Endlich Vergeben. So geht es (nicht)

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Vergebung: Der Weg zur inneren Freiheit

„Vergeben heißt, einen Gefangenen freizugeben. Und dann festzustellen, dass der Gefangene man selbst war.“ – Lewis B. Smedes

Das Jahr 2024 hat mich viel über Vergebung gelehrt. Es gab viele Herausforderungen, die mich sowohl persönlich als auch finanziell stark belastet haben.

Besonders heftig: Die Investoren des Geländes, das an mein Schiff grenzt, haben mir und den Menschen, an die ich Flächen vermietet hatte, den Zugang über ihr Grundstück untersagt.

Dies bedeutete, dass ich alle Besucher, Kursteilnehmer und sogar Einkäufe und Baumaterialien mit einem kleinen Beiboot an Bord bringen musste. Bei gutem Wetter kein Problem. Sogar schön. Bei Regen und Strum ziemlich heftig.

Das alles führte dazu, dass meine Mieter kündigten, ich Einnahmen verlor und trotzdem weiterhin Darlehen für die Liegeplätze zurückzahlen musste.

Kurz: Es war und ist eine Zeit voller Herausforderungen.

Um nicht innerlich daran zu zerbrechen, wollte und musste ich vergeben. Denn Vergebung ist der Schlüssel, um frei zu werden und nicht von Bitterkeit zerfressen zu werden. Nur so kann ich den beteiligten Menschen wieder offen begegnen und gemeinsam an Lösungen für die Zukunft arbeiten.

Was Vergebung nicht ist

Vergebung kann oft für Verwirrung sorgen, da der Unterschied zu Versöhnung nicht klar ist.

Vergebung wird oft missverstanden. Deshalb möchte ich einige Missverständnisse klären:

  1. Vergebung ist nicht gleich Versöhnung. 
    Zur Vergebung gehört nur eine Person: diejenige, die vergibt. Für eine Versöhnung braucht es zwei, die bereit sind, aufeinander zuzugehen.
  2. Vergebung erfordert nicht die Klärung der Schuldfrage. 
    Zwei Menschen haben oft unterschiedliche Perspektiven. Man kann sich endlos darüber streiten, ob jemand wirklich etwas falsch gemacht hat. Tatsache ist: Menschen können einander auch ohne böse Absicht verletzen. In meinem Fall dürfen die Investoren mir die Zuwegung rechtlich verwehren. Aus ihrer Sicht handeln sie korrekt, aus meiner Sicht schaden sie mir – und genau das kann ich vergeben.
  3. Vergebung ist nicht verdient.
    Wenn wir denken: „Die Person hat aber keine Vergebung verdient!“ kann das ein Hinweis darauf sein, dass genau die Person Vergebung braucht. Wenn Menschen so nett und wunderbar sind, dass sie Vergebung verdienen, dann muss man ihnen meistens gar nicht vergeben. Vergebung brauchen wir nur für die Menschen, die sie nicht verdienen.

Warum Vergebung so befreiend ist

Vergebung ist Freiheit, weil wir von emotionaler Last loslassen.

Vergebung löst uns von negativen Emotionen und Gedanken. Wenn wir vergeben, lassen wir Groll, Wut und Enttäuschung los, die uns innerlich blockieren. Stattdessen gewinnen wir Raum für Freude, Frieden und neue Perspektiven.

Vergebung hat nicht nur emotionale, sondern auch gesundheitliche Vorteile. Studien zeigen, dass Menschen, die vergeben können, niedrigere Blutdruckwerte, weniger Stress und ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben.

Vergebung reduziert die Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol. Weniger Cortisol führt langfristig meist dazu, dass das Immunsystem besser funktioniert. Eine Studie der Johns Hopkins University fand sogar heraus, dass Vergebung Depressionen lindern, Schlaf verbessern und die allgemeine Lebenszufriedenheit erhöhen kann. Sich durch Vergebung von emotionalen Lasten zu befreien, hat also weitreichende positive Effekte auf Körper und Geist.

Das alles hat mich dazu inspiriert, einen Kurs zum Thema Vergebung zu entwickeln: Vergeben lernen. Der Kurs basiert auf dem gleichnamigen Quadro-Trainingsheft. Doch er bietet zusätzliche Videos, in denen ich erkläre, worum es geht, und aus meinen eigenen Erfahrungen berichte. Hier kannst du den Kurs Vergeben lernen buchen.

Sich selbst vergeben – eine besondere Herausforderung

Manchmal ist es schwerer, sich selbst zu vergeben, als anderen.

Das liegt oft daran, dass wir neben der konkreten Schuld auch Selbstvorwürfe hegen: „Ich hätte es doch besser wissen müssen“ oder „Warum habe ich nicht daran gedacht?“. Doch oft steckt hinter diesen Schuldgefühlen keine echte Schuld, sondern nicht verarbeitete Emotionen wie Trauer oder Hilflosigkeit.

Ein Beispiel aus meinem Leben: Während der Corona-Zeit hatte ich Bedenken gegenüber der Sicherheit der in extrem kurzer Zeit neu entwickelten Impfstoffen. Ich ermutigte Menschen, ihr Immunsystem zu stärken und sich nicht (unnötigerweise oder zu häufig) impfen zu lassen.

In meinem Umfeld erkrankten ein paar Menschen schwer an Corona oder litten an Long Covid. Gleichzeitig kenne ich mehr als ein Dutzend Menschen persönlich, die nach einer Impfung schwere gesundheitliche Probleme entwickelten: Myokarditis, Autoimmunerkrankungen, monatelange Lähmung im Impfarm oder Sprachzentrum und mehr. Ihnen ging und geht es wirklich schlecht.

In einigen Fällen wurden die Erkrankungen als Impfschäden bestätigt, in anderen ist dies nur ein  Verdacht wegen des zeitlichen Zusammenhangs.

Mich quälte die Frage: Wären die Menschen gesund, wenn ich meine Bedenken deutlicher geäußert hätte und sie sich vielleicht anders entschieden hätten?

Ich fragte mich auch: Ist es Schuld? 

Als ich genauer hinsah, spürte ich: Das ist keine Schuld. Schuld ist konkret. Man weiß genau, was man falsch gemacht hat.

Schuldgefühle hingegen sind oft diffus. Sie sind ein Versuch, andere Gefühle zu bedecken, mit denen man nicht gut umgehen kann: In meinem Fall die Trauer darüber, dass es Freunden und Bekannten schlecht geht.

Und die Trauer darüber, dass ich wenig tun kann, um ihnen zu helfen (außer das Gesundheitszentrum auf dem neuen Schiff schnellstmöglich auszubauen).

Traurigkeit braucht Trost. 

Schon alleine das Erkennen der Trauer und die Empathie mit sich selbst entlastet und mildert den Schmerz. Und so habe ich mit mir selbst Emotionscoaching gemacht und den Schmerz über die zerstörten Leben zugelassen. Und meine Hilflosigkeit. Und Gebet und Techniken aus dem Emotionscoaching angewandt, um mich selbst zu entlasten.

Mein Tipp: Klarheit finden was genau brauchst du jetzt?

Es ist wichtig, zwischen echter Schuld und diffusen Schuldgefühlen zu unterscheiden. Wo ist Vergebung nötig? Wo brauche ich eher Trost und emotionale Entlastung?

Was ich dir empfehlen kann:

Wenn es darum geht, dir selbst und anderen zu vergeben: Dann mache den Kurs Vergeben lernen.
Wenn du spürst, dass es diffuse Schuldgefühle sind und du emotionale Entlastung brauchst, dann hole dir Unterstützung z. B. durch Coaching oder zwei. Ich helfe dir gern dabei, die Knoten aufzulösen.

Wenn du selbst mit Lasten kämpfst, hier meine Empfehlungen:

  • Wenn es um Vergebung geht: Mach den Kurs „Vergeben lernen“.
  • Wenn du emotionale Entlastung brauchst: Gönn dir ein Coaching oder zwei. Ich helfe dir gerne.

Gemeinsam vergeben lernen

Gegenseitige Vergebung ist ein wichtiger Baustein für gesunde Familien.

Vergebung ist auch ein wunderbares Thema für Paare, Familien und Gruppen. Ihr könnt als Familie, Freunde, Hauskreis oder Kleingruppe den Kurs gemeinsam machen.

Bestellt euch das Quadro Vergeben lernen für alle, bucht den Kurs und schaut euch die Videos zusammen an. Der Leiter einer Gemeinde, die vier Wochen lang das Thema Vergebung gemeinsam betrachtete, berichtete, dass ein Mann in der ersten Woche Schuld aus der Kriegszeit loslassen konnte. Was für eine Erleichterung!

Zusätzlich bietet auch Impulsheft Vergebung als ergänzende Inspiration und ist ein schönes, kleines Geschenk für Menschen, denen man den Einstieg ins Vergeben erleichtern will.

Schlussgedanken

Vergebung ist ein Geschenk, das wir uns selbst machen. Es befreit uns von Lasten, die uns sonst blockieren. Egal, ob es darum geht, anderen zu vergeben oder sich selbst: Der Weg zur Vergebung ist immer ein Weg zur Freiheit.

Meine Empfehlung: Lass dich auf den Weg der Vergebung ein – für ein leichteres und freieres Leben.

Schreib mir gern in den Kommentar, welche Erfahrung du mit Vergebung gemacht hast und vor welche Herausforderungen Vergebung dich stellt.

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