War ich heute lebendig?
Ja!
Was habe ich Neues über das Leben entdeckt?
Nichts wirklich Neues: Das Leben kann manchmal ganz schön anstrengend und voller Kämpfe sein. Manche Kämpfe gewinnt man, manche verliert man. Auch nichts Neues. Und wenn man Kämpfe (scheinbar) verliert, ist es schmerzlich. Ich habe in den letzten Monaten gtviel mit einer Freundin geliitten, gefiebert und gebetet, deren Enkelsohn schwer krank auf die Welt gekommen war. Heute hat er sich aus dem Leben auf dieser Welt verabschiedet. Als ich vorhin bei einem Spaziergang durch die Schrebergärten für seine Eltern und Oma gebetet habe, empfand ich, dass Gott mir für sie sagt: “Das Kämpfen war nicht umsonst.” Ich weiß nicht, was das heißt. Und ich will auch niemanden mit billigen Worten trösten. Trotzdem war es das, was ich empfand. Alles, was in der eigenen Macht steht, zu tun, damit Leben bleibt, ist glaube ich wirklich nicht umsonst…selbst wenn es nicht das Ergebnis bringt, auf das wir alle gehofft haben…das sie ein langes Leben hier auf der Erde miteinander teilen können.
Was habe ich Neues über mich entdeckt?
Die Phase jetzt ist für mich superanstrengend. Krankheit und Ausfälle im Team. Verzögerungen. Hexenschuss und Schmerzen, die in den letzen Tagen wieder zugenommen haben. Sorge um Bernd. 1000 Entscheidungen beim Schiff, die anstehen und die alle ineinandergreifen. Alle Details im Blick zu haben, ist definitiv nicht meine Gabe -bisher. Am Wochenende haben mich zwei Menschen mit dieser Gabe dafür gesegnet, dass sich diese Fähigkeit auch in mir entfaltet. Als Mensch – geschaffen nach Gottes Bild – besitze ich die Fähigkeit zumindest in Ansätzen. Und die können sich ja noch entfalten.
Dennoch: All das bringt mich schon an die Grenzen meiner Kapazitäten. Es gibt Phasen, da finde ich das alles nur schlimm und leide still. Oder auch laut. Und dann gibt es so Momente, wo in mir innerlich ein Hebel umgelegt wird. Das war Sonntag Abend so. Ich sah Schwierigkeiten und Herausforderungen fast ohne Ende. Und statt nur traurig darüber zu sein und mich entmutigen zu lassen, dachte ich: Jetzt erst recht!
Jetzt erst recht
- – will ich es anpacken
- – will ich glauben, dass Gott mit mir ist
- – will ich vertrauen, dass es einen Weg gibt
- – will ich hoffen, glauben, beten
- – will ich weitermachen.
Jetzt erst recht – nicht, weil es leicht ist. Das ist es gerade nicht. Sondern weil es richtig ist. Und sich lohnt. Auch und gerade im Angesicht der Schwierigkeiten.
Jetzt erst recht!
Ich war mal in einer ähnlichen Situation.
Das Wort das mir Gott damas gab war “Inakzeptabel”.
Es hat mir geholfen im Kampf. Vieleicht Dir auch.
Liebe Grüße,
Jens
Ja, das gefällt mir!
Ich habe Gänsehaut bekommen beim “Jetzt erst Recht”. Ich glaube, Gott ehrt das unendlich, weil Du trotzdem vertraust, trotzdem glaubst, trotzdem hoffst. Was für ein besonderer Weg, Gott zu ehren. Mein Gefühl ist: Gott ist aufgestanden und sagt: Das ist meine Tochter! Sie ehrt mich, wenn es soviel einfacher wäre, frustriert zu sein. Ich bin so stolz auf sie!
Danke, Debbie für das, was du schreibst. Ich hab gerade fast geweint, als ich gelesen hab, was du geschrieben hast…