Das neue Jahr begann wunderbar. Mit einem riesigen Schwarm von Blesshühnern, die pünktlich um Mitternacht auf mein Schiff zugeschwommen kamen. Mich hat das sehr berührt, weil es wunderschön aussah und auch weil ein Wortspiel darin steckt. Blessing ist ja das Englische Wort für Segen. Und da kam ein ganzer Schwarm Segenshühner angeschwommen.
Etwas später wurde das Jahr anstrengender. Ich hab mir eine Gelenkkapselentzündung im Kopfgelenk zugezogen. Wer weiß, wie weh so was im Knie tut, kann sich vorstellen, wie es schmerzt, wenn es am Hals ist. Alles verspannte sich, drückte auf die Nerven und mir war drei Tage lang dauernd schlecht. Nach Gebet und Physiotherapie wurde es besser. Und ich hab dann die Gelegenheit genutzt, um gleich ein mehrtägiges Heilfasten anzuschließen.
Heilfasten mit allem drum und dran. Darmreinigung mit Einläufen – das ist schon komisch, tut aber richtig gut. Und sehr viel Kräutertee. Am Ende der Zeit spürte ich wieder richtig viel Energie. Ich fühlte mich nicht mehr träge wie in den Tagen und Wochen zuvor, sondern hatte total Lust, mich zu bewegen, Dinge anzupacken usw. Und es waren drei Kilo verschwunden.
Für mich das Schönste: Mein Gesicht wieder zu sehen. Bei mir machen sich ein paar Kilo extra sofort im Gesicht bemerkbar. Jetzt wo sie wieder weg sind, sind zwar die Fältchen tiefer (schade!), aber ich hab mein gewohntes Gesicht (fast) wieder zurück. Und genieße es total. Die Taille ist auch wieder mehr da – das genieße ich auch sehr. Die Hände wieder richtig in die Hüften stemmen zu können und Kurven zu spüren und Halt zu finden.
Ich bin noch nicht ganz an meinem früheren Normalgewicht angekommen, aber nach dem motivierenden 3-Kilo Sprung werde ich die nächsten Etappen gelassener angehen: Weiter viel Kräutertee, Gemüse, viel Fisch, weniger Obst und Kohlenhydrate. Was mich in den letzten Tagen so richtig geschockt hat. Ich habe gelesen, dass eine normale Frau nur 50 – 60 Gramm Zucker pro Tag zu sich nehmen wollte. Damit ist nicht nur der böse Industriezucker gemeint, sondern alle Formen von Zucker, auch die gesunden.
An einem Tag, an dem ich früh zu einem Meeting musste, hab ich mir einen grünen Smoothie gekauft – wie ich dachte. Es war aber kein Gemüse drin, sondern nur püriertes Obst, das 12 Gramm Zucker enthielt – auf 100 ml. 1/4 oder 1/5 des Tagesbedarfs. Ich fand das ziemlich viel. Und werde künftig öfter mal auf die Zuckermenge in Lebensmitteln achten, um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen.
Tipps zum Heilfasten
Wer (Heil)-fasten will, es aber noch nie gemacht hat, sollte wissen
- Der Körper kann relativ problemlos vom Metabolismus (Energie aus Nahrung ziehen) zum Katabolismus (Energie aus Fettreseven wechseln). Er macht das jeden Tag genauer gesagt jede Nacht – wenn wir schlafen holt der Körper die Energie aus Reserven. Fasten ist nichts anderes als eine Ausdehnung der katholischen Phase. Hat man die Umstellung erst einmal geschafft, spürt man kaum mehr Hungergefühle.
- Man nimmt beim Fasten nicht so stark ab wie bei manchen Diäten – weil der Körper keine Energie für Verdauung verbraucht. Kürzeres Fasten (1 – 3 Tage) ist eher für Reinigung und Klarheit hilfreich, nicht zum Abnehmen.
- Für “Anfänger” empfiehlt sich eine sanfte Variante mit Gemüsebrühe und Säften.
- Plötzlicher Verzicht auf koffeinhaltige Getränke kann zu Entzugserscheinungen führen – Kopfschmerzen. Also entweder nicht darauf verzichten oder vor dem Fasten schrittweise reduzieren.
- Ein nicht geleerter Darm kann ebenfalls zu Kopfschmerz führen. Zum Entleeren empfehlen sich Einläufe, Glaubersalz (Apotheke). Mir hilft auch ein bis zwei Liter naturtrüber Apfelsaft im Lauf von ein paar Stunden getrunken.
- Genug zu trinken ist wichtig. Am besten gefiltertes Wasser oder ungesüßte Kräutertees (etwas Honig ist ok)
- Mit Wärme (Wärmflasche oder warme Bäder z.B. in Salz vom Toten Meer) kann man die durch die Entgiftungsprozesse gestresste Leber unterstützen.
- Beim Fasten wird die Seele sensibler – man sollte Fastenzeiten nicht mitten in einer stressigen Phase planen, sondern dann wenn genug Raum für Ruhe und Entspannung ist. Viele Menschen spüren in oder nach Fastenzeiten eine stärkere Verbindung zu sich selbst und auch zu Gott.
Ich faste relativ regelmässig (mehrmals im Jahr für ein paar Tage) und erlebe es oft als stärkende Phase – mir werden in den Fastenzeiten auch häufig Dinge klarer, es fällt mir leichter Perspektiven zu entwickeln. Von daher – warme Empfehlung für gesunde Menschen, die sich und ihrem Körper etwas Gutes tun möchten.