Minimalismus ist eines meiner erklärten Ziele – von dem ich noch ein Stück entfernt bin. Ich will nur Dinge um mich zu haben, die ich benutze oder liebe und von denen ich mir mehr Leichtigkeit im Suchen und Aufräumen und auch in den Finanzen verspreche.
In meinem Buch Das gute Leben habe ich ein ganzes Kapitel dazu geschrieben: Nur was ich liebe, darf um mich sein.
Bisher habe ich diese zwei Aspekte aus der Leitlinie des Künstlers und Philosophen William Morris beherzigt:
“If you want a golden rule that will fit everything, this is it: Have nothing in your houses that you do not know to be useful or believe to be beautiful.” //Wenn du eine goldene Regel willst, dann nimm die: Habe nichts in deinem Haus, von dem du nicht weißt, dass es nützlich oder schön ist!”
Die daran angelehnten Fragen: Nutze ich es? Liebe ich es? haben mir auf meinem Weg zum Minimalismus schon sehr geholfen. Gestern habe ich im Podcast Pioneering Today von Melissa Norris noch zwei weitere kraftvolle Fragen gehört. Sie wiederum hat sie von Kathi Lipp abgeschaut. Es gibt wenig Neues unter der Sonne.
Minimalismus – Frage Nr. 1
- Kann ich diesen Gegenstand durch etwas anderes ersetzen?
Diese Frage finde ich besonders bei Küchengeräten und anderem Werkzeug sinnvoll. Ich habe tatsächlich mal spezielle Halter zum Halten von Maiskolben besessen. Mal abgesehen davon, dass ich so gut wie nie Maiskolben esse, kann man sie im Zweifelsfall auch auf eine Gabel spießen.
Meine Vasensammlung habe ich um 50% reduziert – notfalls kann man Blumen auch in ein Wasserglas stellen. Klar, man kann einen speziellen Köcher kaufen, um Gegenstände aus dem Wasser zu fischen. Oder einfach einen Eimer an einer Schnur herunterlassen.
Ich liebe es auch, wenn ich Kleidungsstücke finde, die man von zwei Seiten tragen kann. Und ich suche nach Mehrfachnutzen von Dingen. So werden bei mir zum Beispiel die Netze von Zitronen oder Orangen für das Schrubben vom Grill oder Töpfen verwende. Damit bekommt man Schmutz extrem gut ab und spart sich Scheuerschwämme.
Kürzlich habe ich mir ein Paar Barfussschuhe gekauft, die gut zu Jeans passen, aber mit denen ich auch gut Joggen kann. Zwei Fliegen, eine Klappe. Kokosöl nutze ich zum Braten, aber auch zur Haut- und Körperpflege. Es hat sogar einen leichten Lichtschutzfaktor. Das ist praktisch, wenn man auf einem Schiff lebt.
Minimalismus – Frage Nr. 2
- Würde ich diesen Gegenstand ersetzen, wenn er kaputt ginge?
Diese Frage ist kraftvoll. Die Antwort zeigt, ob man etwas wirklich nutzt oder liebt. Ja, manche Dinge benutzt man, manche Kleidung trägt man gelegentlich. Aber wenn sie verschlissen wären oder kaputt gingen – würde man sie dann ersetzen? Die Tassen, mit den Werbetexten oder “witzigen” Sprüchen? Würdest du sie erneut kaufen? Auf keinen Fall. Warum nicht gleich wegtun oder verschenken an jemanden, der so was mag?
Würde ich dieses Buch noch mal kaufen falls ich es verliere? Wenn es kaputt ginge – würde ich mir dieses Kleidungsstück noch einmal besorgen? Bei Verlust oder Zerbruch: Würde ich mir einen neuen Eimer von dieser Sorte kaufen? Oder noch einmal so einen Blumentopf?
Ist die Antwort nein, kannst du dir überlegen, ob du dich von dem guten Stück nicht gleich trennen willst.
Noch mehr Minimalismus – Tipps
Für alle von euch, die, wenn die Wohnung erst mal minimiert ist (oder auch schon vorher) Ordnung halten möchten, habe ich meine besten Aufräumen-Tipps in einem gratis-Ebook zusammengestellt.
Wenn du das mit Minimalismus und Ordnung so richtig wissen will, dann empfehle ich mein Quadro Aufgeräumt. Aufgaben und Dingen Struktur geben Die Quadros sind in 28 Kapitel aufgeteilt, so dass du jeden Tag ein kurzes Kapitel zu einem Aspekt lesen kannst. Außerdem gibt es täglich eine gute Frage von mir – ja, ich liebe das. Und einen Tipp, wie du das Gelesene gleich umsetzen kannst.
Denn ein Gramm Praxis wiegt mehr als ein Kilo Theorie.
Was sind deine Gedanken zum Minimalismus?
Schreib mir doch als Kommentar, ob du die Fragen hilfreich fandest und ob du vielleicht auch Lieblingsfragen hast, die dich weiterbringen.