Leben entdecken – und einen neuen Freund finden
War ich heute lebendig?
Ja! Und wie! Der schönster Moment des Tages war, als ich mit meinem neuen Freund Lukas (3. Klasse) erfolgreich alle 12 Kugeln in die Gesichter von Astrid Lindgren Figuren bugsiert habe und er mich am Ende fragte: „Bist du Morgen wieder da?“ Herzerwärmend schön.
Was habe ich Neues über das Leben entdeckt?
Wenn ein Wasserrohr verstopft ist, muss nicht unbedingt Dreck drin sein. Ich war an Bord und habe versucht ein Abflussrohr vom Dach wieder freizubekommen und stocherte drin rum. Und staunte nicht schlecht, als kein Dreck rauskam, sondern ne dicke, fette Spinne. NEIN, ich habe NICHT gekreischt! Aber nur fast! Kreischen lohnt sich nur, wenn jemand in der Nähe ist, der es auch hören kann. Allein macht es nur halb so viel Spass.
Was habe ich Neues über mich entdeckt?
Ich kann nicht wirklich gut damit umgehen, wenn jemand klagt und jammert. Heute erzählte mir der Sandstrahler, wie schwer es sei, die Farbschichten vom Boden des Hauptraums abzubekommen. Er sagte das in einem klagenden Unterton, der bei ein Automatikprogramm auslöste:
- Ihm geht es schlecht.
- Ich bin verantwortlich.
- Ich muss was tun, dass es ihm besser geht.
Mein Automatikprogramm bot ihm dann an (ohne dass der Rest von mir wirklich überlegt hat), ihm mehr zu zahlen, obwohl wir einen Festpreis vereinbart hatten. Autsch. Das wäre nicht unbedingt nötig gewesen. Wie jemand sich fühlt, ist immer zuerst seine Sache. Er hätte ja auch sagen können. „Krass. Voll die harte Farbe. Aber ich der Macgyver der Sandstrahler werde die Herausforderung meistern.“ Und sich wie ein Held dabei fühlen können. Ich hoffe mal, dass ich vom Leben für das teure Lehrgeld, das ich da bezahlt habe, was rausbekomme….ich das, was ich in der Theorie weiß – nämlich, dass ich nicht für die Gefühle der anderen verantwortlich bin, sondern nur für meine Handlungen – noch mehr verinnerliche!
wie gut, dass noch jemand nicht gut umgehen kann mit dem Jammern anderer. Das beruhigt mich. Wenn die Person dann auch noch keinen Rat annehmen möchte, dann erzeugt das in mir eine Welle von Ohnmacht und Wut, ich habe mich schon oft gefragt, wie man „konstruktiv“ mit solchen Gefühlen und Menschen umgeht.
Ich liebe auch solche „Sternstunden“ mit Kindern und genieße dann auch das warme Gefühl in meiner Brust :-)
Liebe Grüße, Elke
Herzlich willkommen im Club. Theoretisch weiß ich, wie man gut damit umgeht. Die eigenen Gefühle spüren (z. B. Hilflosigkeit). Das eigene Bedürfnis dahinter (z. B. Harmonie, Freude). Und dann überlegen und spüren, was man tun will. Im Impulsheft „schwierige Menschen“ hab ich etwas dazu geschrieben. Und ansonsten bin ich noch am Lernen.
http://down-to-earth.de/ih-schwierige-menschen.html