Was Bohnen und Delfine mit Lebensfreude zu tun haben? Nun, das wirst du heute erfahren.
Diesen Blogbeitrag behandelt thematisch das Lebenselement Energie & Lebensfreude“ aus meinem Swing-Konzept der 8+1 Lebenselemente.
Mehr Lebensfreude wünschen sich viele. Lang dachte ich: Die einen freuen sich eben mehr, die anderen weniger.
Und ich gehöre wohl zu denen, die das Leben mehr genießen als andere.
Dann entdeckte ich, dass es nicht nur mit Veranlagung, sondern auch mit Denkmustern und Haltungen zu tun hat. Manche Menschen sind von vielen Dingen so belastet, dass in ihrem Leben wenig Raum für Lebensfreude und Genuss bleibt. Sie leiden darunter, aber haben nie gelernt, wie sie den Raum für Lebensfreude schaffen und zu mehr Freude finden können, wer Lebensfreude erleben will, braucht Platz und Freiraum. Innerlich und äußerlich. Das erinnert mich an Delfine. Delfine sind wohl gerne risikofreudig und sie lieben Herausforderungen genauso wie Spaß und Abenteuer. Sie nehmen ihren Lebensraum ein. Delfine sind Meister der Lebensfreude.
Delfine sind wundervolle Vorbilder für uns. Geschmeidig sind sie in ihrem Element voller Lebensfreude und Liebe. Delfine zeigen uns, wie es möglich ist ins Leben einzutauchen und mit dem Leben in Berührung zu sein.
Ich erlebe: Wenn ich Lebensfreude empfinde, bin ich in meinem Element, wie ein Delfin im Wasser!
Deswegen haben wir für dieses Lebenselement die Farbe Orange und das Icon des Delfins gewählt.
Jedes Böhnchen gibt ein … Grund zur Freude
Eine ältere Dame hatte die Angewohnheit, einige Bohnen mitzunehmen, wenn sie in den Tag startete. Sie schob sie in die rechte Jackentasche. Immer wenn sie etwas Besonderes erlebte, etwas, das sie erfreute, nahm sie eine Bohne aus der rechten Tasche und steckte diese in die linke.
Das waren keine großen Ereignisse, auch bei kleinen Freuden tat sie das. Im Laufe des Tages wanderte die eine oder andere Bohne von rechts nach links. Manchmal zwei oder drei, manchmal mehr. Selbst wenn es nur eine war, war der Tag für die alte Dame gelungen. Am Abend leerte die Dame regelmäßig ihre linke Tasche und ließ mit jeder Bohne die besonderen Momente des Tages Revue passieren. So konnte sie ein weiteres Mal an diesem Tag diese schönen Erlebnisse dankbar feiern.
Viele Menschen denken, Lebensfreude ist wie Glücksspiel. An manchen Tagen funktioniert es, andere Tage sind Nieten. Wer so denkt, macht sich selbst zum Opfer der Ereignisse. Lebensfreude ist machbar.
Wenn du weißt, aus welchen „Bausteinen“ sich Lebensfreude zusammensetzt, kannst du gezielter dafür sorgen, dass diese Grundelemente im eigenen Leben in ausreichender Menge vorhanden sind.
Viel Spaß beim Entdecken, wie du täglich einige Bohnen der Freude sammeln kannst.
Wie entstehen gute Gefühle?
Im Grunde sind Gefühle nichts anderes als körperliche Signale, die uns darauf hinweisen, ob unsere Bedürfnisse erfüllt sind.
Wenn unsere wesentlichen Bedürfnisse erfüllt sind, fühlen wir uns gut. Das kann man bei kleinen Babys sehen. Sind sie mit Nahrung, Nähe, trockenen Windeln oder auch Ruhe versorgt, sind sie zufrieden. Sind wesentliche Bedürfnisse nicht erfüllt, melden sie sich mit Geschrei.
Bei Erwachsenen ist das nicht anders. Nur dass wir meist nicht laut schreien, wenn unsere Bedürfnisse nicht erfüllt sind – außer wenn wir vor Schreck oder Ekel schreien oder vor Freude über das Tor unserer Lieblingsmannschaft jubeln. Du kannst Gefühle nicht direkt beeinflussen. Eine Aufforderung wie „Mensch, freu dich doch!“ wird größtenteils nicht dazu führen, dass man mehr Freude erlebt.
Die Sehensucht nach Glück
In den letzten Jahren hat die Glücksforschung einen Boom erlebt. Menschen wollen herausfinden, was man für ein glückliches Leben braucht.
Die Forschung ergab, dass man ein Verhältnis von 3:1 braucht. 3 positive Emotionen zu einer negativen. Als ich die Zahl zum ersten Mal gelesen habe, habe ich innerlich gestöhnt. 3:1 – wie soll das gehen? Viele Menschen erreichen die Quote tatsächlich nicht. Ihr Leben fühlt sich mies an.
Den „3:1-Menschen“ geht es im ganzen Leben richtig gut. Sie haben hohe Werte bei Themen wie Selbstannahme, Bewältigung des Lebens, starke, positive Beziehungen, stabile Ehen, Gesundheit, Langlebigkeit, persönliches Wachstum, Kreativität und Offenheit. Sie sind obendrein noch netter zu ihren Mitmenschen als die anderen. In fast jedem Lebensbereich schneiden Menschen mit mehr positiven Emotionen besser ab.
Es lohnt sich durchaus, positive Emotionen zu entdecken und zu fördern.
Im Grunde sind positive Emotionen nichts anderes als körperliche Signale, die uns darauf hinweisen, ob unsere Bedürfnisse erfüllt sind.
Du kannst Gefühle nicht direkt beeinflussen. Eine Aufforderung wie „Mensch, freu dich doch!“ wird meist nicht dazu führen, dass man mehr Freude erlebt.
Doch es gibt einige „Stellschrauben“, die beeinflussen, wie viel Freude wir empfinden.
Stellschrauben für Lebensfreude
- Mehr Lebensfreude durch weniger Ballast
Ballast belastet. Wer sich von Ballast befreit, erlebt häufig schnell mehr Zufriedenheit und Freude.
- Mehr Lebensfreude durch Reflexion
Freude ist ein Gefühl. Um sie wahrzunehmen, ist es hilfreich, sich überhaupt darin zu üben, Gefühle wahrzunehmen. So wie es die alte Dame mit den Bohnen tat.
- Mehr Lebensfreude: Leben ist draußen
Lebendigkeit erleben wir in der Aktivität und Begegnung. Das Leben ist draußen. Dort, wo der Wind weht, die Wellen sich kringeln, Menschen einander begegnen, der Körper sich bewegt.
Ist Lebensfreude Typ Sache?
Wie viel Freude wir erleben, hängt auch davon ab, ob wir unsere Freudenquellen kennen und wissen, wie wir sie einsetzen können.
Es ist kein Geheimnis: Menschen sind verschieden. Doch oft werden in Ratgebern alle über einen Kamm geschoren: Mache das und du findest Ruhe. Das Rezept für Freude ist… Wenn das tolle Rezept dann nicht wirkt, ist man frustriert und klagt sich im schlimmsten Fall noch selbst an.
Es ist besser, die Vielfalt der Persönlichkeiten in Betracht zu ziehen, aber auch die Tatsache, dass sich Menschen in ihrem Verhalten und Sehnsüchten auch ähneln. Es gibt verschiedene Wege, Unterschiede in Menschen zu beschreiben, zum Beispiel introvertiert – extrovertiert, cholerisch, melancholisch, sanguinisch und phlegmatisch usw.
Ich selbst schätze das Enneagramm als Werkzeug, (klicke den Link für mehr Input) um unterschiedliche Persönlichkeiten zu beschreiben. Ich nutze es hier, um unterschiedliche Wege zur Freude zu beschreiben. Die erste Zahl bezieht sich auf die Nummer in der Enneagramm-Klassifizierung.
Die Persönlichkeiten und wie sie Freude erleben
1 Die Perfektionisten: Sie erleben Freude, wenn sie etwas gut und richtig gemacht haben. (7)
2 Die Helfer: Sie spüren Freude, wenn sie andere unterstützen konnten. (4)
3 Die Gewinner: Sie sind glücklich, wenn sie Erfolge feiern können. (6)
4 Die Romantiker: Sie sind glücklich, wenn sie ihre Individualität zeigen können. (1)
5 Die Forscher: Sie genießen es, wenn sie etwas gründlich durchdenken können. (8)
6 Die Pessimisten: Sie sind glücklich, wenn sie sich sicher und geborgen fühlen. (9)
7 Die Optimisten: Sie lieben die Abwechslung und Neues. (5)
8 Die Anführer: Sie genießen es, wenn sie stark und souverän sein können. (2)
9 Die Friedensstifter: Sie genießen es, wenn Harmonie herrscht. (3)
Eine Möglichkeit, mehr Freude zu erleben, ist, mehr von dem zu tun, was dir ohnehin schon viel Freude macht. Eine andere ist es, mal bewusst andere Formen der Freude auszuprobieren. In Klammern findest du die Zahl des Typen, der ganz anders ist als du, dessen Verhaltensmuster mehr in dein Leben zu integrieren dir aber guttun könnte.
Neues entdecken weckt Lebensfreude
Das Reisen in die Welt im Außen kann immer auch zu einer Reise ins Innere einladen, die Freude weckt und das Leben stärkt. Neues zu entdecken macht glücklich.
Etwas selbst zu erleben, wirkt sich tiefer auf die Lebensfreude aus als Erfahrungen, die man nur aus zweiter Hand erhält. Dort, wo man sich tatsächlich auf Neues einlässt, wird das Gehirn gefordert.
Wenn man etwas wirklich erkennt, begreift und versteht – also nicht nur stupide Vokabeln auswendig lernt – werden neue Neuronen im Hirn gebildet. Sie stärken unser Leben. Weil das so wichtig ist, wird dieser Prozess mit der Ausschüttung von Glückshormonen belohnt.
Bei jedem echten Begreifen werden ähnliche Hormone ausgeschüttet wie bei sexueller Begegnung. Man hat quasi einen kleinen Orgasmus im Kopf. Dieses wunderbare Gefühl kennt jeder, der schon mal eines der berühmten Aha-Erlebnisse hatte – oder einem Kind beim Entdecken der Welt zusah.
Wer also seine Lebensfreude und Glücksgefühle verstärken will, tut gut daran, sich auf Neues einzulassen.
Das ist auch der große Unterschied zwischen Urlaub und Reisen.
• Urlaub ist eine Zeit, in der man nicht arbeiten muss und Körper und Seele sich erholen können. Oft isst man die gleiche Nahrung, erlebt nur wenig echtes Neues. (klicke den Link für Urlaubs Impulse)
• Reisen heißt: Man lässt sich auf neue Orte ein und entdeckt im Äußeren etwas, das mit der inneren Welt korrespondiert und einem etwas Neues über sich selbst zeigt.
Drei Eigenschaften eines Entdeckers
• Wagnis: Er geht auf das Fremde und Neue zu und probiert Begegnungen, Tänze, Bewegungen, Mahlzeiten, Kleidungsstücke usw. aus, die ihm bisher fremd waren.
• Überraschung: Er akzeptiert und genießt, dass nicht alles planbar ist.
• Achtsamkeit: Er kultiviert die Fähigkeit, im Äußeren und Inneren genau hinzusehen. Er fragt sich zum Beispiel: Was spüre und erlebe ich? Was sagt mir das über mich?
Wann immer es finanziell und zeitlich möglich ist, empfiehlt es sich, auf eine Reise in andere Regionen zu gehen. Doch auch in der eigenen Umgebung kannst du Entdecker (klicke auf den Link für mehr Impulse) sein, indem du übst, Dinge wahrzunehmen und dich davon berühren und ansprechen zu lassen.
Glück finden im Alltag
Gretchen Rubin hat ein Jahr damit verbracht, verschiedene Bücher und Studien über Glück zu lesen und dann im Selbstexperiment auszuprobieren, was funktioniert. In dem Buch Das Happiness-Projekt beschreibt sie die Ergebnisse.
Glück fand sie unter anderem durch:
Mehr Energie, aktiv Liebe üben und Beziehungen pflegen, höhere Ziele verfolgen, Gelassenheit einüben, spielen, Freundschaften pflegen, schöne Dinge kaufen, über die Ewigkeit nachdenken, eine Leidenschaft einüben, Achtsamkeit üben, Zufriedenheit praktizieren, Perfektionismus ablegen, …
Es geht gar nicht so sehr um das große Glück, sondern vielmehr darum, die Glücksmomente im Alltag zu erhöhen. Warum?
- Glücklich lebt es sich leichter.
- Glückliche Menschen sind attraktiver für andere – sowohl für Freundschaften als auch für die Partnerwahl.
- Die Welt kann mehr glückliche Menschen vertragen.
Eine der schönsten Übungen, die ich selbst kenne, um Lebendig-Sein und Lebensfreude zu spüren und einzuüben, ist eine Abwandlung der Exerzitien von Ignatius von Loyola.
Am Ende eines Tages fragt man sich:
- Wann war ich heute am wenigsten lebendig?
- Wann war ich heute besonders lebendig?
Wer das allein oder vielleicht auch mit dem Partner oder der Partnerin oder Freunden regelmäßig praktiziert, wird immer besser erkennen, was Lebensfreude raubt oder schenkt.
Im Laufe der Zeit kann man dann aktiv steuern, mehr von den Aktivitäten und Haltungen zu praktizieren, die glücklich machen, und weniger von denen, die keine Freude schenken.
„Ich tue meine Pflicht, aber ich habe die Freude am Leben verloren!“
Wenn es dir manchmal so geht, dann lerne drei einfache Wege, um wieder mehr …
- Freude zu spüren,
- Freude zu erleben und
- Freude zu teilen.
Webinar: Lebensfreude finden. Drei Schritte zu mehr Erfüllung
Wie kann man die Woche so gestalten, dass man alle Arbeit schafft und noch genug Raum für Kreativität, Beziehungen, Ruhe und pures Leben bleibt? Dieses Buch gibt ausgehend von der Schöpfungsgeschichte Antworten – und zeigt Wege zu einem erfüllten und ausgewogenen Leben auf.
Das Konzept der Swing-Balance
Das Lebenselement „Energie & Lebensfreude“ gehört zu meinem Swing-Konzept: Das Schönste und Tiefste, was ich je entwickelt habe, für ein ganzheitlich gutes Leben. Während die anderen Konzepte die einzelnen Lebensbereiche stark voneinander trennen, betrachtet das Swing-Konzept die menschlichen Grundbedürfnisse, die für ein ausgewogenes Leben wichtig sind:
Die Besonderheit an dem Swing-Konzept ist, dass es für ein erfülltes Leben zwar wichtig ist, dass alle Elemente im Leben vorhanden sind, aber egal, wo und wie man sie auslebt.
Ob sich Vision und Kreativität im Beruf oder in der Freizeit entfalten, ist nicht so entscheidend – Hauptsache, sie finden überhaupt im Leben Raum.
Online kannst du hier einen Test machen, welches Lebenselement gerade zu kurz kommt.
Hier kannst du eine kurzweilige Zusammenfassung über Swing im Blog lesen.