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Staunen: Wellness für die Seele und Superkraft

und andere Ideen für (d)ein gutes neues Jahr

Mein Satz für 2022: „Ich bin voller Staunen!“. In einem englischen Magazin gab es 2012 mal eine Liste von Sätzen, die man gesagt haben soll, bevor man stirbt. Da waren so zauberhafte Sätze dabei wie

· Heute war gut.

· Danke, dass du das ermöglich hast.

· Ist das nicht wundervoll?

· Ich wage es!

Ich habe mir überlegt, welchen Satz ich 2022 öfter sagen will.

Ich schwanke noch zwischen „Ich bin voller Staunen!“ und „Ist das nicht wundervoll?“ Ich will ich mehr Staunen.

Eine Frau dankte Gott für Wimpern. Diese „Scheibenwischer“ der Augen sind winzig klein. Und doch sind sie wirkungsvoll und wichtig, um Staub zu entfernen und eine klare Sicht zu ermöglichen – bis hin zu den Sternen. 

Viel Freude beim Staunen über das Kleine und das Große wünscht dir deine

Als im Herbst 2015 eine Mondfinsternis und ein Blutmond zu sehen waren, blickten weltweit Millionen von den Menschen in den Nachthimmel und bestaunten das Spektakel, das sich ihnen da präsentierte. Ich war auch dabei. In den frühen Morgenstunden war der Mond dann als riesige Scheibe knapp über der Erde zu sehen und wirkte weit größer als sonst. Mich hat das beeindruckt. 

Auch wenn sich nicht jede Nacht so spektakuläre Bilder bieten, lohnt es sich, in den Nachthimmel zu schauen. Mond und Sterne mit bloßem Auge oder einem Teleskop zu betrachten, das eine oder andere Sternbild wiederzuerkennen und über die Größe und die Weite des Universums ins Staunen zu kommen. Wir sehen ja nur einen Bruchteil all der Sterne, Galaxien und Welten, die es „da draußen“  gibt. 

Das Erstaunliche ist, dass der Mensch „zoomen“ kann. Oder es zumindest im Lauf der Zeit lernt. Die Augen von Babys können nur das erkennen, was sich in ihrer unmittelbaren Nähe befindet. Mit wachsendem Bewegungsradius wächst auch die Fähigkeit, in die Weite zu sehen. Wir Menschen können in die große Weite blicken – aber auch das Kleine in den Augenschein nehmen, was sich uns präsentiert. Das ist eine einzigartige Fähigkeit. 

Zum Beispiel Spinoza – so habe ich ihn genannt. Vielleicht war er auch eine Sie. Auf alle Fälle war es eine Spinne, deren kleinen Rücken ein winziges Kreuz zierte. Und die zwischen den duftenden Lavendelpflanzen auf meinem Balkon ihr kunstvolles, feines Netz spannte. Eigentlich mag ich – wie viele Menschen – Spinnen nicht sonderlich gern.

Doch der oder die zierliche Spinoza hatte es mir angetan. Täglich, wenn ich in der sommerlichen Mittagspause auf dem Balkon saß, bewunderte ich ihren kleinen Körper, ihre zierlichen Beine, die hauchdünnen Fäden, die sie zwischen den Blütendolden spannte.

Noch kleiner geht es in der Welt der Bakterien und Mikroben zu. Doch wenn man diese Winzlinge unter dem Mikroskop betrachtet, entdeckt man zauberhafte Wunderwerke von einzigartiger Geometrie. Jeder Schneekristall formt ein einzigartiges, unvergleichliches Muster von atemberaubender Schönheit.

Ich kann nicht aufhören zu staunen, wenn ich sehe, wie kunstvoll komponiert, einzigartig gestaltet und wunderbar die Welt gemacht ist, von der wir umgeben sind! Oder die in uns ist. Das Wunderwerk unserer Zellen. Mikroskopisch kleine Immunzellen, die böse Viren vernichten und uns so das Leben sichern! 

Wer die Augen offen hält, findet täglich etwas zu stauen. In der Struktur eines Blattes oder einer Feder. Das Wunder entdeckt, wer auf das ganz Kleine fokussiert. Und staunen ist im Grunde die Basis für Dankbarkeit. 

Jetzt bist du dran

Lehne dich zurück und freue dich daran, wie kunstvoll du aus tausenden kleinen Einzelteilen zusammengestellt bist.

Denk mal

Welche winzige Pflanze oder welches große Ereignis kann dich ins Staunen versetzen?

Mach mal

Entdecke heute etwas Winziges. Und bestaune es

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