In den letzten Wochen war ich trotz der Riesenherausforderung, bis Ende Juli die wichtigsten Arbeiten am Schiff fertigzustellen und das Geld dafür aufzubringen relativ ruhig. Gestern kamen dann einige große Rechnungen, eine 1200 Euro höher als ich geschätzt und veranschlagt hatte…und ich hab richtig Angst bekommen. Angst es nicht zu schaffen.
Heute Morgen habe ich in einem Andachtsbuch – Klassiker “In Christus bleiben” (Abide in Christ) von Andrew Murray sinngemäss gelesen, dass ein Orkan draußen und näher nach innen – ans Herz des Vaters – treibt. Ich hab Jesus dann mein Herz ausgeschüttet. Und habe zwar um ein Wunder für die Finanzen gebetet, aber vor allem dafür, dass ich mit ihm da durchgehen kann, trotz und in der Angst ihm nahe sein kann. Mir war das wichtig – bei ihm sein, so wie ich gerade eben bin….- nicht so, wie mein ideales christliches Selbstbild mich gern manchmal hätte: Glaubensstark und mutig. Das bin ich manchmal. Aber war ich eben heute Morgen nicht. Und ich wollte mit Gott sein – so wie ich eben war. Und wusste auch: mein Gott geht mit mir – da, wo ich eben gerade bin.
Ich habe dann noch einer lieben Freundin geschrieben:
“mein Konto sackt gerade täglich ab…nicht nur Schiff – auch Kosten im Verlag….
Bittte bete für mein Herz, dass es in und trotz der Angst bei Jesus bleiben kann.
Direkt nach dem Schreiben der Mail habe ich auf mein Konto gesehen…und fast meinen Augen nicht getraut: Da ist die bisher größte Einzelspende für das Schiff eingetroffen. Eine Summe, die tatsächlich entlastet – auch wenn die große Herausforderung natürlich noch weiter besteht. Ich bin unendlich dankbar.
Aber noch mehr bin ich dankbar, dass der Zeitpunkt, zu dem sie eintraf, mir zeigt: Gott kennt und liebt mich. Er kennt meine Grenzen. Und weiß, wie viel ich gerade an Spannung aushalten und ertragen kann…ich habe geweint vor Dankbarkeit über das Geschenk, aber vor allem über seine Liebe. Ach ja – und sieben weitere “fünfer” kamen auch noch – sechs in Bar, einer durch den Verkauf eines gebrauchten Buches. Dafür bin ich dankbar…
Darüber hinaus bin ich auch dankbar für einige Profis, die mir helfen.
- Ein Heizungsingenieur, der für mich die benötigte Heizlast des Schiffes berechnet. Fragt mich nicht, was das ist, aber man braucht es irgendwie, um zu wissen, wie man Lüftungs- und Heizungsanlagen dimensionieren muss.
- Ein Lichtingenieur, der mit mir die Beleuchtung am Schiff plant…und vorher bei der wohl weltbesten Lichtplanungsfirma der Welt in New York gearbeitet hat.
- Ein Elektroingenieur und Bootsbauer, der mit mir die Elektroplanung und weitere Planungen macht.
Ich bin total beeindruckt, wie Gott die Leute zusammenbringt. Und dass er weiß, was ich brauche, aber auch, wo meine Grenzen sind. Zum Weinen schön!
PS am 12.06. Eben kam noch ein Ermutigungsgeschenk von einem meiner besten “Cheerleader” an, der mich immer wieder ermutigt…ein tolles, neues Magazin, auf dessen Titel ein Zitat steht, das meine Erfahrung zusammenfasst: Manche Dinge lernt man am besten in der Stille, manche im Sturm.” Willa Cather
liebe kerstin,
ein sehr berührender texte, danke !
und ich kann es dir absolut nachempfinden, denn auch ich habe gerade mit unerwarteten ausgaben zu kämpfen (zahn-OP, richtig schön teuer) und bin dankbar, dass Gott mir treue freunde an die seite stellt, wie eine liebe freundin, die mir finanzielle rückendeckung dafür geben möchte (die ich aber noch nicht annehmen muss)) – das beruhigt und stärkt und hilft mir darauf zu vertrauen dass Gott uns auch durch solche “täler” hilft…
ich finde es manchmal richtig “nervig”, dass wir uns neben all dem alltäglichen kram über so etwas “unwichtiges” wie Geld sorgen machen “müssen” – es fällt mir schon so schwer genug im vertrauen zu wachsen, aber vielleicht sind solche “probleme” eben auch eine gute “schule” für uns genau das weiter zu erlernen…
alles liebe und keep up the faith ! 🙂
petra
Danke, Petra,
für deine warme Rückmeldung. Für mich war der große, neue Schritt gestern, dass ich Jesus nicht in erster Linie gebeten habe, die Situation zu verändern – wenn gleich ich das auch tat – sondern MIR IN der Situation nahe zu sein….so wie ich eben war / bin – mit all dem, was mein Herz beunruhigt.
Dir wünsche ich Gottes Nähe und Frieden IN der Situation…und dann auch gute Lösungen! Alles Liebe – Kerstin
…wie schön, wenn deine prioritäten gerade in so einem sorgenvollen moment bei Jesus und nicht in erster linie bei der lösung deines problems liegen – ..genau so wünscht sich Gott das wohl für uns (und prompt kam eine unerwartete spende 🙂
danke für deine lieben wünsche. ich versuche weiter zu vertrauen – am morgen der OP war mein tagesvers “zufällig”: Jes 41,10 – na, wenn DAS nicht frieden bringt… *zwinker*
alles liebe,
petra:)
😉
Hallo Kerstin,
ich sag´s immer wieder gerne, dass du mich echt staunend machst, wie du durch alle Herausforderungen durchgehst. Und gerade das “Auch-Schwach-Sein-Dürfen” und “So-Sein” macht dich für mich so sympathisch!!!!!
Wünsche dir von Herzen einen “fried-vollen” Geist und Gelassenheit, aber klaro auch gaaaanz viel Unterstützung jeglicher Art.
Das, was du heute morgen so erlebt hast Gott, mach ich seit längerer Zeit – eben Ihm mein Herz mit allem Frust, aller Angst , aller Unruhe immer wieder hinhalten – so bin ich, Papa….
LG Karin Schaefer
Wie schön! DANKE, Karin!