Was ist Hunger? Wie fühlt sich Hunger an? Es wäre äußerst hilfreich, körperlichen Hunger so unmissverständlich zu spüren, wie das Bedürfnis auf die Toilette zu gehen. Aber so eindeutig macht er es uns leider nicht. Zu unterscheiden, wann ist es körperlicher Hunger, wann emotionaler, ist eine besondere Herausforderung. Oft weiß man es erst hinterher.
Essensdrang oder Hunger?
In meiner Inspirationsmail diese Woche habe ich schon über die Herausforderung echten Hunger von Essensdrang zu unterscheiden thematisiert. Körperlicher Hunger ist meist nicht auf ein spezifisches Lebensmittel gerichtet und lässt sich durch Essen befriedigen. Essensdrang hat meist nur DIE EINE SACHE im Fokus (der Burger oder das Glas Nutella) und danach bist du genauso “hungrig” wie davor.
Es ist ein Kreislauf
Ein Trigger löst Essensdrang aus, du isst und im schlechten Fall fühlst du dich danach nicht wohl, weder gesättigt noch zufrieden.
3 mögliche Trigger für Essensdrang
Für Essensdrang kann es verschiedene Auslöser geben:
- Mentale Trigger
- Emotionale Trigger
- Körperliche Trigger
Hinter jedem Trigger steckt etwas – meist kein wirklich echter Hunger.
Lisa zum Beispiel steckt fest. Ihre Gedanken drehen sich nur noch ums Essen. Dadurch hat sie ordentlich zugenommen. Sie versucht dagegen anzukämpfen: Deshalb verzichtet sie seit Wochen auf ihr Frühstück und Abendessen. Sie achtet wenig darauf, was ihr Körper braucht und signalisiert. So passiert es ihr regelmäßig, dass dann spätabends beim TV schauen, doch einmal in die Chipstüte gegriffen wird, die ihr Mann sich geholt hat. Und nach einer Handvoll wird schnell zwei, drei und dann sogar die ganze Tüte. Lisa hat Verzicht-Heißhunger. Dahinter steckt ein vom Kopf gesteuerter Abnehmwahn und vielleicht auch wenig Selbstvertrauen, die Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Das wird Lisa nicht mit Verzicht von Mahlzeiten lösen können. Sie bräuchte Coaching und Begleitung.
Micha (Name geändert), meinem Physiotherapeuten, hat mit emotionalen Triggern zu kämpfen. Eigentlich ist er ein fitter Typ, bewegt sich gern, klettert, fährt Rad. Nur bei Nutella konnte er sich nicht beherrschen. Überhaupt nicht. Willenskraft half nicht. Nutella war stärker. Plötzlich war das halbe Glas leer. Immer und immer wieder. Ich hab´ dann ein kurzes Coaching mit ihm gemacht, um die Emotionen hinter dem Verlangen zu identifizieren und zu „neutralisieren“. Eine Woche später erzählte er mir: „Nutella zieht mich nicht mehr an. Es ist jetzt irgendwie normal.“
Fred ist ein Arbeitstier. Manager einer großen Firma. Morgens steht er um 5 Uhr auf. Abends kommt er spät heim, aufgrund von vieler Telefonate mit Kunden aus anderen Zeitzonen. Es kommt nicht selten vor, dass er Essen vergisst oder halt eben nicht dazu kommt. Zusätzlich hat er wenig Ruhe, selten genug Schlaf und Bewegung ist auch ein schwieriges Thema. So passiert es nicht selten, dass er auf der Heimfahrt beim goldenen M anhält. Beschämt erzählt er, dass es manchmal sogar zwei Menüs sind, die er dann eben so mal verdrückt. “Burger sind meine große Schwäche!”. Dabei ist es nicht der Burger. Fred versorgt die Bedürfnisse seines Körpers nicht gut und hat verlernt, darauf zu achten was sein Körper braucht.
All drei haben nicht grundsätzlich ein Problem mit Chips, Nutella oder Burger. Ganz ehrlich: Es ist ok mal Nutella oder Burger zu schlemmen und Abends eine angemessene Menge Chips. Aber: Jeder der drei hat nicht erkannt, was hinter dem Essensdrang steckt. Jeder Essensdrang hat eine andere Ursache als Hunger. Und- das ist die gute Nachricht – in dem eigentlichen Grund für den Essensdrang steckt auch die Lösung.
Die Lösung: Positive Alternativen für die Trigger etablieren
Du kannst deinen Essensdrang kontrollieren und in den Griff bekommen. Mit etwas Übung sogar mühelos. Du musst dazu “nur” die eigentliche Ursache identifizieren, dafür Alternativen suchen und etablieren.
- Ursache für mentale Trigger: Ungesunder Verzicht, Selbstkritik, niedriges Selbstvertrauen, Verzicht als Strafe, … Lösung: Verantwortung für das Leben übernehmen, Selbstvertrauen stärken, Selbstannahme
- Ursache für emotionale Trigger: Essen aus Stress, Angst, Langweile, … Lösung: Pos. Alternativen für die emotionalen Bedürfnisse, bei Stress z. B. Pausen einplanen, bei Langweile Aktivitäten einbauen, …
- Ursache für Körperliche Trigger: Oft das nicht beachten anderer körperlichen Bedürfnisse, wie Ruhe, Schlaf, Bewegung, Durst, … Lösung: Den wahren Grund identifizieren und versorgen
Schön wäre es, wenn es damit erledigt wäre. Ganz so einfach ist es oft nicht. Vor allem, wenn der Essensdrang und der Trigger schon länger Teil deines Lebens ist.
Hilfe annehmen
Oft hilft das bloße Wissen um eine Lösung nicht weiter. Die erwähnte Coaching-Technik die ich mit Micha angewandt habe, kannst du z.B. auch für dich selbst anwenden. Wie? Das habe ich in einem Webinar erklärt.
„Emotionales Essen stoppen“ ist unser beliebtestes Webinar – vermutlich, weil sich beim Essen nicht beherrschen können für viele Menschen so ein großes, leidvolles Thema ist.
Am Donnerstag, den 21. Oktober von 12.00 bis 13.30 halte ich das Webinar noch einmal live. Ich gebe hilfreichen Input und baue einige neue, kraftvolle wissenschaftliche Erkenntnisse ein und nehme mir Zeit für deine Fragen.
Wenn du dabei sein möchtest oder dir später die Aufzeichnung ansehen willst, kannst du das Webinar hier buchen:
https://down-to-earth.de/shop/webinar-emotionales-essen-stoppen/
Pro Teilnehmer pflanzen wir übrigens einen Baum in Afrika – damit es auch anderen besser geht. Ich bin mir sicher, dass ich auf deinem Weg zu mehr Freiheit in Bezug auf Essen helfen kann.
Bitte leite diese Blogartikel auch an andere weiter, für die er hilfreich sein könnte.
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PS: Wenn du an einer anderen Stelle feststeckst und neue Strategien brauchst, um ein Problem zu lösen, dann gönne dir doch eine Stunde Coaching mit mir – das reicht oft schon, um den Knoten zu lösen.
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