Euro an. Alt aber ok. Ein Mann mit Kleinbus war gerade an Bord (nur der Mann an Bord, der Bus blieb am Ufer) und holte mir die Dinger am Stadtrand von Berlin ab.

Jetzt brauch ich nur noch Paddel dafür…dann kann das Erholungspaddeln lostgehen – falls ihr Lust habt, die Kajaks, Paddel und die Erholung zu sponsoren könnt ihr das gern machen z. B. über Paypal – Link dazu rechts – ich würde mich sehr freuen!

Drei Tage später:

Langsam ahne ich: Am Sonntag hatte ich wohl eine kleine Gehirnerschütterung. Ich war Samstags mit vollem Schwung gegen einen Stahlbalken am Schiff geknallt, als ich aus der Hocke nach oben ging. Stahl ist härter als Knochen. Der Physiotherapeut, der mich eigentlich wegen meines Beins behandelt, sah sich auch den Kopf an und meinte, dass durch den Schlag die Versorgung ins Stocken geraten ist…puh. Kein Wunder, dass ich mich wie erschlagen fühlte!

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5 Kommentare

  1. liebe Kerstin,

    danke für dein update…ich bete gerne für dich und wünsche dir für die kommenden aufgaben viel kraft u durchblick, und die richtigen leute an deiner seite, die dir aufgaben abnehmen können und dir damit kraftreserven bewahren.

    alles liebe,
    petra

    1. Danke Petra, demnächst habe ich 10 Tage ein Seminar in der Schweiz – das aber zeitlich so gestaltet ist, dass ich viele Freiräume habe…da werde ich mir – neben Genuss – auch noch Zeit zum Überlegen nehmen: Was kann ich delegieren usw. Danke für dein Gebet!

  2. Klingt sehr gut, liebe Kerstin…mir hilft auch Schwimmen gut beim Abschalten oder Nachdenken…Wasser über dem Kopf hilft mir innerlich ruhiger und „klarer“ zu werden… :)

  3. Tapfere Frauen waren es, die Deutschland als es in Schutt und Asche lag wieder aufbauten, die in Abwesenheit aller kriegfähiger und vieler eigentlich kriegunfähigen Männer Kind und Hof versorgten – und tapfere Frauen sind es, die einem Mann Ansporn, Rückhalt und Ermutigung schenken.

    Kerstin, Du bist solch eine tapfere Frau.

    Du hattest eine Vision und Zeit Deines Lebens setzt Du Dich für andere Menschen ein, Du lebst Deine Stärken indem Du Menschen aufmerksam zuhörst, punktuell entscheidende Hinweise gibst und Menschen unterstützt, das eigene kreative Potential zu entfalten, eigene Grenzen kennenzulernen, manche Blockade zu lösen und das eigene Leben lebenswerter zu gestalten, Freisetzung zu erleben. All dies mündet in Deiner Vision, ein Schiff umzubauen und kleinen Seminarraum, Wohnraum und Herberge damit zu erschaffen.
    Kerstin, Du hattest vom Bootsbau keine Ahnung und während der vergangenen Monate hast Du unsäglich vieles dazu gelernt, bist oft über eigene Grenzen gegangen und durchlebtest Höhen und Tiefen. Wie jede tapfere Frau gibst Du nicht auf. Du setzt Dir erreichbare Ziele, integriert andere Menschen, sprichst in vielen Menschen die Sehnsucht an, unmöglich scheinendes zu überwinden und umzusetzen und Du bietest die Möglichkeit, Teil dieser ganzen Geschichte zu werden – damit Du jene Helfer und Unterstützer sich auf eine neue Weise mit sich selbst, ihrem Leben, ihrer Lebenssituation auseinandersetzen können.

    Tapferkeit ist eine kostbare Tugend, in Kombination mit Liebe und Leidenschaft, Hingabe und Zielorientierung samt Gelassenheit ist sie eine königliche Eigenschaft. Du bist königlichen Geschlechts – auch mit Roststaub und Prellungen – und in dieser Haltung wirst Du Dein Ziel sicher und gut erreichen samt allen Getreuen und Mitstreitern.

    Was Dich lebendig macht ist nicht der Krampf und Schmutz, der Schmerz – sie sind allesamt nur Mittel zum Zweck um Hilfe zu erfahren, Ohnmacht zu überwinden, Menschen im Zerbruch begegnen zu können und um zu erleben wie es sich anfühlt, immer wieder Tiefschläge zu erleben, wieviel Kraft und Zuversicht es kostet, immer wieder aufzustehen, immer wieder in die Balance des Ausgleichs, das Wechselbad aus Anstrengung und Erholung, Anspannung und Entspannung einzutauchen.

    Herzliche Grüsse und Segenregensonnenschein
    Tobias

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