Ich gestehe: Ich bin süchtig. Nach Wissen, nach neuen Ideen, Konzepten, nach dem nächsten guten Ansatz, der alles oder doch zumindest einiges besser machen kann.
Neues Lernen: Was mich alles interessiert
Ein Teil der “Sucht” kommt aus Interesse: Es gibt so vieles, das ich spannend finde: Natur erhalten, Coaching-Konzepte und Lösungen für soziale und wirtschaftliche Probleme.
Drei meiner Liebsten Tage im Jahr sind, wenn ich an einer Online-Konferenz teilnehmen kann, in der Menschen die Lösungen für die Welt präsentieren, an denen sie gerade arbeiten.
Da habe ich auch Jaqueline Novogratz und Acumen entdeckt, über die ich in meinem Jahresrückblick geschrieben habe. Aber auch Ärzte, die mit Stammzellen bei Kindern fehlende Herzteile nachbauen und vieles mehr.
Es ist wild, wunderbar und hoffnungsvoll.
Der Interesse-Teil des Lernhungers ist einfach nur schön. Mein Körper schüttet Dopamin aus. Ich bin fasziniert und freue mich an dem, was ich lernen kann.
Neues Lernen: Was ich lernen sollte, müsste, könnte….
Dann gibt es den “du solltest dich aber mal mit dem Thema beschäftigen!“ Der Teil kommt aus Herausforderungen, vor denen ich in meinem Leben stehe und die ich bisher noch nicht gemeistert habe:
- Ordnung: Wie halte ich meine Wohnung dauerhaft schlank – Hallo Marie Kondo, warum klappt das bei mir nicht automatisch mit der schlanken Wohnung oder auch nur mit dem schlank werden für meinen Körper? Irgendwie kommt immer etwas Neues dazu.
- Biohacking: Wie kann ich Gesundheit und Fitness optimieren?
- Business: Was kann ich machen, um mein Business zu stabilisieren, um weiter Menschen zu dienen und anderen und mir selbst Einkommen zu schaffen?
- Glaube: Wie könnte ich geistlich wachsen – das ist manchmal ein „Hunger“-Thema voller Sehnsucht, manchmal ein Druck-Thema „Ich sollte aber..:“
- Coaching: Wie kann ich als Coach weiter wachsen, mich weiter entwickeln? Welche zusätzlichen Themenfelder sind relevant
- Kochen: Eigentlich sollte ich mein Repertoire ausweiten
- Präsentieren: Wie kann ich bei Zoom und live bessere Präsentationen halten?
- KI: Was mache ich in Bezug auf Künstliche Intelligenz? Wie arbeite ich mich in das riesige Themenfeld ein?
- und vieles mehr…
Manchmal ist es so viel, das ich lernen will und von dem ich denke, dass ich es lernen sollte, dass es mich innerlich einfach nur erschlägt. Vor lauter „mir ist alles zu viel“ mache ich dann manchmal gar nichts.
Das stimmt nicht. Natürlich mache ich nicht nichts. Man tut ja immer was. Zumindest atmen. Meist aber noch ein paar andere Sachen wie in Social Media scrollen oder Bubbleshooter oder Candy Crush spielen oder Schokolade essen.
Ich habe mich gefragt, wie ich aus der “das möchte oder sollte ich lernen” Überflutung herauskomme. Ein paar Strategien habe ich schon in meinem Webinar Tausend Ideen und kein Plan vorgestellt. Die funktionieren auch. Zumindest dann, wenn man sie tut!
Eine neue habe ich jetzt entwickelt. Ich habe irgendwo von der 6×6 Strategie gelesen, die einem hilft zum Experten zu werden: Man sucht sich ein Thema aus und findet die 6 Top-Experten zu dem Thema. Dann zieht man 6 Monate lang dazu die 6 Top-Bücher dazu, die 6 Top Blogs und die 6 Top Podcasts. Nach 6 Monaten weiß man zu dem Thema mehr als 99% der anderen Menschen und ist auf einmal selbst Experte.
Ich möchte aber keine Expertin werden. Mein Ziel ist in einigen Themen, in denen ich unsicher bin, sicherer zu werden z. B. Geldanlagen oder was (für mich) die besten Fitness-Strategien sind oder wie ich fokussierter werden kann.
Neues Lernen: Die 80-20 Strategie
So lerne ich schnell das Wichtigste
Ich will nicht unbedingt Expertin werden. Zumindest nicht, wenn ich dafür 6 Monate investieren müsste. Aber ein Thema ganz gut beherrschen. Dafür reichen 3 Wochen.
In diesen drei Wochen eigne ich mir das Wichtigste Wissen zu dem Thema an z. B. durch
- 3 Bücher – das auf jeden Fall
Und darüber hinaus im Rahmen des Möglichen - Experten, die ich befrage
- Podcasts
- Magazine
- Blogs
- Seminar
- Workshops
- Kurse
Neues Lernen. Die 3 x 3 Strategie
Warum 3 Wochen, um Neues zu lernen? Das ist pragmatisch.
- In 3 Wochen kann ich drei Bücher lesen oder hören. Das passt zu mir. Ich schaffe es in einem Monat
- Ich habe noch Zeit, um das Gelernte umzusetzen
- Ich habe eine Woche Puffer, um mehr zum Monatsthema oder einem anderen Thema zu lernen oder auch mal nichts zu tun
Beispiel Neues lernen: Finanzen
Ich habe in der Vergangenheit zwar einiges über Finanzen gelesen und sogar ein gutes, einführendes Impulsheft über Geld publiziert. Aber ich hab nicht alles, was ich gelernt habe, umgesetzt und fühlte mich unsicher in Bezug auf Geldanlagen, Altersvorsorge usw. Also habe ich als erstes “3 x 3 Neues lernen” das Thema Finanzen gewählt
Dreieinhalb Bücher, ein Magazin und zwei Experten
- Madame Moneypenny von Natascha Wegelin (als Hörbuch! super)
- Making Money is killing your business von Chuck Blakeman
- Über die Psychologie des Geldes von Morgan Housel (auch als Hörbuch)
- Smart Women Finish Rich von David Bach (Das ist noch weiter Bettlektüre)
- Ein Finanzmagazin
- Experte 1: Ein Schulfreund, der mal bei Cortal Consors gearbeitet hat und sich mit Aktien gut auskennt
- Experte 2: Ein Vermögensberater
* Die Links zu den Büchern sind Affiliate Links, d. h. ich bekomme eine kleine Provision, wenn ihr darüber bestellt.
Ich werde in einem weiteren Blogbeitrag eine Zusammenfassung dessen, was ich gelernt habe, schreiben.
Neues gelernt und für mich angewendet
Theorie-Wissen ist schön und spannend, mir war aber wichtig, dass ich in diesem Bereich ganz praktisch etwas verbessere.
Dazu habe ich als Umsetzung des “3×3 Neues Lernen” für mich kleine “Sprints” über Finanzen gemacht:
- Übersicht aktualisiert: Ich habe nachgesehen, was ich denn bereits an staatlicher Rente – überschaubare 293 Euro – bekommen würde und was ich sonst noch an Anlagen für meine Altersvorsorge habe z. B. ein Stück Wald in Panama. Und habe die Übersicht, die ich schon hatte, endlich mal wieder aktualisiert
- Zinsen mitnehmen: Ich verschiebe jeden Monat automatisch eine gewisse Summe vom Giro-Konto auf ein Tagesgeld-Konto. Da bringt es mehr Zinsen. Das fülle ich so lange, bis darauf 6 Monate Puffer für Notfälle sind (Ausfall wegen Krankheit oder unvorhergesehene Ausgaben)
- Geld anlegen: Ich lege pro Monat etwa 10% meines Einkommens in ETFs an, um Schritt für Schritt eine Altersvorsorge aufzubauen.
Zu einem späteren Zeitpunkt, vielleicht im Sommer oder Herbst, will ich das Thema Finanzen vertiefen. Mehr über sinnvolle Geldanlagen lernen. Doch jetzt sind erstmal andere Themen bei meinem “3×3 Neues Lernen Sprints” dran.
Und ja, für die beiden Ks, Kochen und KI hab ich das Ziel, jede Woche 30+ Minuten zu investieren, um darin zu wachsen.